Theater an der Grenze lotet die Facetten des Lebens aus

Huiskapälä

Di Vento Suoni eröffnet am Samstag, 18. September, die Herbst-Spielzeit im Theater an der Grenze in Kreuzlingen. Bis Mitte Dezember stehen insgesamt neun Veranstaltungen auf dem Programm, das einen bunten Mix aus Theater, Musik, Kabarett und Comedy verspricht. Mit zwei Schweizer- und vier Thurgauer-Premieren wird Programmleiter Micky Altdorf seinem hohen Anspruch gerecht, bekannte und noch zu entdeckende Künstlerlinnen und Künstler nach Kreuzlingen zu holen. Hier die Vorschau

Saisonstart mit einer Thurgauer Premiere

Di Vento Suoni, Samstag, 18. September, 20.00 Uhr

Wie tönt die Schweiz? Das Schweizer Duo «Di Vento Suoni» gibt die musikalische Antwort auf diese Frage. Sandro Schneebeli aus dem Tessin und Bruno Bieri aus Bern tönen urschweizerisch zeitgenössisch! Musik wird in Szene gesetzt voller Humor und Sensibilität, windig und wendig. Bruno Bieri bringt das alpine Instrumentarium in das Duo ein: das Alphorn, das Hang (eine schweizerische Verwandte der Steel Pan) und das Langnauerli (ein Schwizerörgeli aus Langnau). Er singt dazu, so wie man es hierzulande selten hört. Vom dumpfen Grochsen bis zum filigranen Obertongesang lotet er gekonnt die Oktaven aus. Sandro Schneebeli ist jazzerprobter Gitarrist und kongenialer Partner von Bruno Bieri, virtuos und vielseitig. Gemeinsam entwerfen die beiden in Kleinstformation die reiche Klangwelt der so verschieden und faszinierend klingenden Schweiz.

www.sandroschneebeli.ch

CHF 30.-/25.-/20.- zuzüglich Vorverkaufsgebühr


Hände gut, alles gut

SCHWEIZER PREMIERE: Günter Fortmeier «Hand in Sicht», Freitag, 1. Oktober, 20.00 Uhr

Der Bauchredner, Schattenspieler und Conférencier Günter Fortmeier bietet «meerdeutige» Comedy vermengt mit Theater, Figuren und Händen. Pit Fröhlich, die gute Seele des Kreuz- und Querdampfers «MS Unsinki», ist Entertainer, Rapper, Zauberkünstler, Babysitter und Witwentröster in einem. Er hat überall seine Hände im Spiel. Selbst die Seehunde und Meeresungeheuer sind bei ihm von Hand gemacht. Das neue Abendprogramm Fortmeiers ist prall gefüllt: von indischem Hand-Schatten-Spiel über Gesang und Improvisation zu Zauberei. Wenn Kleinkunst die Kunst ist, mit wenigen Mitteln grosse Wirkung zu erzielen, so beherrscht sie Günter Fortmeier wie nur wenige seiner Zunft. Bei ihm fühlt man sich in guten Händen: Hände gut, alles gut.
www.gjfortmeier.de

CHF 30.-/25.-/20.- zuzüglich Vorverkaufsgebühr


Die Suche nach dem Sinn des Lebens

BUCHPREMIERE: Adolf Jens Koemeda «Das Pferdchen», Samstag, 30. Oktober, 20.00 Uhr

Der Autor Adolf Jens Koemeda liest aus seinem neuen Buch «Das Pferdchen» und feiert gleichzeitig Buchpremiere. Der Akkordeonvirtuose Goran Kovacevic begleitet diesen Anlass mit Liedern, Improvisationen und Stimmungsbildern. Gudrun Schnekenburger begrüsst mit einleitenden Worten. «Das Pferdchen» ist ein Roman über Liebe, Enttäuschung, Erfüllung und über das Suchen nach Lebenssinn, Glück und einem Neubeginn. Darüber hinaus will das Buch bewirken, dass Leserinnen und Leser, in deren Umgebung seelisch Erkrankte leben, diese Menschen anders verstehen: selbstverständlicher, angstfreier, besser. Nach dem literarisch-musikalischen Abend gibt es einen Imbiss und Wein.

CHF 20.-/15.-/10.- zuzüglich Vorverkaufsgebühr


Vom Volk fürs Volk

Huiskapälä (Bild) , Samstag, 6. November, 20.00 Uhr

«Vom Volk fürs Volk», das ist die Musik der Huiskapälä, einer Thurgauer Band bestehend aus sechs jungen Männern, die eine neue Form der Unterhaltung zelebriert. Unterhalten wird hier in erster Linie mit musikalischen Rap-Geigen-Kontrabass-E-Gitarren-Trompeten-Akkordeon-Schlagzeug-Tasten-Cockails, gemixt mit Stilelementen aus Hip-Hop, Funk, Jazz und Klassik. (Sprech-)Gesang und Instrumentalmusik, Wort und Ton auf Deutsch, Englisch, Spanisch und «Thurgauer Mundart» sprechen Konzertgeniesser zwischen 0 und 99 Jahren an. Auf der Bühne wirken mit: Beni «Benito» Flaig (rap, violin); Bernie Ziegler (trumpet, vocals); Felix Trippel (double bass, vocals); Ivo Niethammer (guitar, vocals); Roli Schönholzer (piano, accordion, vocals); Tobi Schneider (drums, vocals)

