Ich lese seemoz aus egoistischen Gründen.
Der geniale Karl Valentin zeigte sich einst erstaunt darüber, dass jeden Tag gerade so viel passiert, dass es in eine Zeitung passt.
Leider kann man das, heute mehr denn je, so interpretieren, dass medial bevorzugt das passiert, was dem Redakteur (seinem Auftraggeber) passt. seemoz bringt nun Vieles, was anderen (wer in der Region könnte da wohl gemeint sein?) nicht passt, an die Öffentlichkeit und in die Diskussion.
Das erweitert auf jeden Fall das Spektrum so, dass zumindest die Meinung all der Leser, für die die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt, in die richtige Richtung verändert wird.
Wer seine Interessen und Meinungen im hiesigen Einbaum-Blätterwald nicht berücksichtigt sieht, und Mindestansprüchen an eine demokratisch-solidarische Einstellung genügt, hat in seemoz eine verlässliche Quelle und eine breite, oft sogar hohe Diskussionsplattform.
Die journalistische Hauptschwäche von seemoz sehe ich in der immer noch viel zu kleinen Resonanz beim Normalbürger. Dieser kann man ja immerhin durch Unterstützung politischer, finanzieller und informativer Art entgegenwirken. Die anderen tatsächlichen und vermeintlichen Schwächen werden ja schon zur Genüge im Leserbriefkasten konstruktiv bis hämisch vorgeführt.
Und um nochmals einen ganz Großen, leicht abgeändert, zu bemühen: Nach Loriot ist ein Leben ohne seemops grundsätzlich möglich, aber sinnlos.
Peter Teichmann, Konstanz
Die neue Wortkreation „seemops“ ist einfach herrlich ! Ich finde an dieser Stelle sollten wir zu Ehren der fleissigen seemoz-Schreiberlinge angesichts der nicht nur immer widerspenstig, sondern auch sprachlich stets geistreich und zugleich mit viel Witz formulierten seemoz-Beiträge auch noch den Lautpoeten Ernst Jandl mit seinem mops-Gedicht zu Wort kommen lassen:
ottos mops von Ernst Jandl
ottos mops trotzt
otto: fort mops fort
ottos mops hopst fort
otto: soso
otto holt koks
otto holt obst
otto horcht
otto: mops mops
otto hofft
ottos mops klopft
otto: komm mops komm
ottos mops kommt
ottos mops kotzt
otto: ogottogott
Seemops, das ist total cool, klingt viel besser als Südgeschmier. Herzlichen Glückwunsch! Konstanz ist ohne Seemops grundsätzlich möglich, aber wenn schon nicht sinnlos, so doch langweilig.
Das schöne Loriot-Zitat mit dem „seemops“ ist der absolute Brüller… Danke!
Ich bin zwar kein Facebookfan, aber wo ist der Gefällt-mir-button?
Besser könnt ich’s nicht sagen…