VHS im Bildungsmonat Mai
Auch die kommenden vier Wochen hat die Volkshochschule wieder ein beeindruckendes Programm im Köcher. Vor allem der Vortrag der Konstanzer Gesangspädagogin Ruth Frenk über die kulturelle Zwangsgemeinschaft im KZ Theresienstadt dürfte auf großes Interesse stossen. Insgesamt 22 Termine aus dem prallen VHS-Angebot hat seemoz ausgewählt. Hier sind sie:
Europas große Künstler – Albrecht Dürer
Vortrag von Dr. phil. Thomas Hirthe
Montag, 3. Mai, 19 Uhr
vhs im Kulturzentrum, Raum 1.3
Albrecht Dürer (1471-1528) dürfte wohl der bekannteste deutsche Künstler sein – zumindest der älteren Kunstgeschichte. Seine Altäre, Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Grafiken sind geprägt durch die Auseinandersetzung eines in der Tradition der Spätgotik ausgebildeten Meisters mit den Idealen der italienischen Kunst und Künstler. Im Laufe seiner Laufbahn schaffte Dürer als erster deutscher Künstler eine überzeugende Synthese nördlicher und südlicher Formvorstellungen, deren Wirkung weit über seine Zeit reichte.
Geliehenes Leben – Organtransplantation: Innensichten
Psychische Aspekte der Organtransplantation
Vortrag von Dr. med. Hans-Rudolf Müller-Nienstedt, Arzt und Autor
Dienstag, 4. Mai, 19.30 Uhr
vhs im Kulturzentrum, Astoria-Saal ·
vhs+DRK-Ortsverein Konstanz
„Wenn Sie weiterleben wollen, dann brauchen Sie eine neue Leber, dann müssen Sie sich transplantieren lassen, da gibt’s keine andere Chance.“ Mit dieser schockierenden Diagnose wurde Hans-Rudolf Müller-Nienstedt vor 17 Jahren konfrontiert. Seit dem Jahr 1963 wurden in Deutschland mehr als 83.000 Organe transplantiert. Die Zahlen steigen, die medizinische Technik wird optimiert und die Patienten sind überwiegend froh und dankbar. Was oft vergessen geht, sind die Integrationsleistungen, die für den Patienten selbst, aber auch für seine Familie, seine Angehörigen zu beträchtlichen psychischen Herausforderungen werden können. Nicht wenige haben heftige Schuldgefühle gegenüber den verstorbenen Spendern ihrer Organe. Andere haben Angst davor, ihre eigene Identität durch das fremde Organ zu verlieren. Oder sie leiden darunter, dass ihnen das neue Organ nicht die beschwerdefreie Existenz verschafft hat, die sie sich erhofften. Der Arzt und Autor Hans-Rudolf Müller-Nienstedt, „Geliehenes Leben – Tagebuch einer Transplantation“, spricht aus eigener Erfahrung über das Leben mit einem geliehenen Organ. Seine Ausführungen über die psychischen Aspekte der Organtransplantation illustriert er auch mit den Ergebnissen einer Umfrage bei Transplantierten, die er über ihre Träume vor und nach der Transplantation befragte. Bilder aus der Therapie mit einem transplantierten Jungen geben eine weitere eindrückliche Illustration der „Integrationsarbeit“, die bei einer Transplantation zu leisten ist.
Was unsere Altersgesundheit prägt.
Vortrag von Prof. Hans Ulrich Schwenk
Mittwoch, 5. Mai, 19 Uhr
vhs im Kulturzentrum, Raum 0.7
Wir werden heute fast alle alt, aber ein großer Unterschied besteht darin, dass der eine im Alter selbstbestimmt, auf größere medizinische oder soziale Hilfen verzichten kann, während der andere, behaftet mit vielen Krankheiten, von maximaler Unterstützung und Hilfe abhängig ist. Es sollen folgende Fragen geklärt werden: 1. Was ist für ein gesundes Altern wichtig und wie relevant ist dabei der Einfluss von Umweltgiften im Vergleich zum Lebensstil? 2. Warum ist bei den immer durch viele Gene mitbedingten Alterskrankheiten der Satz: „Der Mensch ist ein Knecht seiner Gene“ falsch, und wie kann man heute schon seine Gene an und abschalten? 3. Was sind die Versprechungen einer individualisierten präventiven Medizin? Der Referent war nach einer langjährigen Ausbildung in praktischer und theoretischer Medizin bis zu seiner Pensionierung gleichzeitig in Singen und Konstanz als Chefarzt tätig.
