Gedenken an Synagogenbrand

Zur Erinnerung an die Zerstörung der Konstanzer Synagoge vor 75 Jahren während der Reichspogromnacht veranstalten der Bach-Chor Konstanz und das Rosgartenmuseum am 8. November in der Lutherkirche eine musikalische Gedenkstunde. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 setzten SS-Männer aus der Radolfzeller Kaserne, hiesige Parteifunktionäre und einige Feuerwehrmänner die Synagoge in der Sigismundstraße in Brand. Doch die christlichen Kirchen schwiegen

Während die Bevölkerung eher Unmut über diese offensichtlichen Straftaten äußerte, schwiegen die christlichen Kirchen auch in Konstanz, als man den jüdischen Nachbarn die Gotteshäuser niederbrannte. In den Tagen nach der Brandstiftung wurde die Konstanzer Synagoge gesprengt (unser Bild zeigt die 1883 erbaute Konstanzer Synagoge vor ihrer Zerstörung im November 1938).

An die Brandstiftung und die Gewalttaten dieser Nacht, die als Probelauf für den nachfolgenden Holocaust gelten, erinnern Museumschef Tobias Engelsing und die Dramaturgin Miriam Reimers mit Texten und Quellen aus der Zeit und aus späteren Erinnerungen. Der Bach-Chor singt Motetten von Schütz, Bach, Kaminski Rheinberger und Distler. Kantor und Organist Claus Gunter Biegert spielt Choralbearbeitungen von Bach und Barbe.

Die Gedenkveranstaltung am 8.11. beginnt um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei.

Autor: PM