Publikumsgespräch und Abschied
Am Sonntag, 2. August, lädt das Theater Konstanz um 11 Uhr zum Publikumsgespräch und nach der letzten Vorstellung von Hermann der Krumme oder die Erde ist rund um 22 Uhr zur Abschiedsveranstaltung interessiertes Publikum auf den Münsterplatz ein.
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Ab 11 Uhr spricht Christoph Nix beim Publikumsgespräch über die letzte Spielzeit und die Inszenierung von Hermann der Krumme oder die Erde ist rund und beantwortet gerne die Fragen der Gäste. Der Eintritt ist frei, Zählkarten sind ab Mittwoch, den 29.07.2020 an der Theaterkasse zu den gewohnten Öffnungszeiten erhältlich.
Nach der Abendvorstellung, um etwa 22 Uhr, werden der langjährige Intendant Christoph Nix sowie etliche Kolleg*innen aus dem Ensemble verabschiedet. Gäste sind willkommen. Bitte beachten Sie, dass aufgrund der geltenden Hygieneauflagen der Zutritt nur mit einer Mund-Nasen-Masken sowie einer gültigen Eintrittskarte gestattet ist. Restkarten sowie zurückgegebene Karten sind jeweils am Abend am Münsterplatz erhältlich.
MM (Foto: Ilja Mess, Theater Konstanz)
Das war mal eine würdige Abschiedszeremonie.
Pünktlich um 11 Uhr saßen der Intendant Christoph Nix, die Dramaturgin Franziska Bolli und die beiden Schauspieler Sarah Siri Lee König und Harald Schröpfer dem ihnen gewogenen Publikum zugewandt vor dem Münster, physisch äußerst präsent, akustisch jedoch während einer gefühlten Ewigkeit von 10 Minuten durch die Glocken des Münsterturms zum Schweigen verdammt, währendessen jeder Teilnehmerin Zeitraum zur Verfügung gestellt wurde, um über 14 Jahre Theater in Konstanz zu reminiszieren, bis die beiden Turmfalken mit ihren Schreien das Ende dieser Ouvertüre einleiteten. Danach ging es dann erst mal gewohnt verbal zur Sache, bevor es im eigentlichen Kern des zurecht als Publikumsgespräch angekündigten Haupteils dieser Veranstaltung durchaus philosophisch wurde, als unter reger Beteiligung der Gäste im Zusammenhang mit der aktuellen Vorstellung des Freilichtspektakels „Hermann der Krumme“ über den weltweit eher unbekannten aber nichtsdestotrotz bemerkenswerten und im Stück zurecht mit Stephen Hawkings verglichenen Reichenauer Mönch über Demut, Treue und Einsamkeit diskutiert wurde. Man konnte dabei auch erfahren, dass er aufgrund seiner frühkindlichen Erkrankung richtigerweise als der „Krumme“ und nicht, wie üblicher- und fälschlicherweise als der „Lahme“ bezeichnet werden sollte.
Dank und Lob an Christoph Nix für 14 Jahre engagierte Intendanz, Regie, Schauspielerei und nicht zuletzt politisches Wirken am Stadttheater Konstanz sollten dann im Finale dieser Abschiedsveranstaltung auch nicht zu kurz kommen. Schade etwas, dass er sie nicht vollumfänglich und würdevoll annehmen konnte, sondern mit (sicherlich völlig berechtigtem) Frust über die alltäglichen, schicksalshaften Bagatellprobleme relativieren musste. Vielleicht ist es wirklich besser für ihn, in Zukunft etwas mehr Abstand zu Konstanz zu halten.