Ein Star-Regisseur auf der Öko-Schiene
Film 20 der Film-Reihe: ZEITENWENDE ?! passt haargenau ins Programm. Denn attac Singen, weitwinkel Kino und weltladen Singen belegen mit diesen Filmen, dass ökonomisches Wachstum und einseitiger technologischer ‚Fortschritt‘ häufig nicht mehr vereinbar mit dem Erhalt der ökologischen Lebensgrundlage der Menschen sind: Fatih Akins Film „Müll im Garten Eden“ liefert den Beweis: Ein Star-Regisseur auf der Öko-Schiene
Çamburnu ist ein kleines Bergdorf im Nordosten der Türkei. Im mild-feuchten Klima des Schwarzen Meeres leben die Bewohner seit Generationen vom Teeanbau, von der Fischerei und im Einklang mit der Natur. Doch die Idylle ist gefährdet, als die Regierung vor zehn Jahren den Beschluss fasst, direkt oberhalb des Dorfes eine Mülldeponie zu bauen.
Trotz Protesten von Bürgermeister und Dorfbewohnern entsteht eine Anlage, die wichtige Sicherheits- und Baustandards nicht erfüllt und fortan durch Unfälle und Havarien kontinuierlich die Umwelt verschmutzt. Die Luft ist verpestet, das Grundwasser verseucht: Den Teebauern, deren Plantagen unterhalb der Deponie liegen, ist die Lebensgrundlage genommen. Die Folgen sind sichtbar verheerend – und dennoch gelangt weiter Müll auf die Deponie.
Regisseur Fatih Akin (u.a.“Gegen die Wand”, “Crossing the bridge”), Hamburger Filmemacher mit türkischen Wurzeln, hat in einer Langzeit-Dokumentation von 2007-2012 am Heimatort seiner väterlichen Vorfahren in der türkischen Provinz Trabzon einen exemplarischen Umweltschutzkonflikt beschrieben und mischt sich mit seinem Film auch aktiv in den – jedoch (noch) nicht nachhaltig erfolgreichen – „zivilcouragierten“ Widerstand der Bevölkerung ein. |
Attac Singen zeigt in Kooperation mit dem weitwinkel Kino und dem weltladen Singen die Dokumentation am Dienstag, 15.01.2013, um 21 Uhr und am Mittwoch, 16.01.2013, und 18:30 Uhr im Saal der GEMS (Mühlenstr. 13, Singen). Der Eintritt beträgt 5 €. Attac und der Weltladen informieren an Ständen über ihre Arbeit.
Autor: PM/hpk