Unter Taliban, Warlords und Drogenbaronen
Dr. med. Reinhard Erös
Mittwoch, 5. Mai, 19.30 Uhr
vhs im Kulturzentrum, Astoria-Saal
Terror-Anschläge der Taliban, Korruption, Wahlbetrug und Heroin-Mafia bestimmen derzeit die Themen der Berichterstattung über das durch 30 Jahr Krieg geschundene Land am Hindukusch. Seit dem Frühjahr 2002 versucht die internationale Staatengemeinschaft, mit besonderem Engagement auch die Bundesrepublik Deutschland, Afghanistan zu stabilisieren. Wie erfolgreich ist dieser Einsatz bisher? Hat sich für das geschundene Volk der Afghanen seither die Lage verbessert? Wer herrscht im Land tatsächlich – Präsident Karzai oder Warlords, wieder erstarkte Taliban und die Heroin-Mafia? Dr. Erös leitete eine Hilfsorganisation und versorgte in der „Illegalität“, versteckt in den Höhlen von Tora Bora, Tausende Kranke und Verletzte. Seine Frau und die vier Kinder lebten in der Grenzstadt Peschawar. Osama Bin Laden war damals Nachbar der Familie Erös. 1998, noch während des Taliban-Regimes, gründete Erös mit Frau Annette und den fünf Kindern die Familien-Initiative „Kinderhilfe Afghanistan“ und kehrte nach Afghanistan zurück. Ausschließlich mit privaten Spenden baut Erös seit dem 11. September 2001 über zwei Dutzend moderner Friedens-Schulen als Kontrapunkt zu den primitiven Koran-Schulen der Islamisten, Mutter-Kind-Kliniken, Waisenhäuser, Zukunftswerkstätten und Computer-Schulen in den besonders gefährdeten und gefährlichen Ostprovinzen, weit außerhalb von Kabul. Nach seinem vorzeitigen Ausscheiden aus der Bundeswehr Ende 2002 lebt und arbeitet Erös die Hälfte des Jahres in den Bergdörfern Ost-Afghanistans. Laut „SÜDDEUTSCHE ZEITUNG“ ist die „Kinderhilfe Afghanistan“ von Dr. Erös „die wohl effektivste Hilfsorganisation in Afghanistan“. DER SPIEGEL“ schreibt über Erös: „Im Reich der Paschtunen bewegt sich Erös sicher zwischen allen Fronten“. Die „FAZ“ beschreibt die Arbeit von Erös: „Bei ihm geht alles schnell und unbürokratisch, mit militärischer Präzision und ab und an auch mit dem dort gepflegten Ton“. Das „HANDELSBLATT“ hat Erös im Sommer 2005 begleitet und schreibt über seine Arbeit : “ Erös hat klare Vorstellungen von Organisation, Maßnahmen und der Kultur der Afghanen. Der ehemalige Oberstarzt schöpft auch aus der Schule des Militärs, wenn er seine Projekte plant und Entscheidungen trifft. Seine Expertise in Sachen Afghanistan macht ihn seit dem 11. September 2001 zu einem gefragten Interviewpartner in nationalen und internationalen Medien. In über 2000 x Vorträgen hat Erös weltweit über die Tragödie des Landes und die Möglichkeiten eines friedlichen Wiederaufbaues berichtet: u.a. auf Einladung der deutschen Botschaft am renommierten Carnegie-Council und der Princeton-University in den USA, der London School of Economics, im NATO-Hauptquartier und an über 600 x deutschen Schulen und Universitäten. Erös berät seit Herbst 2003 den Bundestagsausschuss „Entwicklungshilfe“ bei Projekten in den besonders gefährdeten Ostprovinzen Afghanistans. Er bildet seit 2002 Offiziere und Soldaten der NATO und die deutschen Polizeibeamten für ihren Einsatz in Afghanistan aus. Seine Bücher „Tee mit dem Teufel – als Militärarzt in Afghanistan“, und „Unter Taliban, Warlords und Drogenbaronen – eine deutsche Familie kämpft für Afghanistan“ – erscheinen bei Hoffmann&Campe, Hamburg, – gehören zu den erfolgreichsten Sachbüchern in der Thematik Afghanistan. Für sein Afghanistan-Engagement wurde Erös u.a. mit dem „Bundesverdienstkreuz Erster Klasse“ , dem „Marion-Gräfin-Dönhoff-Preis“ und mit dem „Europäischen Sozialpreis“ ausgezeichnet.
