Lebensmittel gehören nicht in den Müll
Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen wir weg. So das erschreckende Ergebnis einer Studie der Universität Stuttgart. Deshalb setzt sich die Initiative Zu gut für die Tonne! gegen die Verschwendung von Lebensmitteln ein. Ob allerdings die Aktionen – getragen von den Tafel Konstanz/Singen e.V. – fragen, warum es überhaupt Tafeln für Arme gibt, darf bezweifelt werden, zumal die Bundesregierung hier Mitveranstalter im doppelten Sinne ist: sie ist für diese Politik verantwortlich und sponsert die Show
Die Tafeln, auch in Singen und Konstanz, verteilen Lebensmittel, die ansonsten im Müll landen würden, zu günstigen Preisen an Bedürftige. So weit, so gut. Nur: Wer fragt nach den Ursachen für diese Armut, wer bietet Lösungen gegen diese Armut? Vielleicht fragen Sie als Besucher einer dieser Veranstaltungen bei den Organisatoren mal nach.
Unter dem Motto: „Zu gut für die Tonne – Konstanz rettet Lebensmittel!“ finden von Mittwoch, den 8. Mai, bis Samstag, 18. Mai, in der Stadt zahlreiche Veranstaltungen rund um das Thema statt. Dazu zählt die Podiumsdiskussion „Die große Verschwendung“, spezielle Aktionen für Grundschulen sowie die Lange Tafel der Lebensmittelrettung am Münster. „Wir wissen, dass das Interesse an unserer Arbeit groß ist. Nun können sich die Konstanzer selbst ein Bild davon machen, was wir gegen die unnötige Verschwendung von Lebensmitteln vor Ort tun. Wir freuen uns über viele Besucher und Helfer bei unseren Aktionstagen – aber gern auch danach“, so der Vorsitzende Udo Engelhardt. Unterstützt wird die Konstanzer Tafel bei den Aktionstagen von den Tafeln im Landkreis Konstanz/Singen e.V.
Lebensmittel gehören nicht in den Müll! Vor allem dann nicht, wenn so viele Menschen Mangel leiden und sich ihr täglich Brot kaum leisten können. Die Tafeln engagieren sich seit 20 Jahren gegen Lebensmittelverschwendung und für Bedürftige“, begründet Gerd Häuser, der Vorsitzende des Bundesverbandes Deutsche Tafel e.V. die Aktion.
8. Mai: Aktion „Vesperbox“
Ernährungsbildung fängt im Kindesalter an. Am 8. Mai werden sich die Jungen und Mädchen von drei Konstanzer Grundschulen ganz intensiv mit dem Thema Lebensmittel und ihrer Erzeugung beschäftigen. Die Konstanzer Tafel schenkt den Schülerinnen und Schülern an ihrem Thementag ein Pausenbrot aus zuvor „geretteten“ Lebensmitteln.
10. Mai: Podiumsdiskussion „Die große Verschwendung“
Es diskutieren: Uli Burchardt, Oberbürgermeister der Stadt Konstanz; Gerd Häuser, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutsche Tafel e.V., Prof. Martin Kranert (Universität Stuttgart) und Eberhard Koch, Kreisvorsitzender des BUND. Moderiert wird die Gesprächsrunde von Meinhard Schmidt-Degenhard (Hessischer Rundfunk). Alle Interessierten sind herzlich zum Zuhören und Mitdiskutieren eingeladen. Die Teilnahme ist kostenfrei. 19:30 im Wolkensteinsaal, Kulturzentrum Konstanz
18. Mai :Lange Tafel von 11 Uhr bis 15 Uhr auf Münsterplatz und Wessenbergstraße
Kostenloses Tafeln in der Stadt. Der Clou: Das frisch zubereitete Gericht besteht aus „besten Resten“, die zuvor in Konstanz eingesammelt wurden. Eröffnet wird die Lange Tafel von Moderator Tobias Bücklein, der durch das abwechslungsreiche Bühnenprogramm führt. Auf und neben der Bühne dreht sich das Gespräch mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Kultur und den Tafeln um die Frage, wie Lebensmittelverschwendung verringert und wie jeder Konstanzer selbst aktiv werden kann. Nähere Informationen: www.zugutfuerdietonne.de und www.konstanzertafel.de und www.singenertafel.de
Autor: PM/hpk
Aktuelle App dazu: „zu gut für die Tonne“ vom Landwirtschaftsministerium. Mit Lagerungstips und Einkaufsplaner.
Qulle: c’t 10/2013