„Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen“

Den 8. Mai zum Feiertag machen: Das ist Ziel einer Kampagne, die die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano bereits vor einem Jahr angestoßen hatte. Nach Halle und Hanau ist das Anliegen, die Bedeutung des Jahrestags der Befreiung vom Nazi-Faschismus stärker ins öffentliche Bewußtsein zu rücken, dringlicher denn je. Die Konstanzer Kreisvereinigung der VVN-BdA möchte der Kampagne vor Ort mehr Unterstützung verschaffen. Den Auftakt macht eine Online-Veranstaltung mit der Bundesvorsitzenden der antifaschistischen Organisation. …weiterlesen »

Omas gegen rechts machen mobil

Erschreckend schnell ist der Skandal um das freundliche Geleit der Ordnungskräfte für unmaskierte Corona-Leugner am Wochenende in Stuttgart aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt worden. Gar nicht erst ins öffentliche Bewusstsein drang hingegen, dass die Polizei durchaus rustikal vorgehen kann – gegen Gegendemonstranten nämlich, obwohl die sich an die Corona-Vorgaben hielten. Die „Omas gegen rechts“ wollen das nicht auf sich sitzen lassen und haben dem Ministerpräsidenten geschrieben. …weiterlesen »

Wir können auch anders

Alltagsrassismus, Racial Profiling, rechte Gewalt – nur einige der Probleme und Bedrohungen, mit denen MigrantInnen hierzulande zu kämpfen haben. Doch zunehmend mehr Betroffene sind nicht mehr bereit, sich in die Opferrolle zu fügen. Gemeinsam wollen sie rechtem Zeitgeist, Nazi-Terror und Behördenversagen die Stirn bieten. Auch in Konstanz ist deshalb seit einiger Zeit eine Gruppe der Migrantifa aktiv. …weiterlesen »

Von den Kohlmeisen lernen, heißt siegen lernen

Wir alle wissen mit dem Dichter: Trinkt die Meise, baut sie Scheiße – und legt ihr Ei am Nest vorbei. Sooo viel mehr ist über diese possierlichen Tierchen scheint’s nicht bekannt, weshalb sich Forschende der Uni und des Max-Planck-Instituts diese süßen Fratze jetzt einmal näher vorgenommen haben. Ihre Ergebnisse verblüffen, denn ganz offensichtlich beobachtet das Federvieh uns Menschen schon lange ganz genau und hat sich gesellschaftlich einiges von uns abgeschaut. Oder war’s umgekehrt? …weiterlesen »

Gratulation, KollegInnen!

(red) Dieser Tage feiert die Stuttgarter Internetpublikation Kontext ihr zehnjähriges Bestehen. Das unabhängige Blatt, das jeden Mittwoch erscheint, gilt als kritischer Leuchtturm nicht nur in der baden-württembergischen Medienlandschaft, erscheint es doch auch als Printbeilage in der samstäglichen taz und erreicht damit bundesweite Verbreitung. Kontext kann auf die Mitarbeit hervorragender AutorInnen zählen, und wer wissen will, was sich vor allem in Baden-Württemberg abspielt, wird von Kontext bestens versorgt. seemoz kooperiert schon seit Jahren mit der Redaktion in Stuttgart und wünscht den dortigen KollegInnen alles nur erdenklich Gute, verbunden mit der Hoffnung, dass uns diese wichtige Stimme noch lange erhalten bleibt.

