Die wahre Geschichte über Edward Snowden
„Citizenfour“ ist der Deckname, unter dem der noch unbekannte Mister Snowden sich zum ersten Mal in die Öffentlichkeit wagt. Und es ist der Filmtitel von Laura Poitras, die in ihrer Dokumentation zeigt, wie ein blasser IT-Spezialist den Glauben an ein freies Internet für immer zerstört, wie Edward Snowden Geschichte schreibt. Diesen Film zeigt das Weitwinkel Kino Singen einmalig am nächsten Sonntag
Im Januar 2013 erhält die US-amerikanische Dokumentarfilmerin Laura Poitras verschlüsselte Emails von einem Unbekannten, der sich „Citizen Four“ nennt. Dieser stellt dabei Beweise für illegale verdeckte Massenüberwachungsprogramme der NSA (National Security Agency) und anderer Geheimdienste in Aussicht. Im Juni 2013 fliegen Laura Poitras und die Journalisten Glenn Greenwald und Ewen MacAskill nach Hongkong, um sich mit dem Unbekannten zu treffen. Es ist Edward Snowden.
Snowden arbeitete zwischen 2009 und 2013 vier Jahre lang als privater Dienstleister für die NSA. Davor war er Senior Advisor für die Central Intelligence Agency (CIA). Über acht Tage dauern die Treffen in einem Hotelzimmer und Laura Poitras dreht dabei Filmaufnahmen über die Vorbereitungen politischer Enthüllungen von globaler Relevanz. Die Regisseurin ist dabei nicht neutral Beobachtende, sondern Teil der investigativen Journalisten, denen der junge ‚Whistleblower‘ Snowden sein Material anvertraut. Gleichzeitig rekonstruiert sie dokumentarisch einen – angesichts der Ausmaße und Bedeutung der Enthüllungen – gleichsam historischen Augenblick, bevor Snowden in Russland (vorläufiges) Asyl erhält. Neben den ‚THE GUARDIAN‘-Mitarbeitern Glenn Greenwald und Ewen MacAskill (und mit kurzem Auftritt u.a. auch Julian Assange) kommt mit dem ehemaligen NSA-Entwickler William Binney ein weiterer Kritiker der allgegenwärtigen Überwachungmaschinerie zu Wort.
Regisseurin Laura Potras über ihren Film: „Ich habe Snowden vorgeschlagen, unsere Treffen zu filmen, um zu gewährleisten, dass er die Gründe für sein Handeln der Öffentlichkeit erklären kann – und warum die Überwachungsarchitektur der Geheimdienste die Privatsphäre jedes Einzelnen bedroht. Snowden ist unglaublich eloquent, aber am Ende mussten wir auch eine Geschichte erzählen. Mit dem Unterschied, dass die Spannungskurve im Film sich im Hotelzimmer in Echtzeit aufbaute. Wir haben die Chronologie der Ereignisse nicht verändert, was dem Film eine ‚Thriller-Struktur‘ verleiht. Obwohl ich das Wort in diesem Zusammenhang nicht mag.“
Das Singener Kommunale Kino Weitwinkel zeigt CITIZENFOUR am Sonntag, 21.12. um 11:00 Uhr in der Matinee in OmU-Fassung. USA/D 2013, Regie: Laura Poitras, 114 Min. Saal des Kulturzentrums Gems, Mühlenstrasse 13, in Singen, Eintritt:5 €.
Autor: PM/hpk