Bürger-Meinung zum Konzil-Vorplatz ist gefragt

Bürgermeister Kurt Werner lädt alle BürgerInnen für Dienstag, 4. 12., zur Bürgerinformation ins Konzil ein. Es geht um die geplante Neugestaltung des Konzilgeländes. Wer allerdings die Pressemitteilung zur Einladung liest, meint, dass es nicht um Information, eher um Werbung geht. Wenn also der BM fleißig Propaganda macht, sind kritische Stimmen erst recht gefragt

Arg einseitig kommt der Pressetext daher, wenn von der „abschnittsweisen Aufwertung des Konzilumfeldes“ die Rede ist – das eben ist die Frage, ob es sich tatsächlich um eine Aufwertung  handelt, wenn beispielsweise die Wiese eingeebnet und verkiest werden soll. Und ob „der schlechte Gesamtzustand der Freiflächen um das Konzilgebäude“ wirklich der Grund für die Sanierung ist, darf gleichfalls hinterfragt werden: Die Gehwege brauchen sicherlich eine Aufbesserung, aber gilt das auch für Blumenbeete und Liegeweise?

Nicht verschwiegen wird immerhin, dass die ‚Aufhübschung‘ um den Gondelhafen, den nördlichen Konzilplatz beim Bahnübergang, die Konzilmole und die Marktstätten-Unterführung einzig den überdimensioniert geplanten Feierlichkeiten zum Konziljubiläum (2014-2018) geschuldet ist. Zu vermuten ist wohl, dass ohne den Feierwahn das Konzilvorfeld kaum angerührt würde. Und verschwiegen wird zudem, dass die Konzilwiese dem Mittelalter-Spektakel einer Lädine-Werft geopfert werden soll – die spinnerte Idee aus der Touristikzentrale braucht betrampelbare Freiflächen.

Aber ob solche Modernisierungswut eine zusätzliche Investition von mindestens 1,3 Millionen Euro wert ist, sollte zumindest in der Bürgerfragestunde am Dienstag problematisiert werden. Denn schon der Planungswettbewerb hatte 90 000 Euronen verschlungen. Dazu einmal mehr der Werbetext der Pressemitteilung: „Der Siegerentwurf greift die Qualitäten des bestehenden Freiflächen auf und ergänzt sie durch neue, zeitgemäße Elemente“. Das ist ohne Fragezeichen formuliert.

Es sei dem Bürgermeister unbenommen, für seine Ideen (eine barriererefreie Sanierung des Münsterplatzes gehört leider nicht dazu und eine kritische Neubewertung der Begegnungszone auch nicht) zu werben – doch es fragt sich, ob man sich dazu des Vokabulars der Waschmittelwerbung bedienen muss. Und weiter fragt sich, ob die „interessierten BürgerInnen“ das alles so schlucken wollen. Morgen Abend wissen wir mehr.

Autor: hpk

Neugestaltung Konzilumfeld: Dienstag, 4. Dezember, 18 Uhr, im Speichersaal des Konzils