Töne, Worte, Herz & Schmerz
Das abwechslungsreiche Musikjahr endet mit einer zusätzlichen Veranstaltung: Im Rahmen eines Gesprächskonzertes werden am 17. November 2019 in der Philharmonie im Rahmen der ambitionierten Reihe „HighNoon Musik 2000+“ Werke der Komponistin Alice Baumgartner präsentiert. Die Schweizerin gehört zu einer neuen Komponistinnengeneration, die ihre Wurzeln nicht mehr nur bei Bach, Schönberg oder Ligeti, sondern auch in der jüngeren populären Musik von Udo Jürgens bis Elton John sieht.
In Konstanz wird ein ganzer Mittag einer einzigen Komponistin gewidmet, von der es nicht nur Musik, sondern auch Antworten auf (so ziemlich alle) Fragen geben soll, denn sie wird anwesend sein und über sich und ihre Musik sprechen. Das ist nicht nur deshalb etwas Besonderes, weil sich nach Konstanz kaum mal lebende TonsetzerInnen verirren, sondern auch weil die zeitgenössische Musik zumindest bis vor wenigen Jahrzehnten noch eine ausgemachte Männerdomäne war.
Die Rede ist von Alice Baumgartner, die 1987 in St. Gallen geboren wurde und als Musikerin in ihrer Heimat lebt. Sie hat ungewöhnliche musikalische Vorlieben: „Fragt man Alice Baumgartner nach ihren musikalischen Vorbildern, gesellen sich da – sehr gegensätzlich – Stars wie Udo Jürgens oder Elton John zu Komponisten wie György Ligeti oder Sofia Gubaidulina“, berichtete Martin Preisser vor einigen Jahren im St. Galler Tagblatt. Dass die Komponistin in ihrem Lebenslauf, durchaus ungewöhnlich für einen unter dem Sternzeichen Skorpion geborenen Menschen, als Hobbies „Komponieren von populärer Musik, klassischer Gesang, Klavier, Haltung und Pflege meiner beiden Landschildkröten, Tauchen mit Pressluftflaschen, Tanzen, Lesen, Kochen“ angibt, verspricht einen originellen Zugang zur Musik und gute Unterhaltung.
Das Publikum darf sich auf zahlreiche Stücke in verschiedenen Besetzungen freuen; musizieren werden Christina Burchardt (Violine), Frank Westphal (Violoncello), Ina Callejas (Akkordeon) und Kristín Kristjánsdóttir (Klavier) sowie die Komponistin selbst (Gesang/Klavier), die gemeinsam mit zwei Schweizer Kollegen (Gesang und Cajon) zwei Pop-Songs interpretieren wird. Schwerpunkt des Konzertes werden die Werke „Fantasie“ (2013–2014) für Violine und Klavier und „Requiem vitae“ (2012) für Violoncello und Akkordeon bilden, die Alice Baumgartner während ihres Studiums an der Hochschule der Künste Bern bzw. an der Zürcher Hochschule der Künste schuf. Ihre persönliche Einführung, ein Live-Interview sowie der traditionelle Aperitif – der diesmal aus der Feder von Alice Baumgartner stammt – werden den Sonntagmittag abrunden.
MM/red (Foto: Alice Baumgartner, HighNoon Musik 2000+ e.V.)
17. November 2019, 12.00 Uhr
Studio der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz (Fischmarkt 2)
Eintritt: 10 €/6 € ermäßigt
Veranstalter: HighNoon – Freunde Neuer Musik e.V.
www.highnoonmusik.de
https://musikzentrum-sg.ch/team/baumgartner-alice/