vhs im Februar: Vom Ruderverein bis zum Mittelalter

Was machte der Konstanzer Ruderverein Neptun in der Nazizeit und was Dr. Böhme als Oberbürgermeister in Freiburg? Wie spielten die Menschen im Mittelalter und warum haben wir wovor Angst? Das Vortragsprogramm der Volkshochschule Konstanz/Singen  beantwortet auch diese Fragen. Und viele mehr .

Der Johanniterorden und die Württembergischen Templer in Jerusalem
Vortrag von Jakob Dr. Eisler
Donnerstag, 4. Februar, 19.30 Uhr
vhs, Astoria-Saal
Gebühr: 5,00 €

1852 hatte der preußische König Friedrich Wilhelm IV. den Johanniterorden nach seiner Auflösung durch das Säkularisationsedikt von 1810 wieder ins Leben gerufen. Der Orden, der im 11. Jahrhundert gegründet worden war, fühlte sich seiner ursprünglichen „Heimat“ verpflichtet und bemühte sich seit 1853 um die deutsche evangelische Tätigkeit im Heiligen Land.

Der Orden übernahm 1858 das ehemalige „Preußische Hospiz“, das bis dahin im Wesentlichen als Übernachtungsstätte für durchreisende Handwerksburschen gedient hatte und erweiterte es zu einer Begegnungsstätte der Forschung im Land. Darüber hinaus spiegelt seine über 150jährige Geschichte die wechselvolle Entwicklung der Stadt Jerusalem wider.

Die Johanniter unterstützten die Tätigkeit der kaiserswerther Diakonissenschwestern im Schulischen wie auch im karitativen Bereich und sie übernahmen die Verantwortung für die größte deutsche Pilgerstätte auf dem Ölberg in Jerusalem – die „Auguste Victoria Stiftung“ mit Himmelsfahrtkirche. Bis zum heutigen Tag spielt ihre Tätigkeit als Eigentümer des Hospizes und Unterstützer der deutschen evangelischen Arbeit eine bedeutende Rolle.

Der Historiker Dr. Jakob Eisler hat viele Veröffentlichungen zur Geschichte Israels und dem Beitrag der Deutschen und Schweizer im Heiligen Land geschrieben.

Veranstaltet von vhs + Deutsch-Israelische Ges. Bodenseeregion + Ges. für Christl.-Jüd. Zusammenarbeit


Stationen einer politischen Vita in Bonn und im Freiburger Rathaus

Vortrag von Dr. Rolf Böhme
Dienstag, 23. Februar, 19.30 Uhr
vhs, Astoria-Saal
Gebühr: 5,00 €

Der gebürtige Konstanzer, Dr. Rolf Böhme, war von 1972 bis 1982 für den Wahlkreis Freiburg Abgeordneter im Deutschen Bundestag, ab 1978 auch Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Finanzen. Anschließend war Rolf Böhme von 1982 bis 2002 Oberbürgermeister der Stadt Freiburg im Breisgau. Nach dem Ausscheiden aus dem Dienst als Oberbürgermeister war Böhme Kommunalberater von Bundesinnenminister Otto Schily.

In einer persönlichen Rückschau auf sein Wirken zeigt er auf, was er bewegen konnte und was er gerne noch erreicht hätte. Er berichtet über die Ereignisse, die ihm besonders wertvoll waren und wie sich sein Leben nach der politischen Laufbahn verändert hat.


„Via Francisca“ und „Strada Antica Regina“:

Auf alten Wegen von Chiavenna zum Comer See
Vortrag von Werner Trapp
Dienstag, 23. Februar, 19.30 Uhr
vhs, Raum 0.7
Gebühr: 5,00 €

Der Konstanzer Historiker Werner Trapp berichtet von einer Weitwanderung auf historischen Wegen, die schon seit römischer Zeit die Stadt Mailand mit den Zentren nördlich der Alpen verband: Auf der „Via Francisca“ und der „Strada Antica Regina“ geht es in fünf Tagen von Chiavenna am Südfuss der Alpen nach Menaggio am Westufer des Comer Sees – oft durch eine alte bäuerliche Kulturlandschaft: Verlassene Bergdörfer, Esskastanienwälder, Rebgärten und Olivenhaine. Die Mühen kleiner Anstiege werden belohnt durch kaum bekannte Zeugnisse der Geschichte und Kunst wie durch eine Fülle schöner Ausblicke auf den See und seine südlich geprägte Landschaft.