Dr. Erös lebt mit Frau Annette und ihren fünf Kindern in der Nähe von Regensburg. Vor wenigen Tagen erst kehrte Erös aus Afghanistan nach Deutschland zurück.
Impfen gegen Alzheimer?
Vortrag von Prof. Dr. rer. nat. Michael Przybylski, Professor für Analytische Chemie, Uni Konstanz
Donnerstag, 6. Mai, 19.30 Uhr
vhs im Kulturzentrum, Astoria-Saal
Medizinisch gesehen ist Alzheimer die häufigste Form altersbedingter Demenzerkrankungen. Sie ist durch einen zunehmenden Speicherverlust der allgemeinen Gedächtnissteuerungsfunktion gekennzeichnet. Im weitest fortgeschrittenen und im Spätstadium ist keine Gedächtnisleistung mehr möglich. Parallel dazu baut der Betroffene physisch weitgehend ab. Weltweit wird fieberhaft nach Behandlungsmöglichkeiten gesucht. Auch an der Universität Konstanz arbeiten Forscher auf diesem Gebiet, sie wollen einen Impfstoff gegen Alzheimer entwickeln.
Südafrika – Vielfalt der Welt in einem Land
Vortrag von Brigitte Drees
Donnerstag, 6. Mai, 20 Uhr
vhs im Kulturzentrum, Raum 0.7
Die unterschiedlichen Landschaftsformen vom tropischen Regenwald bis zur Wüste, vom Hochgebirge bis zum Meer mit seiner entsprechenden Flora und Fauna kann in Südafrika entdeckt werden. Eine multikulturelle Bevölkerung bewohnt das Land am Kap. Ein Querschnitt wird in diesem Vortrag gezeigt.
Mit dem Förster unterwegs im Frühlingswald
Exkursion mit Revierförster Michael Flöß
Samstag, 8. Mai, 14 Uhr
Eulenbach-Parkplatz oberhalb Wallhausen
Gebühr: 7,00 €, Kinder 2,00 €
Ein Förster kennt sein Revier wie seine Westentasche, so dass eine Wanderung mit ihm ganz neue Erfahrungen bringt. Der Termin ist mit Bedacht gewählt: Bei der ca. 2- Std. Rundwanderung durch den artenreichen Frühlingswald um den „Burghof“ finden wir Spuren von verschiedenen Tierarten, wir sehen Baumriesen und -zwerge und gehen auf eine spannende Zeitreise in die jüngere und ältere Geschichte dieser Gegend.
