Wer darf Flüchtling sein?
Anlässlich des Internationalen Roma-Tages am 8. April soll ein Vortrag von Jannik Held im Konstanzer Café Mondial an die Anfänge der Roma-Bürgerrechtsbewegung in den 1970er Jahren erinnern und die anhaltende Ausgrenzung von Sinti und Roma thematisieren.
Die Roma-Bürgerrechtsbewegung machte Mitte der 1970er auf den nationalsozialistischen Völkermord und auf die Diskriminierung der Sinti und Roma in der Nachkriegszeit in Deutschland aufmerksam. Eine Folge davon war, dass der Völkermord an den Sinti und Roma im Jahr 1982 erstmals offiziell von einer Bundesregierung anerkannt wurde.
Die Anerkennung führte allerdings weder zu angemessenen Wiedergutmachungszahlungen noch zu der notwendigen Aufarbeitung der Stereotype, die Grundlage des Völkermordes waren. Anhand einer umfassenden Analyse der parlamentarischen Vorgänge im Deutschen Bundestag über Sinti und Roma bis in das Jahr 2000 wird in dem Vortrag die Kontinuität antiziganisitischer Politik aufgezeigt und deren Auswirkungen, insbesondere in der Flüchtlingspolitik, bis heute diskutiert.
Jannik Held ist in verschiedenen antirassistischen Initiativen in Konstanz und überregional engagiert. Unter anderem hat er das Konstanzer Aktionsbündnis „Abschiebestopp“ mitgegründet, die Aktionstage „Fluchtursachen bekämpfen, Waffenexporte stoppen“ unterstützt und viele Veranstaltungen zur deutschen und europäischen Flüchtlingspolitik organisiert. Der Vortrag basiert auf seiner gleichnamigen Masterarbeit.
MM
Wann? Samstag, 14. April, ab 19 Uhr
Wo? Café Mondial, Zum Hussenstein 12, Konstanz