Frische Nachrichten aus der Werkstatt
Da seit unserer letzten Redaktionsmitteilung reichlich Zeit vergangen ist, wollen wir mal wieder darüber informieren, was die seemoz-Matrosen aktuell umtreibt. Zum Beispiel: Wie erreicht man einen größeren Bekanntheitsgrad? Was kann und soll sich ändern? Was machen die Finanzen und wie ist es um die Unterstützung von außen bestellt? An welchen Themen sind unsere LeserInnen besonders interessiert? Fragen über Fragen, die wir nur zum Teil beantworten können, aber das zumindest ehrlich.
Die Konstanzer OB-Wahl hat unsere Clickraten innerhalb kürzester Zeit enorm in die Höhe getrieben. Kein Wunder, denn vor allem die Berichterstattung der Tageszeitung war mau, latent Burchardtlastig und hatte nur selten vernünftigen Gebrauchswert. Dazu die Bezahlschranke von 2,99 Euro, die sich als veritabler Rohrkrepierer erwies und eher peinlich wirkte. Und so versammelten sich auf unserer Gratis-Seite auch interessierte BürgerInnen, die uns ansonsten wohl weniger auf dem Bildschirm haben. Nach der Wahl gingen die Besucherzahlen wieder etwas zurück, liegen aber immer noch kräftig über den Werten vor der Wahl.
seemoz finanziert sich über Werbung und Spenden. Wer unsere Werbeleiste unter die Lupe nimmt, wird feststellen, dass die Anzahl der bezahlten Werbebanner ständig steigt. Das freut uns und unser rachitisches Konto auch. Zeigt es doch, dass wir als ernsthafter Werbepartner wahrgenommen werden. Dazu kommt, dass eine Werbung auf seemoz täglich 24 Stunden und monatelang gelesen wird und nicht schon nachmittags im Altpapiercontainer landet. Konkrete Informationen auf unserer Rubrik Anzeigenmarkt ganz oben auf der seemoz-Startseite.
Etwas stagnativ allerdings verhält es sich bei der seemoz-Aktion 200 x 5, die unser seemoz-Förderkreis ins Leben gerufen hat. Die Idee: Wer Interesse an einer linken, aber undogmatischen Publikation hat, und sie finanziell unterstützen will, spende monatlich mindestens 5 Euro. Es lief gut an, dümpelt aber seit Mitte des Jahres vor sich hin und ist auf dem restlichen Drittel dieser Strecke weitgehend stehen geblieben. Möge sich über unseren Köpfen das (vorweihnachtliche) Füllhorn all derer öffnen, denen an der Existenz einer unabhängigen und freien Presse gelegen ist. Wir danken vorab.
Der gestiegene Zuspruch für unseren widerborstigen Auftritt ist auch an anderen Zahlen abzulesen. Mindestens 60 Prozent unserer LeserInnen clicken auf mehrere Artikel. Die durchschnittliche Verweildauer unserer Besucher liegt unter der Woche bei bis zu sieben Minuten – für Internetverhältnisse ein mehr als zufriedenstellender Wert. Zugenommen haben auch die Kommentare und ebenfalls zugenommen hat deren Qualität. Wir veröffentlichen (fast) alle Zuschriften, die sich ernsthaft mit einem Thema beschäftigen und lassen auch Kommentare zu, deren giftige Pfeilspitzen in unsere Richtung gehen. Völlig unterirdische Meinungen oder gröbste Beleidigungen werden gelöscht. Klartext: Von 100 Kommentaren fallen durchschnittlich drei in den Papierkorb. Weiterhin lästig ist die Unsitte, auch bei völlig harmlosen Angelegenheiten den Klarnamen zu verweigern. Das mag bisweilen einen Grund haben, den wir im Einzelfall auch akzeptieren. Dennoch unsere Bitte: Falls möglich, steht doch freundlicherweise mit Eurem richtigen Namen für Eure Meinung. Ein Letztes dazu noch: Kommentare unter falscher Emailadresse werden künftig nicht mehr veröffentlicht. Basta.