Keine Hälfte der Welt kann ohne die andere Hälfte der Welt überleben
Ein Blick nach Afrika vor der Fußball-WM mit Hartwig Fischer, MdB, Göttingen
Samstag, 8. Mai, 15 Uhr
vhs im Kulturzentrum – gebührenfrei
vhs+Kulturbüro
Hartwig Fischer, Bundestagsabgeordneter und Leiter des Arbeitskreises Afrika der CDU/ CSU-Fraktion, berichtet im Rahmen des Kulturfestes in einem spannenden und mit eindringlichen Fotos bebilderten Vortrag über Deutschlands Aktivitäten in Afrika und seine Arbeit für und auf dem schwarzen Kontinent. Von reiner Spendenaktivität hält Hartwig Fischer allerdings herzlich wenig. Um den von Kriegen, Krankheiten und Hungersnöten gebeutelten Afrikanern wieder eine adäquate Lebensgrundlage zu ermöglichen, dürfen seiner Ansicht nach die Gelder nur in Projekte investiert werden, die eine Hilfe zur Selbsthilfe darstellen. Damit sollen die Menschen langfristig selbstständig und damit unabhängig von Mildtätigkeit werden können.Darüber hinaus engagiert Deutschland sich für den Aufbau traditioneller Runddörfer und für die Herstellung eines sozialen Gefüges, wozu die Wiedereingliederung von traumatisierten Kindersoldaten ebenso gehört wie die Hilfe für stigmatisierte Vergewaltigungsopfer. Trotz erschütternder Einblicke ist Hartwig Fischer nicht ohne Hoffnung. „Es gibt mittlerweile mehr Licht als Schatten in der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Afrika“, lautete sein Fazit.
Vokalmusik im KZ Theresienstadt
mit Ruth Frenk
Dienstag, 11. Mai, 19.30 Uhr
vhs im Kulturzentrum, Astoria-Saal
Der Name Theresienstadt, tschechisch Terezín, wurde zum Synonym für die größte Propagandalüge des Terrorregimes der Nationalsozialisten. In der Zwangsgemeinschaft dieses Konzentrationslagers war fast die gesamte jüdische Kulturelite versammelt. Gelehrte aller Wissensgebiete, Künstler, Theaterleute, Literaten, Musiker, gewaltsam herausgerissen aus ihrem normalen Leben, fanden sich hier mit den Massen alter Menschen im gemeinsamen Elend vereint.
Kultur gab es in Theresienstadt anfangs nur im Untergrund, da zunächst jede kulturelle Betätigung noch illegal und von Strafen bedroht war. Als das Lager zum „jüdischen Siedlungsgebiet“ deklariert wurde, erreichte fast alles, was als Kultur bezeichnet werden konnte, eine halblegale Grauzone, um dann Anfang des Jahres 1944 – zu propagandistischen Zwecken – völlig legalisiert zu werden. Die Theresienstädter Künstler erhielten das zynische Privileg, bis zu ihrer Ermordung nicht nur zur Unterhaltung ihrer Leidensgenossen beitragen zu dürfen, sondern auch als Statisten in einem groß angelegten Täuschungsmanöver mitwirken zu müssen. Vor den Augen der Welt inszenierten die Nazis einen perfekten Vergnügungszirkus: Theater, Konzerte, Oper, Operette, Kaffeehaus – den Besuchern, darunter auch Inspektoren vom Internationalen Roten Kreuz, wurde ein Panoptikum lustiger Musikanten und Poeten vorgeführt. Der Trick funktionierte. Die Welt fiel auf den grausamen Schwindel herein, der in diesem „Potemkinschen Dorf“ inszeniert wurde.
In Wirklichkeit vegetierten die Gefangenen in einer schmalen Grenzzone zwischen Vernichtung durch Hunger, kombiniert mit Schwerstarbeit und knappem Überleben. In krassem Widerspruch dazu stand das ungeheuer vielfältige geistige Schaffen. Hier durfte sogar aufgeführt werden, was im nationalsozialistischen Machtbereich sonst verboten war. Unter den Bedingungen ihrer physischen lebensbedrohenden Versklavung mit Zwangsarbeit erlebten die Häftlinge in Theresienstadt eine kulturelle Befreiung ungeahnten Ausmaßes. Auf diesem zwiespältigen Leben lastete die allgegenwärtige Todesdrohung in Gestalt jäh hereinbrechender „Osttransporte“.
Der Vortrag beschäftigt sich mit den Komponisten Karel Berman, Hans Krasa, Pavel Haas, u. a. sowie mit den Kabaretttexten von u. a. Leo Strauss und Karel Svenk.
