Ein Klassiker wie „Fahrenheit 451“
Das Konstanzer Zebra Kino zeigt in seinem Programm vom 16. bis 20. Oktober einen wahren Klassiker: Truffauts „Fahrenheit 451“ – ein Plädoyer für die Freiheit der Literatur und eine Geschichte vom Widerstand gegen jegliche Diktatur. Außerdem einen Science-Fiction-Film aus Australien, der womöglich das Zeug zum Klassiker seines Genres hat
The Rover
Australien/ USA 2014, 108 min, Regie: David Michod , FSK 16, Originalversion
Michôd präsentiert seinem Publikum ein Australien, das zehn Jahre nach einem endgültigen Zusammenbruch der Weltwirtschaft der gnadenlosen, flirrenden Hitze seines Outbacks nur die Eiseskälte menschlichen Handelns entgegenzusetzen hat. Hier geht es den meisten nur um sich selbst und Recht und Ordnung liegen im Ermessen des jeweils Stärkeren. Oder des Gerisseneren. Diese ungeschriebenen Gesetze bekommt auch Eric (Guy Pearce) am eigenen Leib zu spüren, als sein ganzes Hab und Gut, sein Auto, von einer Bande Kleinkrimineller gestohlen wird. Dass sie sich offensichtlich mit dem Falschen angelegt haben, wird den Dieben bald klar: Eric gelingt es, Rey (Robert Pattinson), den Bruder des Anführers Henry (Scoot McNairy), in seine Gewalt zu bringen. Auf ihrem gemeinsamen Weg machen sie viele, meist sehr unangenehme Bekanntschaften, die die beiden jedoch zu einem sehr ungleichen Team zusammenwachsen lassen. Dennoch ist beiden klar, dass am Ende ihres mit Leichen gepflasterten Weges mit großer Sicherheit bereits ihr eigenes Verderben auf sie wartet…
Spieltermine: Do, 16.10. 20:00 / Fr, 17.10. 22:15 / Sa, 18.10. 20:00 / Mo, 20.10. 20:00
Fahrenheit 451
Großbritannien 1966, 112 min, Regie: François Truffaut, FSK 12, Originalversion
Das ist die Welt in nicht allzu ferner Zukunft: Bücher – eine Zusammenstellung von meist bedruckten oder beschriebenen Blättern aus Papier, die mit einer Bindung und oft auch mit einem Umschlag versehen sind und bei 451° Fahrenheit brennen – sind verboten (s. Foto). Die Feuerwehr löscht keine lodernden Flammen mehr, sondern stellt sich der drohenden Gefahr flammender Geistesblitze, hervorgerufen durch den Durst nach Bücherwissen, in den Weg, indem sie Scheiterhaufen errichtet und inquisitorisch gegen jede geschriebene Zeile vorgeht. Bildung kommt nur durch den Fernseher in den Haushalt und steht unter totaler Kontrolle derer da oben.
Der Feuerwehrmann Montag stellt dieses System zunächst nicht in Frage: „Monday, we burn Miller. Tuesday, Tolstoy. Wednesday, Walt Whitman. Friday, Faulkner. And Saturday and Sunday, Schopenhauer and Sartre.“ Doch eines Tages begegnet er der leidenschaftlichen Leserin/Lehrerin Clarisse, die ihn mit ihrer Buchbegeisterung ansteckt. Montag wird vom braven Befehlsausführer zum subversiven Störfaktor und muss schließlich untertauchen, nachdem er sich offen gegen die herrschenden Mächte gewendet hat.
Spieltermine: Fr/So, 17./19.10. je 20:00, Sa/Mo 18./20.10. je 22:15
Autor: PM/hpk