„Bleiben Sie doch mal Ihrer Arbeit fern“

seemoz-1.5.2034Die Freilichtbühne auf dem Konstanzer Münsterplatz bleibt nicht ungenutzt. Selbst wenn die Theaterleute kein Theater machen, nutzen Musiker oder Gaukler die Bühne vor großer Kulisse, um ein Festival-Feeling zu erzeugen. Wie seemoz schon mehrfach andeutete, möchte Intendant Nix am liebsten ein jährliches Sommer-Festival organisieren – und probiert das in diesem Sommer schon mal ein wenig aus

Wenn zwischen den großen, dreistündigen „Konstanz-am-Meer“-Aufführungen noch Zeit bleibt, werden Musiker- und Gaukler-Auftritte – auch die „Comedian Harmonists“ sind im Programm – organisiert. Das macht das Stadttheater meistens mit eigenen Kräften, immer mit Bordmitteln, stets um 19 Uhr. Und ein hübsches Beispiel für ein solches Zwischenspiel ist am kommenden Montag ein Auftritt mit dem beziehungsreichen Titel: „Bleiben Sie doch mal Ihrer Arbeit fern“.

Wer die diesjährigen Mai-Feier am Konstanzer DGB-Haus miterlebt hat, wird sich an die jungen SängerInnen erinnern: Das fleißige Gesangskollektiv des Theaters Konstanz verspricht ein kritisch-ermunterndes Stück Kulturarbeit mit Texten und Liedern, u.a. von Bertold Brecht, Georg Kreisler, Funny van Dannen und Max Herre. Mit: Franziska Kleinert, Friederike Pöschel, Christine Bertl, Julian Härtner, Wolfgang Erkwoh, Denis Ponomarenko (s. Foto), unter der Regie von Alexander Müller und der musikalische Leitung von Stefan Leibold. Von den Gewerkschaften wird der Abend mit Grußworten von Günter Busch, stellvertretender Landesbezirksleiter ver.di Baden-Württemberg, und Lore Dizinger, stellvertretende DGB-Kreisvorsitzende aus Konstanz, umrahmt.

Eine musikalische Erkundungsreise zum Stellenwert von »Arbeit« heute und gestern soll das werden. Vom Proletariat zum Prekariat, vom Fortschritt der Industrialisierung zu den modernen Formen von Ausbeutung in der Dienstleistungsgesellschaft, wo jeder die Entgrenzung von Arbeit und Freizeit als Bereicherung erfahren muss. Also: Montag, 14.7., 19 Uhr, Münsterplatz.

Autor: PM/hpk