Freiheitskämpfer vom Bodensee

Karl „Charly“ Schweizer, Lehrer aus Friedrichshafen und Historiker in Lindau, berichtet in Konstanz über seine Forschungen zu Spanienkämpfern aus der Bodenseeregion. Eine spannende Geschichte über Freiheitskämpfer vom Bodensee. Und ein Rückblick in die jüngere Geschichte, der antifaschistische Tradition auch hierzulande belegt und von Menschen erzählt, die gegen die Gewaltherrschaft kämpften. Am 13. Oktober in der Volkshochschule Konstanz.

Der Wahlsieg der republikanischen und Linksparteien 1931 zwang Spaniens König zur Abdankung. Die zweite spanische Republik wurde ausgerufen. Ende 1935 bildeten die Arbeiter- und die bürgerlich-demokratischen Parteien eine Volksfront, welche im Februar 1936 die Parlamentswahlen gewann und mit Sozialreformen zur Hebung des Lebensstandards des Volkes begann.

Am 18. Juli 1936 putschten Militärs um General Franco, damals Militär-Kommandeur über Spanisch-Afrika und die Kanarischen Inseln, mit Teilen der Armee, den Monarchisten, Faschisten und den Spitzen der christlichen Amtskirche gegen die gewählte Regierung, die bürgerliche Republik und für die Errichtung eines klerikal-faschistischen Regimes. Hitler und Mussolini sagten den Putschisten rasch sofortige Militärhilfe zu, ihre Flugbrücke machten den Einsatz der afrikanischen Truppen erst möglich. Die anarchosyndikalistische CNT/FAI, die linkssozialistische POUM, die kommunistische PCE, die sozialistische PSOE und die spanischen Gewerkschaften riefen zum bewaffneten Widerstand auf. Ihr Motto lautete: „NO PASARAN!“ – Sie kommen nicht durch!“

Ab Juli 1936 schlossen sich erste Internationalistas aus europäischen Ländern, den USA, der Sowjetunion, Christen, Juden und Atheisten den spanischen Volksmilizen an. Zu ihren Zielen bei der Verteidigung der jungen Spanischen Republik gehörte auch, „Hitlers Kriegsvorbereitungen in Spanien zu stoppen“. Mit dabei waren  Frauen und Männer aus der Region Bodensee-Allgäu-Oberschwaben. Zu ihnen zählten die Gebrüder Gabriel und Lorenz Ender aus Mäder in Vorarlberg, Käthe Hempel aus Schaffhausen, Hans Thoma aus St. Gallen, Helmut Huber aus Friedrichshafen sowie Hans Kukowitsch, Paul Lehr und Georg Meyer aus Lindau.

Charly Schweizer wird über deren Kampf an der Seite der Spanischen Republik vor 75 Jahren berichten. Ein Vortrag mit Bildern, Texten und Filmausschnitten, veranstaltet von vhs+VVN-BdA+Friedensinitiative Konstanz+seemoz.  Do. 13.10.2011, 20:00Uhr, vhs Konstanz Raum 0.7, Eintritt 5,00 EUR

Autor: PM