Sonntag in Stuttgart: Für Vielfalt – gegen Pegida

Für den kommenden Sonntag, 17. Mai, plant die islamfeindliche Pegida ihren zweiten Versuch, in Stuttgart aufzumarschieren. Dagegen wehrt sich ein breites Bündnis aus bisher 67 Organisationen: Man trifft sich zu einer Kundgebung für Vielfalt und gegen Rassismus ab 13:30 Uhr auf der Querspange (Eberhardstraße/Tübinger Straße/Königstraße).

„Wir sehen nicht tatenlos zu, wie extreme rechte Kräfte ihre giftige Ideologie in der Gesellschaft verteilen. Wir sprechen diesen Leuten das Recht ab, Hass zu schüren auf unseren Straßen“, sagt Nikolaus Landgraf, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes Baden-Württemberg. „Respekt und Toleranz sind für den DGB Leitlinien in einer pluralistischen Gesellschaft.“

Die von der Schauspielerin und Regisseurin Barbara Stoll moderierte Kundgebung eröffnet Gökay Sofuoglu, Vorsitzender der Türkischen Gemeinde in Baden-Württemberg e.V. Anschließend spricht Sara Alterio vom Forum der Kulturen Stuttgart e.V., gefolgt vom DGB-Landesvorsitzenden Landgraf.

Die erste Kundgebung der islamfeindlichen Pegida fand im Oktober 2014 in Dresden statt. Schon seit Monaten versucht sich die Bewegung an einer Ausbreitung auf die Großstädte der Bundesrepublik nach Dresdner Vorbild. In den meisten Städten folgten deutlich mehr Menschen dem Aufruf zu Gegenprotesten als den örtlichen Ablegern der Pegida. Auch in Stuttgart wurden Planungen zu einer Pegida-Kundgebung Anfang Januar 2015 bekannt.

Ein breites Bündnis organisierte umgehend eine Gegenkundgebung. Die Stuttgarter Pegida verwarf ihren Plan, die Gegenveranstaltung fand dennoch statt und wurde mit 8 000 TeilnehmerInnen am 5. Januar 2015 ein überwältigender Erfolg. Am 17. Mai scheint nun dennoch die erste Pegida-Kundgebung in Stuttgart stattzufinden. Als erster Redner dort ist der Publizist und Islamhasser Michael Mannheimer angekündigt.

PM/hpk