Heute schon geclickt? Was Zugriffsraten verraten
Es ist immer so eine Sache, wenn LeserInnen und Gewerbetreibende wissen wollen, wie es um den Zugriff auf Onlineauftritte wie seemoz und andere bestellt ist. Hier schwirren unterschiedliche Angaben durch den weiten Raum, deren Interpretation viel Spielraum lässt. Frei nach dem Motto: Was Genaues weiß man nicht. Dennoch gibt es Zahlen, die durchaus aussagekräftig sind. Wir versuchen einen Vergleich: Ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Mit am Verlässlichsten sind Angaben, die Auskunft über die jeweilige Verweildauer und die Seitenaufrufe/Seitenansichten geben. Und speziell in dieser Kategorie steht seemoz überdurchschnittlich gut da. Im Monat April wurden auf seemoz 138 328 Seiten aufgerufen, im Mai 116 416. Die durchnittliche Verweildauer der LeserInnen beträgt stattliche vier Minuten. Will heißen: Nicht nur der gerade aktuelle Beitrag auf der Startseite wird tatsächlich gelesen und nicht nur kurz überflogen – die bis zu 30 000 Besucher monatlich stöbern ausführlich in fast allen Rubriken. Das spricht sich offensichtlich rum und führt erfreulicherweise dazu, dass sich unsere seemoz-Werbeleiste füllt und mit dazu beiträgt, das Projekt finanziell zu unterstützen.
Deutlich bescheidener nehmen sich die aktuellen Zahlen auf der Konziljubiläumsseite aus, die seit Anfang 2010 im Netz ist. Mit hohem finanziellen Aufwand versucht man, das Interesse auf die bevorstehenden Feierlichkeiten ab 2014 zu lenken. Bis dahin, so die Hoffnung des noch amtierenden Oberbürgermeisters Horst Frank und anderer Tagträumer, müsse man dafür sorgen, dass „Konstanz auf der europäischen Landkarte“ erscheint.
Doch die Jubiläums-Homepage darbt vor sich hin. Im gesamten Jahr 2010 konnte sie gerade mal 17 000 Besucher (!) und rund 50 000 Seitenansichten verzeichnen. Obwohl angeblich das gesamteuropäische Interesse an dem Jubiläum ständig steige, ist das eher ein Ergebnis, das man besser für sich behalten sollte. Vor allem, wenn man die durchschnittliche Verweildauer von 11 Sekunden (!) zur Kenntnis nimmt. In 2011 sieht es ein wenig besser aus: In den ersten fünf Monaten tummelten sich immerhin 19 368 BesucherInnen auf der Homepage, dazu gab es 85 229 Seitenansichten. Auch die Verweildauer ist auf 35 Sekunden gestiegen. Doch damit liegt man weiterhin in einem Zugriffsbereich, der einem europäischem Topereignis so gar nicht entspricht.
Das lokale Blog seeonline hat seine LeserInnen unlängst wissen lassen, dass monatlich etwa 54 000 Seitenansichten zu verzeichnen sind. Der eher boulevardeske Internetauftritt überschüttet bisweilen seine UserInnen mit bis zu sieben Beiträgen täglich, in der Regel mehrere Pressemitteilungen von Polizei, Stadtverwaltung und Industrie – gänzlich unkritisch und unkommentiert übernommen; flankiert von einer inflationären Berichterstattung über den inneren Zustand der Piratenpartei und der täglichen Wetterprognose. Eigenrecherche kommt da nur selten zum Tragen.Vergleicht man die Fülle der Meldungen mit der durchschnittlichen Verweilzeit von etwa 90 Sekunden (so eine Angabe der Betreiberin vor wenigen Wochen), kann man nicht unbedingt von Leselust bei den Besuchern dieser Seite ausgehen. Erstaunlich auch, dass der von seeonline schon im April unter lautem Getöse in Gang gesetzte Werbeprofi Kai von Twistern (der heißt tatsächlich so), bislang kaum ein zusätzliches Banner verkaufen konnte.
Mag auch sein, dass in Frage kommende Anzeigenkunden von der Law-and-order-Mentalität einiger seeonline-Kommentatoren abgeschreckt werden, die in aller Regelmäßigkeit primitive Attacken gegen Grüne, Linke oder Schwule reiten. Noch nicht lange ist es her, da ließ die Betreiberin der Seite einen „Kommentar“ zu, in dem der schwule Grüne Volker Beck als „Obersau“ bezeichnet wurde. Das blieb nicht ungelesen und die Verantwortliche dieser Publikation hat alle Hände voll zu tun, sich gegen die Geister zur Wehr zu setzen, die sie einst rief und nun nicht mehr los wird.
