Georg Elser – Der Hitler-Attentäter

Vom Feind der Nationalsozialistischen Volksgemeinschaft zum Helden in 80 Jahren: Georg Elser (1903-1945) wollte Adolf Hitler 1939 mit einer Bombe töten und scheiterte nur knapp. Bis zum Ende der Bonner Republik stand der proletarische Widerstandskämpfer aus dem schwäbischen Königsbronn im Schatten der bürgerlichen Militärs des 20. Juli 1944 um Oberst Stauffenberg. Inzwischen scheint sich das Verhältnis umzukehren. Vortrag und Diskussionsveranstaltung mit Matheus Hagedomy am 27.9. in Singen.

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Dekolonialer Stadtrundgang: Stellungnahme der Verantwortlichen

Der Konstanzer Historiker David Bruder befasste sich auf seemoz kritisch mit dem Stadtrundgang und wies, sachlich begründet, auf einige Nachlässigkeiten und Fehler hin, die es in der Tat auch gibt. Daraufhin antwortete Khayim Illia Perret und überzog Bruder mit herben Vorwürfen, die bei einem großen Teil unserer LeserInnen durchweg auf Unverständnis und Ablehnung stießen. Hier nun die offizielle Verlautbarung der für das Projekt Zuständigen im Wortlaut. …weiterlesen »

„Nicht zeitlebens Sklave des Kapitals bleiben“ (II)

Vor 150 Jahren begann die Geschichte der Konstanzer Mediengewerkschaften, die ein Thema eines neuen Buches ist (siehe auch den ersten Teil der Besprechung). Sie war lange vor allem eine Geschichte der Klassenkämpfe in der christlich-konservativen Provinz, profitierte aber auch von der Randlage zur freiheitlicheren Schweiz. Nach 1945 entstanden schließlich die bundesdeutschen Einheitsgewerkschaften heutiger Prägung, die in den siebziger Jahren noch epochale Streikbereitschaft zeigten, sich aber seit Jahrzehnten im Niedergang befinden. …weiterlesen »

„Nicht zeitlebens Sklave des Kapitals bleiben“ (I)

Ein neues – das darf ohne Übertreibung schon jetzt gesagt werden – Standardwerk zur Konstanzer Stadtgeschichte ist soeben erschienen. Keine weitere „normale“ Geschichte, sondern eine „etwas andere“, die nicht auf den Spuren der Mächtigen und Scheinheiligen durch die Stadt wandelt: „Druck. Machen.“, ein opulent gestaltetes Werk, folgt den Spuren jener Menschen, die – zumeist unter miesen Bedingungen – als Drucker und Setzer gearbeitet haben. Der rote Faden sind 150 Jahre Gewerkschaftsgeschichte. …weiterlesen »

„Weiße Raben“ (II)

Im ersten Teil untersuchte der Autor, an welche Männer des Widerstandes gegen Hitler – oft zu Unrecht – in Deutschland bei offiziösen Anlässen gern erinnert wird, obwohl sie Hitler zum Teil sehr lange unterstützt haben. Im heutigen zweiten Teil wird an einige weitgehend vergessene Männer erinnert, die als Berufsmilitärs im und nach dem Ersten Weltkrieg und damit schon lange vor 1933 zur Friedensbewegung gefunden haben und dafür von ihren Berufsgenossen aufs Entschiedenste abgelehnt wurden. …weiterlesen »

„Weiße Raben“ (I)

Anders als Graf von Stauffenberg wird ihnen bis heute keine staatliche Ehrung zuteil: So sind etwa jene Offiziere, die sich schon vor 1933 dem Pazifismus zuwandten, heute vergessen und werden bei offiziellen Gedenkanlässen übergangen. Die Erinnerung an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus wird auf die Militärs des 20. Juli beschränkt, andere Menschen, die gegen Hitler teils schon wesentlich früher Kopf und Kragen riskierten, werden weiterhin nicht geehrt. …weiterlesen »

Heute vor 80 Jahren begann der Überfall der deutschen Wehrmacht auf Griechenland

Am 6. April 1941 überfiel die deutsche Wehrmacht Griechenland. Bei ihrem erzwungenen Abzug im Herbst 1944 hinterließ sie ein nach dem „Prinzip der verbrannten Erde“ völlig zerstörtes Land. Weit über tausend griechische Dörfer waren nahezu ausradiert, Hunderttausende griechische Frauen, Männer und Kinder waren verhungert, durch Geiselerschießungen, Massaker an der Zivilbevölkerung oder bei Widerstandsaktionen getötet worden. Und annähernd 60.000 griechische Jüdinnen und Juden fielen dem deutschen Rassenwahn zum Opfer. In der Bundesrepublik Deutschland blieb all das ohne rechtliche Konsequenz; die meisten Opfer wurden niemals entschädigt. …weiterlesen »

Hinter dem Zero ein Nero (III)

Er hat ausgedient – vielleicht bald ja auch in Konstanz? Nicht überall, aber zumindest gelegentlich verschwinden weitere Hindenburgplätze und -straßen aus dem Stadtbild, und das aus gutem Grund. Im letzten Teil unseres Porträts wird unter anderem an Theodor Lessing erinnert, der für seine ätzende Kritik den höchsten Preis zahlte. Es ist höchste Zeit, Hindenburg, seinen Gegnern und seinen Opfern einen angemessenen Platz in der bundesrepublikanischen Erinnerungskultur zu verschaffen. …weiterlesen »

Hinter dem Zero ein Nero (II)

