attac-Attacke: Den Banken geht es an die Schalter
attac läßt nicht locker. Für Mittwoch, den 29. September, ist ein europaweiter Bankenaktionstag geplant – Aktionen wird es auch im Bodenseeraum geben. Die attac-Gruppen aus Lindau, Ravensburg und Singen haben sich Phantasievolles vorgenommen; attac-Attacken werden sich vornehmlich gegen Verwaltungsgebäude, Filialen, Automaten und Schalterhallen von Banken richten. Soviel steht fest: Es wird ein bunter Mittwoch werden.
Einzelheiten verraten wir noch nicht – seemoz wird auch von der Polizei gelesen. Nur soviel: Wie in Berlin, München, Köln, Speyer, Frankfurt, Rostock und Göttingen, wöglich auch in Griechenland und Spanien, werden attac-Aktivisten auch in Singen, Konstanz, Friedrichshafen, Ravensburg oder sonstwo in der Bodenseeregion an diesem Tag aktiv werden. Belagerungen, Besetzungen und Attacken anderer Art zivilen Ungehorsams stehen auf der attac-Agenda.
Der Tag ist nicht zufällig gewählt: Am 29. September treffen sich in Brüssel die Finanz- und Wirtschaftsminister der EU-Staaten, um ihr weiteres Vorgehen in der Finanzkrise zu beraten. Es ist zu erwarten, dass nicht nur die Regierungen von Griechenland und Spanien, sondern womöglich auch die von Irland und Portugal zu weiteren Sparmassnahmen verpflichtet werden. Und wann sind Österreich und Deutschland dran? Wieder sollen mit milliardenschweren Rettungspaketen die Banken und die Vermögen ihrer reichen Klientel befriedigt werden. Doch anstatt diejenigen zur Kasse zu bitten, die für die längst noch nicht ausgestandene Krise verantwortlich sind und von ihr profitieren, werden weiter die Kosten auf die ärmsten Teile der Bevölkerung abgewälzt – und das sind längst auch Mittelständler und Angestellte, noch gut verdienende Alleinerzieher und untere Beamte. „Doch, es ist genug für alle da. Die Verursacher und Profiteure der Krise sollen zahlen“, fordert attac in einem aktuellen Aufruf zum Aktionstag.
Die Ordnungskräfte werden am 29.9. einiges zu tun haben. Denn die örtlichen attac-Organisatoren werden erst am Morgen des Aktionstages über die Ziele ihrer Attacken entscheiden. Und über die Art der Attacken: Besetzung oder Demonstration? Belagerung oder Diskussion mit den Beschäftigten? In jedem Fall soll es Info-Stände, Informationstafeln und Musik geben, Megaphon-Parolen und Sprechchöre.
Da ist Beweglichkeit verlangt – nicht nur von Demonstranten, mehr noch von der Polizei. Denn wer will vorab alle die geschätzt 2500 Bankfilialen und Verwaltungsgebäude, die Schalterräume und mehr als 10000 Bankautomaten im Bodenseeraum überwachen und im Zweifel schützen? Soviel ist sicher: Der Tag wird bunt.
Wer sich an den friedlichen, gleichwohl ungehorsamen attac-Aktivitäten beteiligen will, sollte sich rechtzeitig bei den den attac-Gruppen in Lindau, Singen oder Ravensburg melden. Oder direkt lothar-hoefler@attac-lindau.de anmailen.
Autor: hpk