Lea Singer liest in Konstanz

Nächster Gast in der Reihe der „Konstanzer Literaturgespräche“ ist Eva Gesine Baur. Die Autorin, die ihre Jugend am Bodensee verbrachte und heute in München lebt, hat ein beeindruckendes Werk aufzuweisen. Neben einem runden Dutzend Romane, die unter dem Pseudonym Lea Singer erscheinen, hält es Biographien über Mozart und seinen Librettisten Emanuel Schikaneder bereit, über Schillers Frau Charlotte ebenso wie über Chopin und Marlene Dietrich.

Die Reihe ihrer Kulturreiseführer gilt Orten wie Venedig, Salzburg und dem Wien Sigmund Freuds; ihre kulturhistorischen Darstellungen umfassen Themen wie das Rokoko oder Meisterwerke erotischer Kunst; hinzu kommt eine größere Reihe gastrosophischer Bücher. Doch was in dieser Aufzählung nach Genres und Themen geordnet erscheint, ist in Wirklichkeit Ausdruck leidenschaftlicher Offenheit gegenüber dem Leben, von dem die Autorin sagt: „Ich liebe das Leben und das ist nicht sortiert“.

Ob Sachbuch oder Belletristik: die Kritik lobt neben der unversieglichen Ideenfülle und Themenbreite Sorgfalt und Stil ihrer Bücher; Baurs eigener Anspruch besteht in der Verbindung von Präzision und Sinnlichkeit. Im Mittelpunkt des Abends steht ihr neuer Roman „Die Poesie der Hörigkeit“ – ein Kapitel regionaler Literaturgeschichte zum Thema Abhängigkeit, Obsession und Befreiung am Beispiel Thea Sternheims: Die Tochter des Dramatikers Carl Sternheim sucht einen Ausweg aus den Verstrickungen, in denen ihre Eltern, Erika und Klaus Mann, Pamela Wedekind und Gottfried Benn gefangen sind.

Die Lesung ist zu erleben am Montag, 6. November, 20 Uhr, im Foyer der Spiegelhalle. Eintritt 8.-; Karten nur an der Abendkasse. Die Moderation übernimmt Manfred Bosch.

MM