Gespräch der Studierendenvertretung mit der Landesregierung
Am letzten Freitag besuchten Ministerpräsident Kretschmann und Wissenschaftsministerin Olschowski die Universität Konstanz. Bereits im Vorfeld hatten Studierende auf ihre schwierige Lage aufmerksam gemacht und Forderungen an die Politik formuliert. Hier ein (redaktionell überarbeiteter) Bericht der Studierendenschaft über das Treffen der Politiker*innen mit den Studierendenvertreter*innen.
Das Gespräch der Studierendenvertretung mit der Landesregierung dauerte zwar nur 15 Minuten, wurde aber effizient genutzt. Es ist klar, dass viele Studierende durch die letzten Jahre absolut am Limit sind und dringend Hilfe brauchen. In diesem Sinne wurde dann auf unser Positionspapier verwiesen, das unser Referat für Hochschulpolitik noch einmal inhaltlich vorstellte, wobei Kim Bucher und Maximilian Günther die vier Punkte „Mentale Gesundheit“, „Bezahlbarer Wohnraum“, „Stellung der Hiwis“ und „Energiekrise“ ansprachen. Für alle anderen Punkte verwiesen wir auf das Positionspapier, das wir der Landesregierung zum Abschluss überreichten.
Als Reaktion auf die vier erwähnten Punkte wies Herr Kretschmann darauf hin, dass die Landesregierung leider Energie sparen müsse und quasi „wie mit dem Rasenmäher“ durchfahren musste, ohne Rücksicht auf diese oder jene Gruppe nehmen zu können, die sich für besonders wichtig hält und für sich eine Ausnahme wünscht.
Frau Olschowski wiederum betonte, dass die Studierendenwerke für psychologische Beratungsstellen Zuschüsse bekommen hätten und dass ein neuer, besser dotierter Hochschulfinanzierungsvertrag stehe, und dass hiervon nicht nur die Universität, sondern auch die Studierendenwerke profitieren, was wiederum auch den Studierenden zugutekomme. Die Wissenschaftsministerin betonte ausdrücklich, war, dass sie Online-Lehre nur als Ergänzung und nicht als Alternative zu Präsenzveranstaltungen sehen.
Gegen Ende des Gespräches wies die Studierendenvertretung darauf hin, dass die Universitäten nach Angaben der Landesregierung ausreichende Hilfen bekommen hätten, während das Rektorat der Universität hingegen über mangelnde Unterstützung klage, die sie zum Sparen zwinge – etwa bei den Stellen für studentische Hilfskräfte, wo Stunden reduziert und Stellen abgebaut werden. Für uns Studierende ist das ein massives Problem, da wir in Konstanz kaum auf einen anderen größeren Arbeitgeber ausweichen können und damit wichtige Einnahmequellen fehlen. Die Landesregierung räumte ein, dass sie sich darüber bisher wenig Gedanken gemacht habe und dass es durchaus möglich sei, dass die Universität Konstanz an den falschen Stellen spare. Sie will auf jeden Fall mitnehmen, dass die Studierenden mehr Geld für studentische Hilfskräfte forderten.
Generell waren Herr Kretschmann und Frau Olschowski sehr konstruktiv, sind auf unsere Punkte eingegangen, haben unsere Positionspapiere entgegengenommen und beide versprochen, sie sich auch durchzulesen. Auch das Positionspapier hat offenkundig Eindruck bei der Landesregierung hinterlassen, denn so etwas hatte sie von anderen Studierendenvertretungen bislang noch nicht erlebt. Wir als Studierendenvertretung haben also ein großes Lob von der Landesregierung erhalten. Viel wichtiger für uns ist aber, dass unsere Forderungen bei der Landesregierung angekommen sind und dass wir nun darauf hoffen können, dass diese – so weit wie möglich – auch verwirklicht werden.
Text: MM/red, Bilder: Adam Aach, Verfasste Studierendenschaft