Die Sängerin und Gesangspädagogin Ruth Frenk beschäftigt sich seit 1986 mit den Komponisten und Kompositionen aus dieser Zeit. Ihr Programm und die CD „Der letzte Schmetterling“ war eine der ersten Veröffentlichungen, welche dieser Thematik wirdmet. Sie unterrichtet den Nachlass der Theresienstadt Komponisten in Kibuz Givat Haim in Israel und hält Vorträge an der Rubin Academy , Jerusalem. Sie ist Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Bodensee.
Schokolade statt Aspirin
Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen
Vortrag von Dr. med. Roland Ballier
Mittwoch, 12. Mai, 19 Uhr
vhs im Kulturzentrum, Astoria-Saal
Der Autor und Arzt für Allgemeinmedizin, Präventivmedizin & Anti-Aging, Dr. med. Roland Ballier, zeigt in seinem Vortrag den Zusammenhang von Lebensstil und Prävention im Zusammenhang mit Zivilisationserkrankungen auf. Wie die Ernährung das Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen beeinflussen kann, labordiagnostische Methoden zur Früherkennung des Herz-Kreislaufrisikos, schulmedizinische & komplementärmedizinische Behandlungsansätze im Vergleich und eine Strategie zur Vermeidung des Herzinfarktes werden Themen dieses Abends sein. Dr. med. Roland Ballier, Leitender Arzt im Fachkurhaus Seeblick in Berlingen, ist bekannt durch seine Vortragstätigkeiten, Fernseh- und Radiomoderationen u. a. n-tv „Gesundheit live“, „cash-TV“, SF2 „Gesundheitsprechstunde“, SWR1 „Leute“, und sein Buch „Lebst Du noch oder stirbst Du schon? – 100 todsichere Tipps für ein langes Leben“.
Bretagne – spektakuläre Küsten im Nordwesten Frankreichs
Vortrag von Sieglinde Schopf
Mittwoch, 12. Mai, 20.10 Uhr
vhs im Kulturzentrum, Raum 0.7
Die vom tosenden Atlantik umgebene Halbinsel hat ihren ganz eigenen Charakter: Prähistorische Felsformationen, mittelalterliche Burgen, zerklüftete Küstenlinien mit malerischen Buchten und rosa Granitfelsen. Von der Abbaye du Mont-St-Michel geht es zum spektakulären Küstenstreifen der Cote de Granite Rose und zum Cap Frehel, wo man von der ginsterbewachsenen Landspitze aus zahlreiche Vögel beobachten kann. Im südlichen Finistère trifft man auf menschenleere Sandbuchten, pittoreske Fischerhäfen und beeindruckende Megalithen. Entdecken Sie mit der Fotografin Sieglinde Schopf während einer beeindruckenden Bilderreise die Bretagne.
Libanon: Chaos oder Regierung von Außen?
Vortrag von Dr. Tarek Salloukh
Freitag, 14. Mai, 19.30 Uhr
vhs im Kulturzentrum, Astoria-Saal
Für mehrere Monate ist Libanon ohne Präsidenten geblieben. Nachher sind auch ca. drei Monate vergangen, bevor eine Regierung zustande kam. Die Libanesen scheinen sich uneinig zu sein, was viele Themen betrifft. An der Spitze des Konflikts zwischen Opposition („8 März Bündnis“) und Regierung („14 März Zusammenschluss“) ist die Frage der Waffen der Hizballah. Der Vortrag verschafft eine Reise durch die sozio-politische Karte Libanons und ihre Verflochtenheit mit der gesamten Region. Er versucht, einen Durchblick durch eine Serie von Ereignissen zu schaffen und sie insbesondere nach dem Hizballah-Israel Krieg im Juli 2006 zu analysieren. Der in Beirut gebürtige Referent hat dort den gesamten libanesischen Bürgerkrieg erlebt und kann seine Analyse auch auf eigene Erfahrung stützen.