www.myspace.com/huiskapala

CHF 25.-/20.-/15.- zuzüglich Vorverkaufsgebühr


Powerfrauen in harmonischer Perfektion

THURGAUER PREMIERE: Duo Luna-tic «Blind Date», Freitag, 12. November, 20.00 Uhr

Nach ihrem wundervollen Auftritt im Januar 2010 in Kreuzlingen präsentieren Mademoiselle Olli aus Paris (Stéfanie Lang) und Fräulein Claire aus Berlin (Judith Bach) ihr neuestes Programm im Theater an der Grenze. Die beiden jungen Damen machen die Kleinkunstbühnen unsicher: mit vier Händen, zwei Stimmen und einem rollenden Klavier in allen Positionen ihr Handwerk beherrschend. Mit Leichtigkeit und Professionalität füllen die beiden Powerfrauen ein Kabarett-Chansonprogramm, das von physischen, gesanglichen und schauspielerischen Einfällen nur so strotzt. Ihr Spielen hat eine harmonische Perfektion erreicht, die man nicht alle Tage zu sehen bekommt. Mit einer ordentlichen Portion Selbstironie werden verstaubte Chansons aus den 20ern erfrischend spontan neu inszeniert. Seit ihrem Diplomabschluss 2006 an der Tessiner Scuola Dimitri tourt das Duo erfolgreich durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.

http://duo.luna-tic.net

CHF 25.-/20.-/15.- zuzüglich Vorverkaufsgebühr


Auf Forschungsreise mit Dr. Klapp

THURGAUER PREMIERE: David Bröckelmann «Dr. Klapp hat Hunger – oder warum man bei Wissensdurst essen sollte», Freitag, 19.November, 20.00 Uhr

Das erste Soloprogramm von David Bröckelmann ist eine skurril-kabarettistische Forschungsreise durch verschiedene Charaktere der Menschen. Ein Erzähltheater der besonderen Art. Haben Sie sich auch schon gefragt, wo Pascal Couchepin, auf Lebzeiten regierender Bundesrat, seinen vorgetäuschten Ruhestand verbringt? Möchten Sie wissen, was passiert, wenn Hakan Yakin, Matthias Hüppi und Christian Gross aufeinandertreffen? Was hat Kurt Aeschbacher in dieser illustren Runde zu suchen? Dr. Klapp ist ein etwas anderer Wissenschaftler. Er möchte Menschen verstehen, erforschen und begreifen. Dafür hat er eine eigene Methode entwickelt, die es ihm erlaubt, andere Menschen zu verinnerlichen: nicht nur Prominente aller Gattungen, sondern auch übertherapierte Therapeuten, bachblütige Anthroposophen, raue Handwerker und nichtssagende Politiker. David Bröckelmann, Schauspieler, Kabarettist und Imitator, bekannt aus «Giacobbo / Müller» (Matthias Hüppi, Hakan Yakin, Christian Gross), betrachtet unsere Gesellschaft in seinem Soloprogramm aus einem speziellen Winkel und nimmt die Zuschauer auf seine Forschungsreise mit. Lassen Sie sich von seinen Erkenntnissen überraschen!

www.david-bröckelmann.ch

CHF 30.-/25.-/20.- zuzüglich Vorverkaufsgebühr


In der Luft zerrissen

SCHWEIZER PREMIERE: Michael Ehnert «Das Tier in mir – Deutschland primat », Freitag, 3. Dezember, 20.00 Uhr

Ob Landwirtschaftsministerin im Dirndl oder Papst im Karnevalskostüm, ob Aldi-Brüder oder Wok-Weltmeister, ob Fruchtzwerge oder Pharmariesen, die gesamte schwammig-wurstige Elite unseres geliebten Nachbarlandes wird von dem Hamburger Schauspieler Michael Ehnert in der Luft zerrissen. Knurrend, geifernd und gnadenlos packt er zu. Dass dabei auch die Zuschauer und der rasende Künstler selbst ihr Fett wegkriegen, liegt in der Natur der Sache: Tiere machen eben keine Gefangenen, sie beissen, um zu töten, und am Ende bleibt nichts mehr übrig, nur Immanuel Kant, Fips Asmussen und Vanilleeis. «Das Tier in mir » ist ein Massaker, rücksichtslos und böse und dabei enorm lustig: eine Körperverletzung, die gut tut. Eine Katharsis, auf die wir lange gewartet haben. Michael Ehnert spielt den ausrastenden Einflüsterer, den sanften Choleriker, den tief traurigen Komiker, der nicht bereit ist, sich mit dem Status Quo abzufinden. Regie führt Martin Maria Blau.

