Wohnopoly – Wie die Immobilienspekulation das Land spaltet
Offenbar ist die Wohnungsfrage eine große soziale Frage unserer Zeit. Wohnen wird zunehmend zu einem Luxusgut, die Mieten explodieren nicht nur in den Großstädten. Menschen werden aus ihren Wohnungen gekündigt, in denen sie Jahrzehnte gelebt haben, Familien finden kein Zuhause, Geringverdiener*innen arbeiten nur noch für die Miete und die Zahl der Wohnungslosen erreicht Rekordwerte. In unseren Städten wird Wohnopoly gespielt. Diese unhaltbare Situation ist am Montag Thema einer Lesung.
Die Situation auf dem Konstanzer Wohnungsmarkt angespannt zu nennen, wäre eine Untertreibung. Neben dem ärgerlichen Leerstand besteht das Problem vor allem in einer fehlgeleiteten kommunalen Wohnraumpolitik, die sich nicht in der Lage zeigt, für sozial verträgliche Mietkosten zu sorgen.
Die horrenden Summen, die Vermietende verlangen, vertreiben Menschen mit mittleren und niedrigen Einkommen aus den linksrheinischen und zentrumsnahen Quartieren, und viele Familien können von einer Wohnung in Konstanz nur träumen. So verkümmert nicht nur eine Stadtgesellschaft und ihr kommunales Leben, auch die Wirtschaft ist betroffen: Ohne bezahlbaren Wohnraum für Arbeiter*Innen und Angestellte fehlen ganz einfach die klassischen Konsument*Innen.
Die Situation ist aber nicht nur in Konstanz unerträglich. Auch außerhalb Deutschlands finden viele Menschen keine adäquaten Wohnungen.
Höchste Zeit für eine wohnungspolitische Wende!
Von 2015 bis 2021 stiegen die Preise für neue Mietverträge in Berlin um 44%, in Heidelberg um 41% und in München um 31%. Mittlerweile gibt die Hälfte der Menschen bereits über 30% des Einkommens für das Wohnen aus.
Wie konnte es dazu kommen? Wie konnten Wohnungen zu reinen Spekulationsobjekten verkommen? Und warum unternimmt „die Politik“ eigentlich so wenig dagegen?
In ihrem Buch „Wohnopoly – Wie die Immobilienspekulation das Land spaltet und was wir dagegen tun können“ analysiert Caren Lay, Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werden konnte, spürt falschen Leitbildern und der Macht der Lobby nach und liefert Ideen für eine bessere Wohnungspolitik.
Was? Lesung aus dem neuen Buch „Wohnopoly“ mit Caren Lay. Wann? Montag, 14. November 2022 um 19:00 Uhr. Wo? Freiräume, vor der Halde 5, 78462 Konstanz. Was noch? Eintritt frei.
Text: MM, Bild: Anja Müller
Also ein riesen Tip wäre statt in den kommenden Jahren die Uni um 5000 Studenten aufzublähen dieses zu unterlassen.
Die Studenten haben wenig Kaufkraft und kanibalisieren den Niedriglohnsektor.
Das zum Hafner alternative Uniwald Pfeifferhölzle Wohnquartier, wo man die 5000 mehr Zuzügler hätte unterbringen können, hat man verpennt in einer Niedrigzinsphase zu projektieren, Millionen in der Centrotherm Halle zu verpulvern war wichtiger 😉