Ursachensuche zur Wirtschaftskrise
Von TTIP bis zur Griechenland-Krise, über Bankenrettung und Staatsverschuldung reicht das Themenspektrum einer Ringvorlesung, zu der die Studierendenvertretung der Universität Konstanz einlädt. Ab Ende April werden ProfessorInnen, Studierende und Betroffene zu dem Thema „Die Politik in der Krise?“ referieren.
Mit den Vorträgen möchte die Studierendenvertretung ein Bildungsprogramm anbieten, das sich mit wichtigen aktuellen und theoretischen wirtschaftspolitischen Fragen auseinandersetzt. Die Veranstaltungen finden wöchentlich im Raum A701 statt, haben einen kritischen, politischen und unkommerziellen Anspruch, sind für jede*n offen und setzen kein Vorwissen voraus. Begriffe wie EZB, TTIP, Bankenrettung und Staatsverschuldung sollen mit Inhalten gefüllt werden.
Daniel Schönfelder aus dem Organisationsteam charakterisiert die Ringvorlesung der Studierendenvertretung: „Unsere Veranstaltungsreihe zeichnet sich durch ihre Vielfältigkeit und Interdisziplinarität aus. Die Gruppe der Veranstalter eint die verschiedensten Fachrichtungen und politischen Ausrichtungen, was somit den Blick über den Tellerrand ermöglicht.“
Ein Vortrag zur Bildungspolitik wird sich kritisch mit den Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf Bildung und Beschäftigung auseinandersetzen. Janina Bangert, AStA-Referentin für Lehramt, erklärt: „An Reformen fehlt es der Bildungspolitik nicht. Was jedoch können Reformen leisten, deren konzeptionelle und prozessuale Ausgereiftheit jeglicher Nachhaltigkeit zu entbehren scheinen? Können wir es uns leisten, dass Informations- und Geldfluss oftmals fehlgeleitet werden?“
Die Ringvorlesung strebt an, sich auch mit solchen Themen zu befassen, die erst auf den zweiten Blick in Verbindung mit der Finanzkrise gebracht werden. Im Hinblick auf den besagten Blick über den Tellerrand empfindet Mitorganisatorin Louise Haitz es als wichtig, dass die sich mit zeitgenössischer Wirtschaftspolitik befassende Veranstaltungsreihe auch eine Plattform für die kontrovers diskutierte Frauenquote bietet. Hierbei sollen vor allem gleichstellungspolitische Argumente im Vordergrund stehen.
Marco Radojevic, Mitglied des Studierendenparlaments, betont den gesamtgesellschaftlichen Anspruch der Veranstaltungsreihe: „Die Universität ist eben doch keine Insel, sondern tief in die Gesellschaft eingebunden. Daher ist es wichtig, Bildungsarbeit für die Themen zu leisten, welche nicht unbedingt einen Platz in den regulären Universitätsveranstaltungen haben. Schließlich ist Bildung das, was wir daraus machen.“
PM/hpk