Das Ende der jüdischen Gemeinde Konstanz

Für den 27. Januar, den Tag zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, berichtet eine Vortragsveranstaltung über das Ende der Jüdischen Gemeinde Konstanz im Zuge der NS-Verfolgungen, über die Schicksale einzelner jüdischer Familien aus Konstanz: Auswanderung, Flucht aus dem Lager, Überleben im besetzten Ausland, Ermordung in Vernichtungslagern.

Die Referenten Petra Quintini und Hans Seiffert schildern anhand von konkreten Einzelschicksalen jüdischer Familien, wie sich die „Kehilla Kedoscha Konstanz“, die jüdische Gemeinde Konstanz, in den Jahren 1933–1942 nach und nach – bis zur vollständigen Liquidation – aufgelöst hat. Nur wenigen gelang es, den Verfolgern der NS-Polizeiorgane zu entkommen und durch rechtzeitige Auswanderung ins sichere Ausland oder durch Unterschlupf im deutsch-besetzten Frankreich zu überleben.

Auf die meisten im Oktober 1940 in das südfranzösische Lager Gurs abgeschobenen Konstanzer Juden wartete der Gastod in Auschwitz, andere, zunächst noch in Konstanz gebliebene jüdische Bürger, wurden im April 1942 direkt in den weiter östlich gelegenen Vernichtungslagern Polens ermordet.

Im Zuge ihrer Erinnerungsarbeit ist die „Initiative Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz“ den Lebenswegen einzelner jüdischer Familien aus Konstanz nachgegangen und hat die unterschiedlichen Verläufe der Wege und die unterschiedlichen Schicksale der Menschen aufgezeichnet. Nicht nur darüber wird in dem Vortrag berichtet, sondern auch darüber, wie über die Recherchearbeit Kontakte zu im Ausland lebenden Nachkommen der Opfer geknüpft werden konnten und sogar dauernde Freundschaften entstanden sind.

Termin: 27. Januar 2016
Zeit: 19:30–21:00 Uhr
Ort: Wolkensteinsaal
Veranstalter: Initiative „Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz“, Kulturbüro der Stadt Konstanz

MM/hpk