Er hat ausgedient – vielleicht ja bald auch in Konstanz? Nicht überall, aber zumindest gelegentlich verschwinden weitere Hindenburgplätze und -straßen aus dem Stadtbild. Der Berufssoldat Paul von Hindenburg war einer der Köpfe hinter der brutalen deutschen Kriegsführung im Ersten Weltkrieg, er war ein überzeugter Militarist und eingeschworener Feind der Demokratie. Außerdem begünstigte er korrupte Machenschaften und wurde schließlich zum Steigbügelhalter für den Nationalsozialismus. …weiterlesen »

Hinter dem Zero ein Nero (I)

Er hat ausgedient – vielleicht ja bald auch in Konstanz? Nicht überall, aber zumindest gelegentlich verschwinden weitere Hindenburgplätze und -straßen aus dem Stadtbild. Angemessen wäre es allerdings, gleichzeitig eine Umbenennung zugunsten ausgemachter Kritiker des Reichspräsidenten vorzunehmen. Doch dazu kommt es in diesem Land eher nicht. Ein Plädoyer für die Namensänderung von Straßen und Plätzen, die nach dem Kriegsverbrecher und Reichspräsidenten Paul von Hindenburg benannt sind. …weiterlesen »

Gedenktafel für Martin Katschker kommt

Erstaunlich kontrovers wurde im Gemeinderat über die Gedenktafel für Martin Katschker debattiert, der am 29. August 1970 am Blätzeplatz Opfer des „Gammlermordes“ wurde, nachdem es zuvor massive Hetze gegen alternative junge Menschen gegeben hatte und die Verwaltung abgetaucht war. Der damalige OB Bruno Helmle, selbst Ex-Nazi, könnte gar die NPD zum Aufstellen einer Bürgerwehr ermutigt haben. An die Tat und ihren historischen Hintergrund soll durch eine geeignete Gedenkstätte erinnert werden. …weiterlesen »

Hans Paasches „Lukanga Mukara“ und die Deutschen

Vor 100 Jahren wurde Hans Paasche, Marineoffizier, Pazifist, Lebensreformer und Schriftsteller, auf seinem Gut von rechten Reichswehrsoldaten ermordet. Vor allem sein Buch über die Reise eines fiktiven Afrikaners durch Deutschland wurde posthum zu einem Erfolg. Jetzt ist eine Neuauflage dieses seines bekanntesten Werkes erschienen, und der Verleger Helmut Donat hat sich einige Gedanken darüber gemacht, was Paasche und sein alter ego Lukanga Mukara wohl heute in Deutschland entdecken würden. …weiterlesen »

Hans Paasches „Lukanga Mukara“ und die Deutschen

Vor 100 Jahren wurde Hans Paasche, Marineoffizier, Pazifist, Lebensreformer und Schriftsteller, auf seinem Gut von rechten Reichswehrsoldaten ermordet. Vor allem sein Buch über die Reise eines fiktiven Afrikaners durch Deutschland wurde posthum zu einem Erfolg. Jetzt ist eine Neuauflage dieses seines bekanntesten Werkes erschienen, und der Verleger Helmut Donat hat sich einige Gedanken darüber gemacht, was Paasche und sein alter ego Lukanga Mukara wohl heute in Deutschland entdecken würden. …weiterlesen »

Hans Paasches „Lukanga Mukara“ und die Deutschen

Vor 100 Jahren wurde Hans Paasche, Marineoffizier, Pazifist, Lebensreformer und Schriftsteller, auf seinem Gut von rechten Reichswehrsoldaten ermordet. Vor allem sein Buch über die Reise eines fiktiven Afrikaners durch Deutschland wurde posthum zu einem Erfolg. Jetzt ist eine Neuauflage dieses seines bekanntesten Werkes erschienen, und der Verleger Helmut Donat hat sich einige Gedanken darüber gemacht, was Paasche und sein alter ego Lukanga Mukara wohl heute in Deutschland entdecken würden. …weiterlesen »

Ehrenwerte Eidbrecher (II)

Sie starben für den Frieden: Kriegsdienst­ver­weigerer im Zweiten Weltkrieg. Doch wer den Fahneneid auf Hitler und damit den Kriegs­dienst ablehnte, machte sich der „Wehrkraft­zersetzung“ schuldig, Verweigerer wurden als Schwächlinge und ehrlose und feige Drücke­berger gebrandmarkt. Die Gerichte bestraften sie gar mit dem Tod. Ein aktuelles Buch dokumentiert das Leben (und Sterben) bisher zumeist unbekannter Menschen, die sich aus religiösen Gründen weigerten, für Hitler in den Krieg zu ziehen. …weiterlesen »

Ehrenwerte Eidbrecher (I)

Sie starben für den Frieden: Kriegsdienst­ver­weigerer im Zweiten Weltkrieg. Doch wer den Fahneneid auf Hitler und damit den Kriegs­dienst ablehnte, machte sich der „Wehrkraft­zersetzung“ schuldig, Verweigerer wurden als Schwächlinge und ehrlose und feige Drücke­berger gebrandmarkt. Die Gerichte bestraften sie gar mit dem Tod. Ein aktuelles Buch dokumentiert das Leben (und Sterben) bisher zumeist unbekannter Menschen, die sich aus religiösen Gründen weigerten, für Hitler in den Krieg zu ziehen. …weiterlesen »

Rommel und unsere demokratische Erinnerungskultur (Teil III)

Inwiefern ist Hitlers Lieblings-General Erwin Rommel wirklich „unser“ Rommel – und wie gehen wir mit dem Gedenken an seine Opfer um? Darum entbrannte in Heidenheim an der Brenz, Rommels Geburtsstadt, ein jahrelanger Streit, der jetzt durch das Aufstellen eines „Gegen“denkmals zumindest vorläufig beigelegt wurde. Aus diesem Anlass hielt der profilierte Historiker Wolfram Wette eine lesenswerte Rede von grundsätzlicher Bedeutung, die wir hier ungekürzt in drei Teilen wiedergeben. …weiterlesen »