www.michael-ehnert.com

CHF 30.-/25.-/20.- zuzüglich Vorverkaufsgebühr


Fernando Pessoa nimmt Abschied

THURGAUER PREMIERE: Antonio Tabucchi «Die drei letzten Tage des Fernando Pessoa»,
Donnerstag, 9. Dezember, 20.00 Uhr

Zum 75. Todestag des portugiesischen Dichters Fernando Pessoa (1888-1935) bringt die Kellerbühne St.Gallen Antonio Tabucchis Prosastück «Die drei letzten Tage des Fernando Pessoa» als «Delirium» für einen Schauspieler und einen Musiker auf die Bühne. Der Schauspieler Matthias Peter deliriert als sterbender Fernando Pessoa, der Musiker Daniel Pfister interpretiert das Flötensolo «Tempus loquendi» des deutschen Komponisten Bernd Alois Zimmermann (1918-1970) und wohnt als eine Art Stellvertreter des Todes dem Sterben bei. Die Inszenierung besorgt die Regisseurin Juana von Jascheroff. Der italienische Schriftsteller und Pessoa-Verehrer Antonio Tabucchi hat in seinem dialogischen Stück eine luzide Hommage an den portugiesischen Dichter geschrieben. Der Text stellt eine spielerische Einführung in das dichterische Universum eines der faszinierendsten Schriftsteller unseres Jahrhunderts dar. Schauplatz ist das Krankenhaus São Luís dos Franceses in Lissabon. Dort liegt Fernando Pessoa im Sterben und nimmt zwischen dem 28. Und 30. November 1935 Abschied von der «Bühne der Bilder» und den «tausend Leben», die er gelebt hat.

www.kellerbuehne.ch

CHF 25.-/20.-/15.- zuzüglich Vorverkaufsgebühr


Anna steht am Rand

«Grönland» von Hansjörg Schertenleib | Schauspiel: Hanna Scheuring

Regie: Jean Grädel, Freitag, 17. Dezember, 20.00 Uhr

Im Dialektstück von Hansjörg Schertenleib, geschrieben für Hanna Scheuring, steht Anna am Rand. Ihr Mann liegt tot im Nebenzimmer, gestorben vor keiner halben Stunde, nach langer, schwerer Krankheit. Bevor sie den gemeinsamen Sohn anruft und den Arzt informiert, hält sie inne. Sie will Abschied nehmen, indem sie sich erinnert. Sie erinnert sich an eine geglückte Liebe und an ihre Existenz als Schauspielerin: an ihre Anfänge an einem Theater in Deutschland, das Erfolgsstück über Marilyn Monroe, das ihr Mann für sie geschrieben hat, und ihre Zeit als Star einer Soap am Schweizer Fernsehen. Aufregung und Furcht vor einem Leben ohne ihren Mann heben Annas Rede aus den Angeln. Sie erzählt ungeordnet, sprunghaft, verunsichert und traurig, auch wenn sie sich bemüht, die Distanz zu dem Stoff zu wahren, den sie vor sich, ihrem Mann und den Zuschauern ausbreitet: jene Distanz, die es ihr erlaubt, zu lachen über das, was sie umtreibt, zu lachen vor allem auch über sich selbst. Die Stimme ab Band gehört Norbert Schwientek.

www.hannascheuring.ch

CHF 25.-/20.-/15.- zuzüglich Vorverkaufsgebühr


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Der VORVERKAUF startet am 16. August 2010. Karten gibt es bei:

Kreuzlingen Tourismus

Sonnenstrasse 4

CH-8280 Kreuzlingen

Tel +41 (0)71 672 38 40

www.kreuzlingen-tourismus.ch

Öffnungszeiten:

Mo-Fr, 10.00-12.30 Uhr

und 13.30-17 Uhr

oder bei ticketportal unter der Nummer

0900 101 102

(CHF 1.19/min.),

Internet: www.ticketportal.com

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Hintergrundinformationen zum Theater an der Grenze

Das „Theater an der Grenze“ wurde am 12. Juli 1968 als Verein auf Initiative des Psychiaters Norman Elrod gegründet. Ende 1971 wurde das Theater in einen Gastspielbetrieb umgewandelt, den Thomas Onken organisierte. Nach Thomas Onken übernahmen Dieter Glaus (1974/81), Toni Brunner (1981/2000), Dorena Raggenbass (2000/07) und seit September 2007 Seraina Perini Allemann und Micky Altdorf das Vereinspräsidium und die Leitung des Theaters. Im September 2009 gab Seraina Perini Allemann die Geschäftsleitung an Flavia Mösli ab.

Zunächst wurde das Theater lediglich von privaten Gönnern unterstützt, ab den siebziger Jahren leistete die Stadt Kreuzlingen eine geringfügige Subvention, die später erhöht und schliesslich durch kantonale Beiträge aufgestockt wurde. Es werden 15 bis 20 Aufführungen pro Jahr, hauptsächlich aus den Bereichen Theater, Kabarett, Musik und Literatur gezeigt. Das Theater bietet 99 Plätze.

Geschäftsleitung: Flavia Mösli
Programmleitung: Micky Altdorf
micky@theaterandergrenze.ch

Weitere Informationen im Internet unter www.theaterandergrenze.ch