„Ein Mädchen allein auf der Flucht“

seemoz-paradiesstr.8Die Konstanzer Stolperstein-Initiative verlegt längst nicht nur Steine. Sie macht vielmehr ihrem Namen „Stolpersteine Konstanz – gegen Vergessen und Intoleranz“ alle Ehre, wenn sie regelmäßig Veranstaltungen organisiert, die Geschichtsbewusstsein fördern wollen. So auch jetzt anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus: Eine Zeitzeugin berichtet, ein antifaschistischer Stadtrundgang informiert.

Rundgang zu Stolpersteinen

Stolpersteine erinnern an Opfer des Nationalsozialismus. Diese kleinen Steine im Ausmaß von 10 x 10 Zentimeter im Straßenpflaster sind dezentrale, auf einzelne Personen bezogene Erinnerungsmahnmale. Stolpersteine gibt es mittlerweile in 17 Ländern Europas. Die Initiative „Stolpersteine Konstanz – gegen Vergessen und Intoleranz“ hat seit 2006 in Konstanz 157 und in Kreuzlingen 2 solcher Steine verlegt.

Die Stolpersteine sind ein Kunstprojekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig, der für diese Idee mehrfach ausgezeichnet wurde. Neben Denkmälern und Ausstellungen sind die Stolpersteine ein wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur über unsere jüngste Vergangenheit. Denn: „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“

Auf unserem Rundgang im Innenstadtbereich besuchen wir Stolpersteine für politische Opfer, die wegen ihres mutigen Widerstandes gegen das NS-Regime verfolgt wurden. Der Rundgang dauert etwa 90 Minuten.

Termin: Montag, 11. Mai, Zeit: 17:30 – 19:00, Treffpunkt: Döbelestraße 4

Eva Szepesi „Ein Mädchen allein auf der Flucht“

Eva Szepesi war 11 Jahre alt, als die Deutschen im März 1944 in Ungarn einmarschierten und innerhalb weniger Monate hunderttausende ungarische Juden in die Vernichtungslager deportierten und ermordeten. Eva wurde von ihrer Mutter mit falschen Papieren in die Slowakei geschickt und konnte sich einige Zeit bei verschiedenen Helfern verstecken. Schließlich wurde jedoch auch sie nach Auschwitz deportiert, wo sie schwer krank und völlig entkräftet am 27. Januar 1945 von der Roten Armee befreit wurde.

Es sollte noch Jahrzehnte dauern, ehe es Eva Szepesi gelang, über ihre Erinnerungen zu schreiben und über das Erlebte zu sprechen. Eva Szepesi liest aus ihrem Buch „Ein Mädchen allein auf der Flucht: Ungarn – Slowakei – Polen 1944–1945“und spricht über ihr Leben.

Lesung und Zeitzeugengespräch: Termin: Montag, 18. Mai ,Zeit: 19:30 – 21:00, Ort: Wolkensteinsaal, Kulturzentrum am Münster

PM/hpk