Nur wenige Informationen gibt es über den Zustand des Blogs dornroeschen. Dort schreibt der ehemalige Südkurier-Redakteur Erich Gropper – falls er im Lande ist und nicht gerade Landhäuser auf Sizilien vermietet. Seit etwa einem Jahr steht oft tagelang nichts Neues auf der Seite und das hat dazu geführt, dass das einst stachlige dornroeschen eher am Absterben ist und sich das Interesse potentieller Anzeigenkunden im Rahmen hält. Eigentlich schade, denn Groppers Beiträge über das marode Klinikum und andere lokale Brennpunkte sind meist gut und kenntnisreich, aber die Hochzeiten dieses Internetauftritts scheinen vorbei zu sein. Angaben über Seitenaufrufe, Besucherentwicklungen oder Verweildauer werden keine veröffentlicht.
Fazit: Vergleicht man einige Zahlen miteinander, dann kann seemoz durchaus zufrieden sein. Über die aktuellen Bemühungen des seemoz-Freundeskreises werden wir ebenfalls in Bälde berichten.
Autor: Redaktion
hallo herr zausig….
sie scheinen nicht viel ahnung von gutem journalismus zu haben. die macher von seemoz verstehen ihr handwerk, spüren interessante themen auf und berichten kritisch. wenn sie das als „dummes überhebliches gewäsch“ bezeichnen, stellen sie sich selbst ein armutszeugnis aus. wenn seemoz vom netz ginge, wäre die presselandschaft in der region nur noch lauwarm und abgestanden….
und was ihr unverständnis bezüglich werbung und spenden betrifft: die kleinen banner am rechten rand machen die betreiber keinesfalls reich und deshalb wird zusätzlich um spenden gebeten, damit journalistische arbeit neben dem hauptberuf überhaupt möglich ist….
außerdem befindet sich seemoz da in sehr guter gesellschaft, perlentaucher wirbt spenden ein und die taz ebenso…. sogar SPON und viele andere bieten bezahlt-artikel….
ich wünsche seemoz weiterhin viel erfolg, denn die macherin von see-online betreibt statt recherche weitgehend nur ellenlange fingerübungen, indem sie artikel umformuliert, die ich woanders längst besser gelesen habe….
p.s. wenn ihnen seemoz nicht gefällt, warum schauen sie dann überhaupt bei seemoz rein???
werter herr zausig,
schauen sie doch mal nach rechts auf der seemoz-seite. was sehen sie da? richtig – bezahlte werbung.
red
Was mir nicht gefällt ist dieser Rundumschlag von Seemoz. Z.B. „Dornröschen“ finde ich sehr detailliert und informativ, mit guter Recherche, auch wenn gro mal eine längere Pause macht, sei es ihm gegönnt, denn eigentlich ist er beim SK mal aus
Altersgründen ausgeschieden. Ich bin froh, dass er als KN-Insider auf der Pressebühne geblieben ist.
Und was auch auffällt: Ihr lästert über die Akquisebemühungen von see-online. Nur: Dort sehe ich Anzeigen, hier aber nicht. Stattdessen wird aber mindestens einmal pro Jahr um Spenden gebettelt. Verstehe ich irgendwie nicht.
Interessant ist bei seeonline auch, dass Leserkommentare dort neuerdings (?) redaktionell bearbeitet werden! Wie heute mit einem dieser im obigen Artikel erwähnten vollproll-comments geschehen. Lesermeinung, wie wak sie gerne hätte, oder was? Aber ich möchte die Betreiberin nicht lächerlich machen. Das tut sie gerade selbst.
Zu See-Online muss man allerdings fairerweise schon sagen, dass die angesprochenen Kommentare mit „Law-and-order-Mentalität“ regelmäßig heftigen Widerspruch von weniger bornierten Nutzern ernten. Und wenn man sich nur kurze Zeit nimmt und die Kommentare bei etablierten Online-Zeitungen liest, stellt man fest, dass dort Grünen-Bashing und sonstige Angriffe gegen das eher linke politische Spektrum genauso an der Tagesordnung sind.
Solange gerade Sie uns lesen, lieber Herr Zausig (heißen Sie wirklich so?), bleiben wir mit Vergnügen online.
Was für ein dummes, überhebliches Gewäsch. Aber so kennt man Seemoz ja. Wird jedenfalls allerhöchste Zeit, dass Ihr Eure komische Postille endlich mal vom Netz nehmt.
….müsse man dafür sorgen, dass „Konstanz auf der europäischen Landkarte“ erscheint.:
Das sind wohl Leute, die im Geographieunterricht gefehlt haben und sollten nicht ernst genommen werden. Denn hierzu erübrigt sich jegliches Zitat dieser Sprücheklopfer, denn sie sollten unbeachtet bleiben. Aber damit diese mal etwas lernen, müssen die Bürger der Stadt mal wieder tief in die Tasche greifen. Im afrikanischen Busch findet jeder Konstanz, der eine europäische Landkarte lesen kann.