„Tendenz nach rechts“: Behler und Schiffer wollen nicht aufs Südkurier-Podium
Antje Behler, Konstanzer Wahlkreiskandidatin der Partei DIE LINKE, hat es abgelehnt, an einer Online-Podiumsveranstaltung des Südkurier teilzunehmen. Der ebenfalls eingeladene Kandidat der KlimalisteBW, Jared Schiffer, schloss sich Behler an. Ausschlaggebend für die Entscheidung, sich an diesem sogenannten Kleinen Podium nicht zu beteiligen, sei das Verhalten der Zeitung im Wahlkampf, schreibt Behler an die zuständige Redakteurin, das eine „eindeutige Tendenz nach rechts“ erkennen lasse. …weiterlesen »
AfD-Beilage in Lokalpresse: AntifaschistInnen fordern öffentliche Entschuldigung
Mit Hetze, Antisemitismus und Verschwörungsmythen dürfe es keinen Wahlkampf geben, schreibt die Kreisvereinigung Konstanz der VVN-BdA mit Blick auf die Südkurier und Singener Wochenblatt beigelegte AfD-Wahlpropaganda. Die Antifa-Organisation wirft den Verantwortlichen in einer Pressemitteilung vor, zu einer von Faschisten und der AfD angestrebten Spaltung der Gesellschaft beizutragen. Eine öffentliche Entschuldigung und das Spenden der Erlöse sei angemessen. …weiterlesen »
Engagiert und widerspenstig: Wer wars? (24)
Der ausdauernde Konspirateur
Die Eidgenossen würden ihnen zu Hilfe kommen. Ganz bestimmt. Diese hatten ja gerade wieder vorgemacht, wie man sich gegen Obrigkeiten wehrt, und den Habsburger Kaiser Maximilian I. im Schwabenkrieg besiegt. „Freisein wie ein Schweizer“, raunten sich die südwestdeutschen BäuerInnen zu. Zum Aufstand fehlte nur noch der Funke.
Reaktionäre Antwort auf die Erfolge der Emanzipation
Prognosen sehen die AfD bei den Wahlen am Sonntag bei 12 Prozent. Damit würde die rechtsextreme Partei zwar schlechter als vor fünf Jahren abschneiden, aber womöglich immer noch als drittstärktste Fraktion in den Stuttgarter Landtag einziehen. Nicht alle, die AfD wählen, seien Nazis, sagt der Wahl- und Demokratieforscher Horst Kahrs im Interview. Sicher sei aber, dass Nazis heute bevorzugt AfD wählen. Für ihn stellt sich also die Frage, warum Leute eine Partei wählen, von der bekannt ist, dass sie Tummelplatz von Nazis ist, rassistische Positionen vertritt und Grundsäulen des demokratischen Systems ablehnt. …weiterlesen »
Missbrauch bei den Zeugen Jehovas: Systematische Vertuschung
Vor einem Jahr berichtete der Humanistische Pressedienst, dass der Betroffenenverband „JW Opfer Hilfe“ über zwei Jahre mehr als 50 Meldungen zu mutmaßlichen Fällen sexuellen Kindesmissbrauchs innerhalb der Sekte erhalten hatte. Der Verein forderte von den Zeugen Jehovas Aufarbeitung. Aus anderen Ländern war bereits von Missbrauchsfällen berichtet worden. Seit Juli letzten Jahres gibt es eine offizielle Untersuchung der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs, bei der Ende November ein Expertengespräch stattfand. …weiterlesen »
Es geht bergab
Morgen soll der Konstanzer Gemeinderat den Haushaltsplan für 2021 beschließen, der deutliche Einschränkungen mit pauschalen Minderausgaben um 10 Prozent vorsieht. Natürlich sorgt Corona bei den HaushaltsplanerInnen für eine gewisse Panik, und derzeit weiß niemand genau, wie sich die wirtschaftliche Situation der Stadt in den nächsten Monaten entwickeln wird, aber der Haushalt zeigt deutlich auf, wo auch im nächsten Jahr die Schwerpunkte der städtischen Politik liegen werden – und wo eben nicht. …weiterlesen »
Abzocke auf Ansage
Noch bevor die quälend langandauernden Bauarbeiten beendet sind, bietet Vonovia jetzt erste Wohnungen in der Konstanzer Schwaketenstraße zur Vermietung feil. Keine wirkliche Überraschung: Der bundesweit für Abzocke bekannte Immobilienkonzern langt bei den Mieten deftig hin. …weiterlesen »
Auf zur Wahl: Legalize it!