Neues Trimester an der vhs

Das neue Programm der vhs Konstanz von April bis Juni steht in den Startlöchern. Und wie es gerade so Usus ist, ist alles online, denn der aktuelle Corona-Fahrplan lässt wohl bis auf Weiteres keine Präsenzveranstaltungen zu. Das ist natürlich schade, aber zugleich eine hervorragende Möglichkeit, sich endlich einmal auf thematisch ansprechende Vorträge und Kurse einzulassen („das wollte ich doch schon immer mal wissen!“), zu denen mensch sonst nicht eigens hingefahren wäre. …weiterlesen »

Bericht aus Lesbos (IV): Eine Bilanz

Arndt Dohmen ist Facharzt für Innere Medizin und arbeitete jüngst sieben Wochen im Flüchtlingslager Kara Tepe. Im letzten Teil seines eindringlichen Berichtes über die Lebensverhältnisse im Lager zieht er eine teils bittere Bilanz seiner Erfahrungen: Europa behandelt Flüchtlinge menschenunwürdig, hält sie wie Gefangene, gefährdet an den Außengrenzen bewusst deren Leben, um sie zurückzutreiben, und tritt auf seinen eigenen angeblich ach so humanen Grundüberzeugungen längst rücksichtslos herum. …weiterlesen »

Auflösung: Wer wars? (26)

Am vergangenen Freitag fragten wir nach dem Schweizer Pazifisten Max Daetwyler (1886–1976). Der gelernte Textilkaufmann und ehemalige Geschäftsführer des Berner „Ratskellers“ saß für seine Friedensaktionen immer wieder im Gefängnis und kassierte unzählige Geldbußen, die er jeweils langsam und in Raten abstotterte. Zu „Dättis“ Friedensprojekten gehörten die Gründung der Vereinigten Staaten von Europa nach Schweizer Vorbild und eine internationale Kriegsächtungskonferenz (zu der er die Regierungschefs der Welt persönlich einlud und um Anmeldung beim Bundesrat bat). Ein detailliertes Bild seines unermüdlichen Einsatzes zeichnet Stephan Bosch in „Max Daetwyler. Der Friedensapostel“, Rüffer & Rub, Zürich 2007. brm

Analyse zeigt: Neuregelung bei Bürgermeisterwahlen ist nötig

Bürgermeisterwahlen in Baden-Württemberg sind unnötig aufwendig und führen zu Legitimitätsdefiziten, meint der Verein Mehr Demokratie e.V. Er stützt sich dabei auf eine Auswertung der Urnengänge zwischen 2013 und März 2021. Schon eine geringfügige Veränderung im Wahlrecht könne das Legitimationsproblem lösen und dabei noch Zeit und Geld sparen, sagt Edgar Wunder, Vorstandssprecher von Mehr Demokratie Baden-Württemberg. „Die Ersatzstimme – auch Präferenzwahl genannt – hat sich international, etwa in Neuseeland oder Irland, bewährt und sollte dringend auch in Baden-Württemberg als Alternative diskutiert werden.“ …weiterlesen »

Bericht aus Lesbos (III): Im Notfall alleingelassen

Arndt Dohmen ist Facharzt für Innere Medizin und arbeitete jüngst sieben Wochen im Flüchtlingslager Kara Tepe. Er hat einen eindringlichen Bericht über die Arbeit der Ärzte, das Leben und die Verfassung der Geflüchteten und die Verhältnisse in den Lagern geschrieben, den wir hier publizieren. Heute geht es um die Bedeutung der Dolmetscher, die oft aus eigener Erfahrung Hintergründe erkennen können, und um ein staatliches Gesundheitssystem, das oft nicht helfen will, kann oder darf. …weiterlesen »

Engagiert und widerspenstig: Wer wars? (26)

Der prophetische Don Quijote

Selbstverständlich hatte er die Rekrutenschule absolviert und war eingerückt, als die Schweizer Regierung im Juli 1914 die Mobilmachung anordnete. Aber nun den Fahneneid schwören und womöglich auf Menschen schießen? Das ging zu weit. Er verweigerte Schwur und Waffe und erwartete sein Todesurteil. Die Offiziere waren jedoch derart fassungslos, dass sie den 27-Jährigen umgehend in eine Anstalt einwiesen. …weiterlesen »

