Aus der Geschichte lernen?

Am morgigen Mittwoch, 25. April, wird mit der Podiumsdiskussion „Rechtsruck. Populismus zwischen Mobilisierung und Institutionenverachtung“ die öffentliche Veranstaltungsreihe „Geschichte und Gegenwart“ an der Uni Konstanz gestartet.

In der ersten von insgesamt drei Diskussionsrunden wollen sich unter Moderation des Journalisten Johan Schloemann (Süddeutsche Zeitung) Jörn Happel (Historiker, Universität Basel/Universität Konstanz), Philip Manow (Politikwissenschaftler, Universität Bremen), Sven Reichardt (Historiker, Universität Konstanz) und Martina Steber (Historikerin, Institut für Zeitgeschichte München/Universität Konstanz) mit Nationalismus und Populismus aus historischer wie aktueller Perspektive auseinandersetzen.

Mit Blick in die Geschichte stellt sich die Frage, ob, wann und warum es vergleichbare Wellen des Rechtspopulismus im 19. und 20. Jahrhundert gegeben hat. Demokratien leben davon, dass in ihnen das Volk über sich selbst regiert. Doch auf welche Weise kann die komplexe historische Dynamik verstanden werden, in der autoritäre Regime sich den „Willen des Volkes“ zu Eigen machen? Im Blickpunkt stehen nationale Entwicklungen und grenzüberschreitende Verflechtungen, Mobilisierung „von unten“, Konsolidierung autoritärer Herrschaft „von oben“ sowie die schlichte Ablehnung liberal-demokratischer Prinzipien und Versuche ihrer rechten Umdeutung.

„Die Veranstaltungsreihe „Geschichte und Gegenwart“ fragt anhand ausgewählter Themen danach, was unsere Gegenwart im Lichte der Geschichte ausmacht“ erläutert Sven Reichardt, Professor für Zeitgeschichte an der Universität Konstanz, der die Veranstaltungsreihe initiiert hat. Nach der Geschichte der Gegenwart zu fragen, bedeute, aktuelle Themen aufzugreifen und danach zu fragen, was unsere Zeit von vergangenen Epochen unterscheidet und welche der Gegenwart ähnlichen historischen Konstellationen sich ausmachen lassen.

Gleichzeitig soll gefragt werden, welche historischen Bruchlinien uns von der Vergangenheit trennen. Im Dialog mit dem Publikum soll einerseits danach gefragt werden, wie die Gegenwart als Zeit möglicher Veränderung, als Ort von Neuanfängen zu denken ist. Andererseits gilt es zu bedenken, ob dabei Lehren aus der Geschichte gezogen werden können und welche historischen Traditionen in die Gegenwart hineinragen.

Wann: Mittwoch, 25. April, 19 Uhr,
Wo: Universität Konstanz, Hörsaal A701
Weitere Termine: „50 Jahre ‚68‘: Mythos und Wirkung“, Mittwoch, 16. Mai, und „Kapitalismuskritik, soziale Ungleichheit und die Spaltung der Gesellschaft“, Mittwoch, 4. Juli.

MM