Europas große Künstler – Leonardo da Vinci
Dr. phil. Thomas Hirthe
Montag, 17. Mai, 19 Uhr
vhs im Kulturzentrum, Raum 0.7
Um den untrennbar mit „Mona Lisa“ verbundenen Leonardo da Vinci (1452-1519) ranken sich nicht erst heute Geheimnisse. Nur wenige Zeitgenossen haben den Architekten, Festungsbauer, Maler, Bildhauer, Zeichner, Grafiker und Naturforscher – kurzum das Universalgenie – verstanden. Durch seine unermüdliche Erforschung der sichtbaren Welt und ihrer Gesetze verließ Leonardo den gesellschaftlichen Status des Handwerkers und machte Kunst zu einer Disziplin, die den Wissenschaften ebenbürtig ist.
Wohnungseigentum –
Was man beim Kauf und Besitz wissen sollte
Vortrag von Karin Streich, Rechtsanwältin
Montag, 17.Mai, 19.30 Uhr
vhs im Kulturzentrum, Raum 1.3
Voranmeldung erforderlich!
Jeder, der Eigentümer einer Wohnung ist oder eine solche erwerben möchte, muss sich immer wieder mit Fragen zum Wohnungseigentumsrecht beschäftigen, um seine Rechte und Möglichkeiten zu kennen. Diese Informationsveranstaltung soll allgemeine und besondere Kenntnisse im Wohnungseigentumsrecht auch im Hinblick auf die neueste Rechtsprechung vermitteln, sowie Nützliches für die nächste Wohnungseigentümerversammlung diskutieren. Im Detail werden folgende Themen besprochen: Begründung von Wohnungseigentum, Sondereigentum, Gemeinschaftseigentum, Rechte und Pflichten des Wohnungseigentümers, die Wohnungseigentümerversammlung und die darin gefassten Beschlüsse, der Verwaltervertrag.
Die Referentin ist Rechtsanwältin mit vertieften Kenntnissen und praktischen Erfahrungen im Wohnungseigentumsrecht.
Andersein – Frauen in Jerusalem
Vortrag von Margret Greiner
Dienstag, 18.Mai, 19.30 Uhr
vhs im Kulturzentrum, Raum 0.7
Frauen in Jerusalem leben in einer Vielzahl von Widersprüchen, Kontroversen aber auch Bedrohungen: Emanzipierte Israelinnen, die einen Nobelpreis für Chemie erhalten, aber in der Synagoge auf der Galerie hinter einem Vorhang vor den Blicken der Männer geschützt werden müssen, palästinensische junge Mädchen, deren Kleidung und Musikgeschmack an amerikanischen Vorbildern orientiert ist, aber immer noch durch ihre Väter verheiratet werden und israelische Soldatinnen, die sich in einer harschen Machismo-Welt behaupten müssen. Alle diese und andere Frauen so Margret Greiner, könnten die Zukunft und Entwicklung der Stadt Jerusalem mehr beeinflussen als die da gewesenen Politiker. So kann aus Jerusalem eine Stadt werden, wie es dem Namen Yerushalaim entspricht: eine Stadt in der Frieden zu Hause ist. Denn so hat schon Dimydus, der Blinde von Alexandria, im dritten Jahrhundert geschrieben: „Mit Jerusalem sind nicht die Orte gemeint, sondern die Menschen, die in diesen Orten leben.“
Margret Greiner, Lehrerin im Fach Deutsch, Geschichte und Ethik, Lehrtätigkeit im Fach Deutsch in Jerusalem, freie journalistische Mitarbeiterin „Stuttgarter Zeitung“ und Süddeutschen Zeitung“ (Schwerpunkte: Konfliktfeld Naher Osten, Israel und Palästina) und Rundfunksendungen beim SWR, WDR, NDR und DLF.
Eine Kooperation von Deutsch-Israelischer Gesellschaft Bodenseeregion, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und VHS.