FFF KN – Podiumsdiskussion zu den Erneuerbaren

Letzte Woche fand eine von FFF Konstanz initiierte Podiumsdiskussion statt, die die „Klimakrise auf allen Ebenen lösen“ wollte. Idee der Veranstaltung war es, Kommune, Land, Bund, EU und Wissenschaft an einen Tisch zu bringen. Zuständigkeiten sollten geklärt, aber auch konkrete Forderungen formuliert und auf den Weg gebracht werden. Solche Diskussionen sind notwendig, lassen doch die verästelten Pfade des Föderalismus und die (teils fingierte?) Handlungsunfähigkeit Einzelner zuweilen staunen. …weiterlesen »

Bericht aus Lesbos (II): Vergebliches Warten

Arndt Dohmen ist Facharzt für Innere Medizin und arbeitete jüngst sieben Wochen im Flüchtlingslager Kara Tepe. Heute berichtet er über die Schwierigkeiten der ärztlichen Versorgung unter Extrembedingungen. Die medizinischen und psychologischen Angebote reichen bei Weitem nicht aus, und für viele Kranke und Traumatisierte heißt Lageralltag vor allem warten, warten, warten – auf eine ärztliche oder psychologische Betreuung irgendwann einmal in einer ohnehin schon völlig ungewissen Zukunft. …weiterlesen »

Spontane Friedensdemo auf der Fahrradbrücke

Eine positive Bilanz der diesjährigen Ostermärsche zog das Netzwerk Friedenskooperative. Trotz schwieriger Umstände gab es über Ostern bundesweit in rund 100 Städten Aktionen für Frieden, Abrüstung und Gerechtigkeit, so eine Mitteilung des Netzwerks vom 5. 4. Am Bodensee hatten die VeranstalterInnen den in Überlingen geplanten Internationalen Friedensweg wegen hoher Inzidenzzahlen abgesagt. Damit wollten sich einige AktivistInnen in Konstanz nicht zufriedengeben, die auf der Fahrradbrücke Friedensflagge zeigten. …weiterlesen »

Bericht aus Lesbos (I): Arzt im Lager

Arndt Dohmen ist Facharzt für Innere Medizin und arbeitete jüngst sieben Wochen im Flüchtlingslager Kara Tepe. Er hat einen eindringlichen Bericht über die Arbeit der Ärzte, das Leben und die Verfassung der Geflüchteten und die Verhältnisse in den Lagern geschrieben, den wir hier publizieren. Das ist nicht ohne Risiko, denn die griechische Regierung verbietet es allen Nichtregierungsorganisationen, die in diesen Lagern arbeiten, über die Zustände dort zu berichten. …weiterlesen »

Impfen – Fluch oder Segen?

In der Coronapandemie hat ein Thema massiv an Aufmerksamkeit gewonnen, das eigentlich ein Schattendasein zwischen medizinischem Standardrepertoire und Eso-Weltverschwö­rungs-Feindbild fristete: das Impfen. Die Antivirenstöffchen der Pharmamessiasse produzieren gerade alles zwischen Hoffnung, Verwirrung und Abscheu, vorrangig auf Grundlage garen Halbwissens. Zeit, dem entgegenzusteuern; und zwar mit einem fundierten vhs-Vortrag darüber, worum’s beim Impfen eigentlich geht und wo das alles herkommt. …weiterlesen »

Heute vor 80 Jahren begann der Überfall der deutschen Wehrmacht auf Griechenland

Am 6. April 1941 überfiel die deutsche Wehrmacht Griechenland. Bei ihrem erzwungenen Abzug im Herbst 1944 hinterließ sie ein nach dem „Prinzip der verbrannten Erde“ völlig zerstörtes Land. Weit über tausend griechische Dörfer waren nahezu ausradiert, Hunderttausende griechische Frauen, Männer und Kinder waren verhungert, durch Geiselerschießungen, Massaker an der Zivilbevölkerung oder bei Widerstandsaktionen getötet worden. Und annähernd 60.000 griechische Jüdinnen und Juden fielen dem deutschen Rassenwahn zum Opfer. In der Bundesrepublik Deutschland blieb all das ohne rechtliche Konsequenz; die meisten Opfer wurden niemals entschädigt. …weiterlesen »