Lasst uns weiter für freie Sicht streiten

seemoz-intern-grossWie alle Jahre wieder wird seemoz Richtung Jahreswechsel mindestens einen Gang runterschalten. Zeit für alle also, Besinnung zu pflegen, Rückschau zu halten, aber sich auch frühzeitig einzustellen auf Kommendes. Da mag es manchen jetzt schon kalt den Buckel runter laufen, denn vor allem das politische Geläuf könnte wirrer und irrer nicht sein. Dennoch bleiben wir auch 2017 der Parole treu: Wer den Kopf in den Sand steckt, kann nicht sehen, wer ihm in den Arsch tritt.

Werfen wir einen Blick zurück, dann stellen wir erfreut fest: seemoz hat auch 2016 neue LeserInnenschichten erschlossen und sich einen festen Platz erobert in der hiesigen Presselandschaft. Viele sind nachweislich nicht mehr zufrieden mit dem medialen Einheitsbrei, der vor allem von der örtlichen Tageszeitung geboten wird. Und so sind die Zugriffe auf unsere Seite ständig gestiegen und wir konnten monatlich bis zu 120 000 Seitenaufrufe verzeichnen. Das ist ein guter Wert, den wir nicht nur als Aufmunterung, sondern auch als Auftrag verstehen, weiter am Ball zu bleiben.

Genau das haben wir auch vor, denn das neue Jahr steht vor wichtigen Weichenstellungen: Schaffen sich Ignoranz, Menschenverachtung, Enthemmung in den sozialen Netzwerken und Hass auf alles Fremde und Andere noch mehr Raum? Was bringen uns die bevorstehenden Wahlen? Einen weiteren Zuspruch für Rassisten, dumpfe Realitätsverweigerer, Alt- und Neonazis, völkische Brandstifter, Despoten, ob in Frankreich, Österreich, Holland, Ungarn, Polen, der Türkei und natürlich auch bei uns?

Unser Stuttgarter Kollege Peter Grohmann hat es kürzlich so formuliert : „Es lohnt sich die Anstrengung, für bessere Sicht zu sorgen und für die freie Sicht zu streiten. Dazu gehört der schärfere Blick auf asoziale Medien und obskure Netzwerke. Dazu gehören kluge Widerworte. Dazu gehört: laut zu sein, wenn Stille gefordert wird. Es ist unser Privileg, für Freiheit und Demokratie einzustehen, für das Recht auf freie Meinung, auf eine freie, unabhängige Presse“. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Damit das Projekt seemoz auch im kommenden Jahr diesem Anspruch gerecht werden kann, benötigen wir weiterhin vor allem finanzielle Unterstützung. An dieser Stelle gilt unser Dank denjenigen, die uns mit Spenden und Anzeigenbannern unter die Arme greifen und das Überleben sichern. Ohne sie gäbe es seemoz nicht, und wer mag sich das schon vorstellen?

Bis zum 9. Januar werden wir kürzer treten, dennoch lohnt sich der tägliche Klick auf unsere Seite. Wir sind zur Stelle, wenn es Interessantes zu berichten gibt. Könnte ja sein, dass Oberbürgermeister Burchardt, für den neuerdings eine Zustimmung von 55 Prozent keine demokratische Legitimation zu haben scheint, zum Jahresende mit Rücktrittsgedanken spielt. Erzielte er doch bei seiner Wahl vor rund vier Jahren gerade mal 39,1 Prozent.

Die seemoz-Redaktion wünscht ihren LeserInnen einige erholsame Tage, dazu Mut und Kraft für ein anstrengendes und sicher auch in jeder Hinsicht spannendes 2017.

red.