„Bottled Life“ – das Geschäft mit dem Wasser

Wie verwandelt man Wasser in Geld? Es gibt eine Firma, die das Rezept kennt: Nestlé. Der Konzern beherrscht den Welthandel mit abgepacktem Trinkwasser. Der Schweizer Journalist Res Gehriger machte sich auf, einen Blick hinter die Kulissen dieses Milliardengeschäfts zu werfen. Aber Nestlé blockte ab. „Der falsche Film zur falschen Zeit“, hieß es in der Konzernzentrale. Doch der Journalist ließ sich nicht beirren und drehte „Bottled Life“. Den Film zeigt jetzt das Weitwinkel Kino in Singen

Wasser wird zum weltweit kostbarsten Gut. Um Bewässerungen werden – so eine Warnung der Vereinten Nationen – in nicht so ferner Zukunft Kriege geführt werden; um sauberes Trinkwasser müssen schon heute Millionen Menschen in aller Welt tagtäglich kämpfen. Und wenn Lebensnotwendiges zum knappen Gut wird, wittern Konzerne das große Geschäft – die großen Lebensmittelkonzerne allemal.

‚Quell des Lebens‘ – die poetische Umschreibung für die Verbindung H2O bringt es auf den Punkt. Was passiert, wenn bei der Verteilung des knappen Gutes Wasser im großen Stil die Profitinteressen und globale Strategien ins Spiel kommen, untersuchen der Berner Filmemacher Urs Schnell und der Züricher SF-Redakteur Res Gehringer in ihrem Dokumentarfilm „Bottled Life“. Und sie kommen dabei den Denkweisen im mächtigsten Lebensmittelkonzern der Welt auf die Spur.

Nestlé destilliert aus Grundwasser satte Gewinne mit Flaschenwasser – mit Zynismus, Anwälten und Lobbyisten und auf Kosten von Umwelt und Bevölkerung in den Schwellen- und Entwicklungsländern: Diese These vertreten Schnell und Gehringer in ihrem viel diskutierten Film. „Bottled Life“ zeichnet ein aufrüttelndes Bild der Methoden im globalisierten Kapitalismus – zumal Nestlé in Mitteleuropa höchsten Wert legt auf das Image als sozial verantwortlich handelndes Unternehmen.

Die von ATTAC, Weltladen und Weitwinkel-Kino gemeinsam präsentierte Vorstellung wird begleitet von kurzen Einführungen zu Themen wie Monopolbildung und Privatisierung von Gemeingütern; außerdem informieren die Veranstalten mit Infoständen über ihre Arbeit. Die Filmautoren wurden für einen Gastbesuch angefragt.

Die Vorstellung: 25. September, 20 Uhr, in der Gems, Singen, Mühlenstr. 13, Eintritt: 5 Euro

Autor: PM/hpk