Von wegen feucht-fröhliches Halloween

seemoz-galizia-abeloDas Kreuzlinger Theater an der Grenze hat für den 2. November etwas Besonderes geplant. Es feiert nicht etwa feucht-fröhlich Halloween, sondern begeht witzig-melancholisch Allerseelen. Um 20 Uhr trägt der Aargauer Musiker, Erzähler und Schauspieler Philipp Galizia in Mundart seine Totengräberballade „Am Seil abelo“ vor. Vor der Vorstellung (um 18.30 Uhr und ohne Eintritt) erzählen Pfarrerin Andrea Stüven und Pfarrer Josef Gander von ihren Erlebnisse und Erfahrungen mit dem Tod.

Der Tod trifft uns alle. Und trotzdem ist er in der Gesellschaft wenig präsent, wird selten thematisiert. Das will das Kreuzlinger Theater an der Grenze für einmal ändern: Der Erzählvirtuose Philipp Galizia (s. Foto) ist zu Gast, der den Zuschauern in poetischer Weise den Tod des Totengräbers Lunzi näherbringt und zeigt, was Gedenken heißen könnte. Gedenken ist aber nicht nur etwas Fiktives, das auf einer Theaterbühne stattfindet, sondern etwas durchaus Reales. Und der Tod bringt nicht nur Schmerz und Trauer mit sich, sondern kann auch seine komische oder absurde Seite haben.

Zudem berichten zwei Fachleute, die sich seit vielen Jahren mit diesen Themen auseinandersetzen, über ihre Erfahrungen und Erlebnisse: Pfarrerin Andrea Stüven und Pfarrer Josef Gander gestalten gemeinsam eine Veranstaltung zu Allerseelen, bei der liturgische Elemente genau so Platz finden wie Anekdoten aus dem Alltag der beiden Seelsorger. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.

Philipp Galizia: „Am Seil abelo – Eine Totengräberballade“

Lunzi, der Totengräber, ist tot. „Andgültig ustrunke, d Schufle n abgä, am Seil abeglo“. Derweil im Säli das Leichenmahl serviert wird, setzt sich Philipp mit seinem Kontrabass in die leere Gaststube. An jenen Tisch, an dem Lunzi immer gesessen hat. Ein Bier lang erzählt er mit seinem unverwechselbaren Schalk manche Geschichten und Episoden aus dem Alltag des knorrigen und verschmitzten, gutmütigen und wortkargen Totengräbers.

Er lässt uns am erdigen Handwerk teilhaben, führt uns ins Bestattungswesen ein, geht mit uns durch die Grabreihen, singt und sinniert über Vergangenes und Vergängliches – Den Tod als stummen Gast zur Seite. Tickets an der Abendkasse: CHF 30.-/20.-/15.-

PM/hpk

Mehr Infos: www.galizia.ch