Meine Mannschaft bin ich? – Fußball und Identität(en)
Prof. Dr. phil. Silvia Mergenthal, Universität Konstanz
Dienstag, 18.05.10, 19.30 Uhr
vhs im Kulturzentrum, Astoria-Saal
In einem Monat beginnt die Fußball-WM in Südafrika. Der Vortrag untersucht anhand dreier Filmausschnitte, welche Rolle Fußball für die Verbindungen zwischen personalen und sozialen Identitäten einerseits, sowie kollektiven Identitäten andererseits, spielt: Bei der Verfilmung des Nick-Hornby-Romans „Fever Pitch“ ist die kollektive Identität, um die es gehen wird, die des Fußballvereins Arsenal London. Im zweiten Film „Das Wunder von Bern“, ist es die der Nation Deutschland. Der dritte Film mit dem Titel „Merry Christmas“ zeigt, dass Fußball nationale Gegensätze nicht nur verschärfen, sondern auch überwinden kann.
Prof. Skoda: Rajas, Paläste und luxuriöse Hochzeiten
Unbekannte photographische Traditionen aus Indien
Mittwoch, 19. Mai, 19.30 Uhr
vhs im Kulturzentrum, Astoria-Saal
Indien ist bekannt für die prächtigen Paläste der unzähligen Maharajas, für farbenfrohe und geradezu verschwenderisch gefeierte Hochzeiten, aber auch für eine tiefe Religiosität und ein besonderes Verhältnis zu den eigenen Ahnen. Der Bogen ist weitgespannt. Im Vortrag werden photographische Traditionen von den Anfängen der Photographie in der Kolonialzeit gezeigt, von den eindrucksvollen Architektur-, Landschafts- und Porträtphotographien des 19.Jhs., bis hin zu den heute populären Hochzeitsphotos. Die dabei entstandenen Aufnahmen zeugen von einer einzigartigen kulturellen Kreativität und einem besonderen Umgang mit dem Medium Photographie, das auch in rituellen Kontexten wie der Ahnenverehrung Verwendung findet.
Der Vortrag gibt einen umfassenden Einblick in die Geschichte der Photographie des östlichen Indiens, einer Region, die bei uns im Westen kaum bekannt ist. Es ist eine Reise in das Indien einer fernen Zeit und berührt doch die Gegenwart.
Dr. Uwe Skoda ist Professor für Südasien-Studien am Institute of History and Area Studies der Universität Aarhus, Dänemark. Er studierte Ethnologie, Politologie und Geschichte. Einer seiner Schwerpunkte sind die ehemaligen ‚Kleinkönigtümer‘ Orissas und deren Wandel im modernen Indien. Seine jüngste Publikationen erschien 2008 unter dem Titel „Power Plays. Politics, Rituals and Performances in South Asia“.
Eine Kooperation mit der Deutsch-Indischen Gesellschaft Bodensee.
Historischer und architektonischer Streifzug durch Delhi
Vortrag von Dr. Asta A. Heller
Mittwoch, 19. Mai, 19.30 Uhr
vhs im Kulturzentrum, Raum 0.7
Dr. Asta Heller ist Literaturhistorikerin und hat an US. amerikanischen Universitäten studiert und gelehrt.
Von Halle an der Saale nach St. Maximin in der Provence: Die Pilgerfahrt des Hans von Waltheym
Vortrag von Prof. Dr. Frank Meier
Donnerstag, 20. Mai, 19.30 Uhr
vhs im Kulturzentrum, Astoria-Saal
Hans von Waltheym, ein reicher Salzpfannenbesitzer, reiste 1474 von Halle über St. Wolfgang bis nach St. Maximin in der Provence zum berühmten Heiligtum der Maria Magdalena. Dabei besuchte er auf seiner Pilgerfahrt zahlreiche Städte, darunter auch Konstanz, und Sehenswürdigkeiten seiner Zeit. Genau hielt er in seinem berühmten Tagebuch fest, was er erlebte, schilderte das ganze drum und dran seiner Reise und brachte viele Devotionalien und Reliquien mit nach Hause.
