Die Schuld des Schuldners

Warum die Ökonomen die Logik von öffentlichen und privaten Schulden nicht verstehen (wollen) – Heiner Flassbeck, der wahrscheinlich fähigste Kritiker des Krisenmanagements in der europäischen Finanzkrise, berichtet am morgigen Dienstag in der Uni Konstanz über Alternativen zur verhängnisvollen Merkel-Politik. Er warnt vor einer Ausgrenzung Südeuropas und vor den Folgen „des unsäglichen Geredes vom Ende des Euro“

Nicht „schwäbisches Sparen“, sondern Stärkung der Binnenachfrage, nicht Einknicken vor den Banken und Hedgefonds, sondern wirkungsvolle Regeln zur Regulierung der Finanzmärkte – solche Rezepte verteidigt Flassbeck (s. Foto) seit Jahren schon. Doch die Regierenden in Berlin, die Banker in Frankfurt und die „Wirtschaftsweisen“ ignorieren seine Vorschläge. Erst langsam schwant auch Professoren der „Volkswirtschaftslehre“, dass Flassbecks Thesen, vernünftig umgesetzt, das gegenwärtige Desaster hätten vermeiden können.

Prof. Dr. Heiner Flassbeck, geboren 1950, ist deutscher Wirtschaftswissenschaftler. Er war von 1998 bis 1999 beamteter Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen. Seit Januar 2003 ist er Chef-Volkswirt bei der UNO-Organisation für Welthandel und Entwicklung (UNCTAD) in Genf.

Heiner Flassbeck zeigt in seinem Vortrag die logischen Zusammenhänge zwischen öffentlichen und privaten sowie nationalen und internationalen Schulden auf. Er weist nach, dass keineswegs der Schuldner immer an Schuldenkrisen schuld ist, sondern oft der Gläubiger. Er zieht daraus Schlussfolgerungen für die europäische und deutsche Krisenpolitik und die Entwicklung der öffentlichen Haushalte.

Warum die Ökonomen die Logik von öffentlichen und privaten Schulden nicht verstehen (wollen). Mit Prof. Dr. Heiner Flassbeck, 8. Januar 2013, Universität Konstanz, Raum A 703, 19:00 Uh

Autor: PM/hpk

Weiterer Link:

Wie sich die Finanzkrise auf die Hochschulen auswirkt