Wie entsteht Armut und wie können wir sie beenden?
Jede*r sechste Einwohner*in ist in Deutschland inzwischen von Armut bedroht – Tendenz steigend und das nicht erst durch die Pandemie. Die Linke und der Verein seemoz e.V. wollen dieser Problematik am kommenden Donnerstag im Rahmen einer Podiumsdiskussion auf den Grund gehen. Mit dabei ist mit Ulrich Schneider, dem Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, auch ein prominenter Gast.
Bereits vor der Corona-Krise ließ sich trotz florierender Wirtschaft ein Anstieg er Armutsquote verzeichnen. Die großen Wohlfahrtsverbände kritisierten jüngst nicht zum ersten Mal, dass gesellschaftliche Probleme wie steigende Mieten, prekäre Beschäftigungsverhältnisse und Bildungsungerechtigkeit seit Jahren verharmlost und verdrängt würden. Der Bundesregierung werfen sie Untätigkeit vor. Die Corona-Krise trifft nun finanziell vor allem noch einmal Haushalte mit geringem Einkommen und drängt damit weitere Menschen unter die Armutsschwelle, während vor allem Online-Konzerne und Großaktionär*innen hohe Gewinne erwirtschaften.
Gemeinsam mit Schneider und dem städtischen Behindertenbeauftragten Stephan Grumbt werden Ursachen von Armut und Gefährdungsfaktoren ergründet und Auswege aus der zunehmenden sozialen Spaltung diskutiert. Auch Erwartungen an das Sozialsystem der Zukunft und die Frage nach einer gerechten Teilung der Krisenkosten stehen dabei zur Diskussion. Durch den Abend führt Sibylle Röth, Vorsitzende der Linksfraktion im Kreistag.
Armut in Deutschland – Mehr Umverteilung wagen? Eine Podiumsveranstaltung der LINKEN im Kreis Konstanz und seemoz e.V., Donnerstag, 15. Juli 2021, 18:30 Uhr, Wolkensteinsaal im Kulturzentrum am Münster, Wessenbergstraße 43, 78462 Konstanz.
Text: MM (Bild: Symbolbild
Reicher Mann und armer Mann
standen da und sahn sich an.
Da sagt der Arme bleich:
Wär ich nicht arm,
wärst du nicht reich.
Brecht
Paßt übrigens auch gut zu Edeka-Baur. Die erste Million ist bekanntlich die schwerste. Danach werden die Gewissensbisse nicht mehr so penetrant. Wegen Sozialisierung der Soll-Seite der Bilanz (Rente, Mindestlohn-Aufstocker etc. pp.).
Ach, wie schade – da ist leider Gemeinderat. Herrn Schneider und diese Diskussion hätte ich sonst gerne gesehen. Vielleicht sprecht Ihr auch darüber, wie ein adäquater Armutsbericht aussehen muss? (Spoiler: Nicht so, wie die Stadt ihn plant, nur mit den offiziellen Zahlen derer, die ALG 2 oder Transferleistungen erhalten.)
Ich wünsche eine gute Veranstaltung!
Grüße von einer der Mitgründerinnen der Demo gegen Kinderarmut in Berlin.