Der Referent lehrt Geschichte an der PH Karlsruhe. Publikationen: „Gaukler, Dirnen, Rattenfänger. Außenseiter im Mittelalter“, 2005; „Mit Kind und Kegel. Kindheit und Familie im Wandel der Geschichte“, 2006; „Von allerley Spil und Kurzweyl. Spiel und Spielzeug in der Geschichte“, 2006; „Gefürchtet und bestaunt – Vom Umgang mit dem Fremden im Mittelalter“ (2007); „Mensch und Tier im Mittelalter“ (2007); „Religiöser Fanatismus – Menschen zwischen Glaube und Besessenheit (2008)“
Altersvorsorge macht Schule: Einstiegskurs
Vortrag von Thomas Winterle, Dt. Rentenversicherung und Erika Friedel
Donnerstag, 20. Mai, 19 Uhr
vhs, Raum 1.3, gebührenfrei
Sie wollen für Ihr Alter vorsorgen, aber wissen nicht, wie? Dann sind Sie im Einstiegskurs von „Altersvorsorge macht Schule“ genau richtig. In kompakten 90 Minuten geben Ihnen unabhängige Beraterinnen und Berater der Deutschen Rentenversicherung einen schnellen Überblick und fundiertes Grundwissen zu den wichtigsten Fragen der Altersvorsorge. Was können Sie von der gesetzlichen Rente erwarten? Wie ermitteln Sie Ihre Versorgungslücke? Wie können Sie diese mit Riester, Rürup und Co. am besten schließen? Der Einstiegskurs liefert Ihnen einen schnellen Überblick und fundiertes Grundwissen zu den wichtigsten Fragen der Altersvorsorge. Und das zum Nulltarif!
Sie wollen mehr? Dann empfehlen wir den 12-stündigen Intensivkurs von „Altersvorsorge macht Schule“ – der Kurs, der Sie zur Vorsorge-Expertin oder zum Vorsorge-Experten in eigener Sache macht.
„Altersvorsorge macht Schule“ ist eine Initiative der Bundesregierung, der Deutschen Rentenversicherung, des Deutschen Volkshochschul-Verbandes, des Verbraucherzentrale Bundesverbandes, des Deutschen Gewerkschaftsbundes und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. www.altersvorsorge-macht-schule.de
Naturwunder Costa Rica – Digitale Fotoshow
Impressionen aus Costa Rica von Rupert Barensteiner
Freitag, 21. Mai, 20 Uhr
vhs im Kulturzentrum, Astoria-Saal
Hier wird mancher Lust auf eine Reise in dieses wunderbare Land bekommen, in die sogenannte „Schweiz Südamerikas“: Herrliche Strände, Urwälder mit einer üppigen Tierwelt, mächtige Vulkane und gastfreundliche Menschen prägen dieses Land. Barensteiner stellt an diesem Abend ein Land in Zentralamerika vor, das seiner langjährigen Erfahrung nach leichter zu bereisen ist, als die anderen Länder Südamerikas. Mit seinem unterhaltsamen Live-Kommentar von einer Reise im Sommer 2009 wird es ihm sicher gelingen bei Marimba -und Merenguemusik südamerikanische Lebensfreude zu vermitteln.
Wanderung auf klösterlichen Spuren – Blick hinter die Mauern eines Frauenklosters
Unterwegs mit dem Hegau-Bodensee-Guide Klaus Leitermann
Freitag, 21. Mai, 14 bis 18 Uhr
Treffpunkt: Bahnhhaltepunkt Hegne
Bei einer geführten Exkursion mit dem Bodensee-Guide lernen Sie die Tradition der Unterseeklöster kennen. Staunen Sie über die Klosteranlage Hegne. Führung im Kloster mit Besuch des ehem. Fürstbischöflichen Schloßes mit einer Schwester (Orden. Bamherzige Schwestern vom heiligen Kreuz). Die Tour führt weiter über den Schoßberg Hegne mit herrlichem Panoramablick zum ehemaligen Waldkloster Adelheiden. Auf Wunsch Einkehr im Klosterbistro. Erleben Sie mit allen Sinnen klösterliche Tradition und Lebensfreude mit Bodensee-Guide Klaus Leitermann, Dauer: 4 Stunden, Streckenlänge 7 km, Anmeldung unbedingt erforderlich.
Bild: Ruth Frenk
Foto: Sebastian Binder
www.ruth-frenk.de