Sozialgeschichte des Sports. Der Konstanzer Ruderverein Neptun in der Kaiserzeit und im Dritten Reich

Vortrag von Dr. Arnulf Moser
Mittwoch, 24. Februar, 19.30 Uhr
vhs, Picard-Saal
Gebühr: 5,00 €

Der 1885 von Handwerkern gegründete Konstanzer Ruderclub Neptun entwickelte sich innerhalb weniger Jahre zu einem Honoratiorenclub. Dazu beigetragen hat die Übernahme eines englischen elitären Amateurbegriffs. Es entwickelte sich der Typ des „Herrenruderers“, der sich zugleich einer strengen Trainingsverpflichtung unterwerfen musste. Militarisierung und Politisierung des Ruderns nahmen in der Weimarer Zeit noch zu. Wegen seiner zahlreichen Starts in der Schweiz geriet der Verein in Konflikt mit dem Deutschen Ruderverband, der diese Starts ablehnte, weil man dort auf französische Ruderer hätte treffen könne.

Erläutert wird die Gleichschaltung einer Sportart im Dritten Reich, die zugleich auch eine soziale Öffnung herbeiführte. Selbst das Anrudern im Frühjahr wurde vereinheitlicht. Manche Rituale des Dritten Reiches liefen nach 1945 einfach weiter, die Aufnahmebestimmungen grenzten den Zugang aber erneut ein. Erst in den 70er Jahren öffnete sich der Verein breiteren Bevölkerungsschichten.

Der Historiker Dr. Arnulf Moser ist mit zahlreichen Veröffentlichungen zur regionalen Zeitgeschichte hervorgetreten.

Schwein gehabt – Spiel und Spielzeug im Mittelalter
Vortrag von Prof. Dr. Frank Meier
Donnerstag, 25. Februar, 19.30 Uhr
vhs, Astoria-Saal
Gebühr: 5,00 €

Spiel und Freizeit gehören zusammen. Womit aber spielten die Menschen des Mittelalters, wenn sie Ablenkung von der Plackerei des Alltags suchten? Der Vortrag gibt einen Überblick über die Spiele der Ritter und Knappen, der Bürger und Bauern sowie der Kinder. Ins Blickfeld geraten Brett- und Würfelspiele, aber auch heute fast vergessene Kinderspiele. Ferner wird nach der gesellschaftlichen Bedeutung des Spiels in der Ständegesellschaft gefragt.

Der Referent lehrt Geschichte an der PH Karlsruhe.

Ängste
Vortrag von Heike Ibach, Heilpraktikerin, und Dennis Riehle, Selbsthilfegruppenleiter und psychologischer Berater
Donnerstag, 25. Februar, 20.00 Uhr
vhs, Raum 1.3
Gebühr: 5,00 €

Wir kennen viele Ängste – beispielsweise Prüfungsangst, Höhenangst, Angst vor Krankheiten oder vor Tieren. Angst ist sehr wichtig, um uns in gefährlichen Situationen zu schützen. Sie schränkt uns jedoch in unserer persönlichen Entwicklung ein, wenn sie unseren Alltag behindert und unser Denken, Fühlen und Handeln beherrscht. Dann sprechen wir von einer Angststörung. Der Vortrag zeigt die Möglichkeit einer Homöopathischen Behandlung bei psychischen Erkrankungen mit dem Schwerpunkt von Ängsten.

Der Geopark de Haute Provence
Dr. Matthias Geyer, Dipl.-Geologe
Freitag, 26. Februar, 19.30 Uhr
vhs, Raum 0.7
Gebühr: 5,00 €

Der Geopark de Haute Provence mit seinem reichen geologischen und kulturellen Erbe ist Thema des Vortrags.  Im sonnigen Südosten Frankreichs, eingerahmt zwischen der „klassischen“ Provence, der Côte d’Azur und der Grenze zu Italien liegt dieser mediterrane Alpenteil. Tiefe Schluchten, smaragdgrüne Flüsse, karge Hochplateaus, südländische Dörfer und der allesumhüllende Geruch eines Kräutergartens – das ist die Haute Provence. Abseits der großen Hauptstraßen kann man auch heute noch zauberhafte Landschaften und kleine Städte und Dörfer entdecken.

Bitte beachten Sie auch die Reise mit Dr. Matthias Geyer  in die Haute Provence im Mai!