Fast heimelig ist ein Spaziergang durch Konstanz so kurz vor der Wahl. Überall schauen uns – sattsam bekannte wie vertraut unbekannte – Gesichter von irgendwelchen Plakaten freundlich an und versprechen uns das Paradies auf Erden, zumindest aber in BaWü. Aber nur eine Partei tut dies glaubhaft, nämlich die FDP. Offenkundig ist sie auf ein bewusstseinserweiterndes Mittel gestoßen, das sie zur gedankenschnellsten aller Parteien macht, obwohl es eigentlich viel zu klebrig für Männerhände ist. …weiterlesen »
„Sie laufen Gefahr, sich binnen 10 Jahren abzuschaffen“
(red) Heftiger Gegenwind bläst dem Südkurier ins Gesicht, seit die Verlagsleitung der AfD mittels einer Beilage Wahlkampfhilfe leistete. Eine von den Geschäftsführern des Medienhauses als Reaktion veröffentlichte Stellungnahme konnte die Wogen nicht glätten, im Gegenteil. Wird doch darin etwa fälschlich behauptet, die Zeitung sei aus Gründen einer herbeiphantasierten Neutralitätspflicht quasi verpflichtet, auch Wahlwerbung Rechtsextremer zu veröffentlichen. Der dreiste Rechtfertigungsversuch hat unsere Autorin Franziska Spanner bewegt, den Verantwortlichen zu schreiben. …weiterlesen »
Nur bedingt einsichtsfähig
Neben Südkurier und Konstanzer Anzeiger hat sich auch das Radolfzeller Wochenblatt nur bedingt mit Ruhm bekleckert und das bereits im seemoz besprochene Hetzblättchen der AfD zur anstehenden Landtagswahl beigelegt. Dafür ist, wie bei derlei Werbung üblich, auch Geld geflossen. Verleger und Redaktion des Wochenblatts wollen jetzt die Einnahmen für wohltätige Zwecke spenden. Und schalten weiter fröhlich irreführende AfD-Werbung. …weiterlesen »
„Es ist heute zu wenig, nur Konzerte zu spielen“ [III]
Was macht eigentlich den Zauber der Musik aus, zumindest für jene Mehrheit der Menschen, die für ihn empfänglich sind? Das weiß niemand, denn Mysterien lassen sich zwar erfahren, doch kaum erklären. Aber selbst ein abgebrühter Berufsmusiker, der durch Corona monatelang auf Musik-Diät gesetzt wurde, wird plötzlich von Bach wieder elektrisiert. Und wie sieht es mit der nächsten Generation aus: Hat die europäische Kunstmusik- und Orchestertradition beim Nachwuchs überhaupt noch eine Chance? …weiterlesen »
Der Südkurier, das Geld und die AfD
Für viel Wirbel sorgte in den letzten Tagen die AfD-Wahlbeilage, die der Südkurier in hoher Auflage verbreitete. Offenkundig ist den Herrn der Heimatzeitung kein Euro zu klebrig, auch wenn er von der Rechten stammt, und ihre Profitgier schlägt ihr Gewissen. Jetzt haben auch die Linke Liste, Die Linke sowie die Freie Grüne Liste öffentlich ihr Befremden über diese Art der Werbung für eine solche Partei geäußert und die Zeitung aufgefordert, sich in Zukunft klar nach rechts abzugrenzen. …weiterlesen »
„Es ist heute zu wenig, nur Konzerte zu spielen“ [II]
Das öffentliche Ansehen eines Orchesters steht und fällt oft mit der Beliebtheit seines Dirigenten (Frauen auf dem Pult sind immer noch Ausnahmeerscheinungen), man denke nur an Karajan und die Berliner Philharmoniker. Mit Teodor Currentzis steht seit 2018 ein absoluter Star seiner Zunft am Pult des SWR Symphonieorchesters. Seine Außenwirkung ist die eine Seite der Medaille, wie aber ist es, mit ihm zu arbeiten, und in welche Richtung entwickelt sich das Orchester künstlerisch mit ihm? …weiterlesen »
Frauenkampftag – Online
8. März ist bekanntlich Frauen(kampf)tag. Will man dem Supermarkt um die Ecke Glauben schenken, wird der für gewöhnlich damit begangen, dass man(n) den Damen* in seinem Umfeld Blumen schenkt, irgendwas von Gleichberechtigung faselt und das Thema dann einigermaßen zügig beiseite tut. Das ist ein Problem, denn die systemische Ungleichheit von Frauen in der Gesellschaft wird dadurch ja auch nicht besser. Vor allem nicht, wenn eine Pandemie die ungleiche Arbeitsverteilung nochmal deutlicher macht. …weiterlesen »
Werte im Ausverkauf
Für 15.000 Euro druckt und verteilt der „Südkurier“ eine AfD-Wahlzeitung voller Halbwahrheiten und Faktenverdrehungen als Beilage der eigenen Tageszeitung. Hinterher lobt sich der Verlag für seine Überparteilichkeit. Die Geschichte eines Versagens. …weiterlesen »
„Es ist heute zu wenig, nur Konzerte zu spielen“ [I]
Das SWR Symphonieorchester ist ein weltweit anerkanntes Aushängeschild des Ländles. Aber was heißt es, in einem solchen Orchester zu spielen, wie sind die Arbeitsbedingungen unter Corona – und wie sieht die Zukunft von Symphonieorchestern, speziell von Radioorchestern, aus? Werden sie eine Zukunft haben oder in einer zunehmend unübersichtlicher und oft auch eintöniger werdenden Senderlandschaft zwischen Dudelfunk und Showgeplapper dem Rotstift zum Opfer fallen? Ein Gespräch mit zwei Musikern. …weiterlesen »
Und wieder fallen Bäume
Am 16. Februar wurden aufgrund des Neubauprojekts auf dem ehemaligen Telekomgelände etwa 15 Bäume gefällt. Einige der Bäume standen auf dem Spielplatz der angrenzenden Grundschule Petershausen. Grund der Fällungen sei der Bau einer Tiefgarage. Diese sei laut Investor BPD Immobilien wiederum durch die Umwidmung der Gebäudenutzung von Büro- in Wohnraum notwendig, das schreibe die Bauordnung vor. Dazu ein Kommentar. …weiterlesen »