Vinyl und Kunststoff

Plattencover … wer bei diesem Wort nicht verträumt an riesige Joints, Jimi Hendrix, die ersten Pickel, den letzten Sex und die zweite große Liebe denkt, hat schon früh etwas grundlegend falsch gemacht im Leben. Immerhin lässt sich diese Erinnerung jetzt in einer Ausstellung auffrischen. Außerdem gilt: Augen auf im Alltag, denn nur zu oft laufen wir achtlos an all den gut gemachten (oder zumindest gut gemeinten) Kunstwerken vorbei, die uns auch in Konstanz allüberall den Weg verstellen.

Schallplattencover sind Ikonen der Populärkultur, die unsere Geschichte geprägt und in Bilder gefasst haben. Sie wecken Erinnerungen, lassen Songs und Stimmungen wieder aufleben und eröffnen zugleich ein Panorama von Stilen und Musikrichtungen, Neuorientierungen und Experimenten. Punk und Pop, Rock und Heavy Metal, Funk und Folk und vieles mehr finden in den Covern ihren Ausdruck.

Cover als Kunst

Eine Ausstellung im Turm zur Katz versammelt über 500 Schallplattencover von den 60er Jahren bis zur Gegenwart und bietet einen Überblick über diese besondere Form der Ästhetik. Von Kult bis Kitsch und von AC/ DC bis Frank Zappa führt der Gang durch die Musikgeschichte und mit ihr in ein Bilderreich, das vielerlei Erinnerungen wachruft. Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit zwischen dem Kulturamt und dem Projektseminar „Schallplattencover“ an der Universität Konstanz entstanden.

Was: Vinyl-Ikonen – Plattencover von den 60ern bis heute. Wann: 30. Oktober 2020 bis 31. Januar 2021, Di-Fr 10-18 Uhr; Sa, So, Feiertag 10-17 Uhr. Wo: Turm zur Katz, Wessenbergstraße. 43, 78462 Konstanz. Wofür: 3 Euro, ermäßigt 2 Euro, 1. Sonntag im Monat frei. Was noch: www.turmzurkatz.de, Kurzführungen bereits am 29. Oktober von 16 bis 21 Uhr, eine Voranmeldung unter turmzurkatz@konstanz.de für die gewünschte Uhrzeit (16.00 Uhr, 16.30 Uhr, 17.00 Uhr, 17.30 Uhr, 18.00 Uhr, 18.30 Uhr, 19.00 Uhr, 19.30 Uhr, 20.00 Uhr, 20.30 Uhr) ist zwingend erforderlich!

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Kunscht raunt Dich an

In Konstanz finden sich im öffentlichen Raum weit über 100 Kunstwerke, die wir zumeist im Alltag kaum wahrnehmen, wenn sie uns nicht gerade beim Parken im Wege stehen. Das will das Kulturamt ändern und verhüllte deshalb 2018 ein Dutzend Kunstwerke in grellem Kunststoff. Das Projekt „Kunststücke“ knüpft nun an diese spektakuläre Aktion an: Ab 31. Oktober sprechen uns zehn Kunstwerke an – mit den Werken von Konstanzer Autorinnen und Künstlerinnen.

Im Frühjahr hat das Kulturamt Alex Behning, Veronika Fischer, Daniel Groß, Norbert Heizmann, Mido, Torben Nuding, Boris Petrovsky, Kira Reiter, Marvin Suckut und Christine Zureich gebeten, sich mit einem Kunstwerk im öffentlichen Raum auseinanderzusetzen. Entstanden sind daraus zehn literarische, lyrische und musikalische Kunststücke, die Bezüge herstellen und der Kunst eine Stimme geben, die uns immer wieder bohrend fragt: „Nehme ich Kunst wahr? Welchen Wert hat sie für mich, ist sie für mich relevant? Kurzum: Spricht sie mich an?“ Die meisten KünstlerInnen haben ihre Beiträge selbst eingesprochen, manchen Kunstwerken haben Janina von Proeck-Zvlcil (Theater der Hochschule Konstanz), Thomas Fritz Jung (Theater Konstanz) und Thomasz Robak (ehemals Theater Konstanz) ihre Stimme geliehen.

Was: Kunststücke. Wo und wann: Ab 2. November als Audios online unter www.konstanz.de/kunststuecke. Was ganz genau: Beim Kulturamt ist für 2,50 Euro ein Katalog mit über 100 Kunstwerken im öffentlichen Raum erhältlich. Auf der Webseite der Stadt Konstanz werden die Kunstwerke nach Stadtteilen (alphabetisch angeordnet von Allmannsdorf über Chelsea bis Wollmatingen) aufgelistet: www.konstanz.de/koer.

Die geplante Auftaktveranstaltung am Samstag, 31. Oktober 2020, um 18.00 Uhr im Turm zur Katz fällt aus.

MM/red (Bild: Kulturamt)