Was interessiert unsere LeserInnen vorrangig? Gute Frage, und auch hier geht die Auswertung klar in eine Richtung. Texte mit lokalpolitischer Brisanz (KKH, Müller-Esch, vhs, Konziljubiläum, Maultaschenskandal, OB-Wahl, Klinikum, Begegnungszone, um nur wenige zu nennen), werden am meisten gelesen. Da wollen wir ansetzen und vor allem die lokale Berichterstattung weiter verstärken. Ebenfalls mit Spitzenwerten können die bissigen Glossen von Minotti und Holz aufwarten und auch Kuno Schelmles Beiträge während der OB-Wahl standen ganz oben. Die allerhöchsten Zugriffe aber verzeichnen wir bei den Testimonials. Das Interesse an den kurzen Erklärungen vieler, oft stadtbekannter Figuren, warum sie seemoz unterstützen, steigt ständig und ruft oft Erstaunen hervor. Was, der und die auch? Na sowas…Dazu nur soviel: Mit weiteren und handfesten Überraschungen darf auch weiterhin wöchentlich gerechnet werden.
Seit einigen Wochen sind auf der neuen Rubrik Was bleibt Beiträge zu lesen, die vor Jahrzehnten bereits im Nebelhorn erschienen sind. Vieles, was damals aktuell war, erfuhr eine dynamische Entwicklung und liest sich in der Nachbetrachtung dennoch spannend. Erstaunlich aber auch, dass sich manches kaum oder nur wenig geändert hat und zeitlos geblieben ist. Die Rubrik verzeichnet unerwartet viele BesucherInnen. Aber wir werden sie auf vielfachen Wunsch der klareren Zuordnung wegen wahrscheinlich in Nebelhorn & Co umbenennen. Sollte jemand einen noch pfiffigeren Einfall haben – her damit.
Autor: H.Reile
„Da wollen wir ansetzen und vor allem die lokale Berichterstattung weiter verstärken“
Au ja, bitte!
Hauptmotiv von Bekannten, die den Südkurier haben: der Lokalteil.
Hauptmotiv der Bekannten, die ihn abbestellt haben: die sinkende Qualität des Lokalteils.
Das ist eindeutig eine Aufforderung an euch! 😉 Manche der Bekannten kannten euch vorher nicht – aber jetzt, und vielleicht seid ihr dann auch ein klein bisschen beteiligt daran, daß der Südkurier immer mehr ins Schlingern kommt. Mit oberflächlichen und einseitigen Artikeln holt man keine Leute hinterm Ofen vor, vor allem in Zeiten des Internets.
Vieles ändert sich – auch nach Jahrzehnten – nur im Millimeterbereich. Besonders in Konstanz.
Wer in Konstanz lebt, der „lebt 20 Jahre länger“
wie der Rest der Welt.
Was mich gelegendlich ärgert an Eurer Berichterstattung: ….
-Das schenke ich mir. Auch wenn sich mein Weltbild von Eurem wahrscheinlich stark unterscheidet – gut dass es Euch gibt.
Für mich ist es selbstverständlich unter meinem Klarnamen zu schreiben, ärgerlich ist, dass jeder Kommentar dann auch dauerhaft bei Google unter diesem Klarnamen erscheint. Verständlich, dass nicht jeder so viel von sich persönlich im Netz auf unbestimmte Zeit preisgeben möchte. Das ist dann eben die Kröte die ich schlucken muß, wenn ich zu meinen Kommentaren stehen möchte.
Die sog. Bezahlschranke war gar keine „Bezahlschranke“, sondern konnte locker unterlaufen werden (ohne zusätzliche Hilfsmittel).
Nach jedem 2. Artikel des „Verbots-Bereiches“ einfach den Browser kurz schliessen und dann wieder öffnen: so sparen geizige etwas Kleingeld und können sich das Bier fürs Oktoberfest ansparen.
Wahrscheinlich wollte der SK seinen Kritikern nur eine Story plus medialen Gefallen schenken und die Neugierde des Verbotenen künstlich ins Unermessliche steigern. Sicherlich weiss der SK, was eine „richtige Schranke“ ist.