Miteinander und dem Rücken zueinander
Am vergangenen Freitag hielt der Schriftsteller Jochen Kelter beim Bodenseetag der Städte und Gemeinden eine Rede über den Zustand der Region. An diesem Tag feierten BürgermeisterInnen und Stadtpräsidenten den zehnten Jahrestag des Internationalen Städtebunds Bodensee. Was die Verwaltungschefs der Kommunen erfuhren (beispielsweise über die hiesigen Medien), interessiert auch die Öffentlichkeit, dachten wir uns – und haben Jochen Kelter um die Rede gebeten. Hier ist sie. …weiterlesen »
1968: Blick zurück nach vorn
Mitte März fand in der Radolfzeller Stadtbibliothek eine ganz besondere Lesung statt: Gretchen Dutschke, Jahrgang 1942, las aus ihrem Buch „1968 – Worauf wir stolz sein dürfen.“ Der Raum war mit 100 ZuhörerInnen gut gefüllt und erstaunlich viele zeithistorisch Interessierte lauschten der Ehefrau von Rudi Dutschke, dem Vordenker der deutschen Studentenrevolte, der im Dezember 1979 an den Spätfolgen des Attentats von 1968 gestorben war. Unsere Autorin hat sich anschließend mit Gretchen Dutschke unterhalten. …weiterlesen »
Blut am Hals der Katze
Die Stücke, die das Theater-Zeller-Kultur-Zentrum einmal im Jahr auf die Bühne bringt, sind in der Regel nicht von der leichten Sorte. Wenn ein Laientheater Werke von Autoren wie Ödön von Horvath, Pavel Kohout und Eugene Ionesco inszeniert, spricht das für einen gewissen Anspruch. Zurzeit probt die ambitionierte Truppe Rainer Werner Fassbinders „Blut am Hals der Katze“. Premiere ist am 11. April. …weiterlesen »
Musik aus einem Jahrhundert der Katastrophen
Das Cello ist ein Instrument von großer akustischer Durchsetzungskraft und daher immer wieder mit brillanten Solokonzerten bedacht worden. Zwei selten zu hörende Werke für Cello und Orchester wird am 6. April Matthew Brooke zusammen mit dem Concerto Konstanz spielen. Außerdem gibt es an diesem Abend unter der Leitung von Wolfgang Mettler Schostakowitschs gewaltige Kammersinfonie op. 110a zu erleben, ein in der DDR entstandenes, aufrührendes Werk, gewidmet den „Opfern von Faschismus und Krieg“. …weiterlesen »
Der Aufstand gegen die Nazigeneration
Wolfsperger-Film auf großer Tour
Mit seinem Film „Scala Adieu! – Von Windeln verweht“ hat der Filmemacher Douglas Wolfsperger offensichtlich einen Nerv getroffen. Große Medien wie „Süddeutsche Zeitung“ und „Stuttgarter Zeitung“ berichteten ausführlich, und die Münchener AZ titelte „Ein Film zur Gentrifizierung“. Wolfsperger hat sein Werk bisher in einem Dutzend Städte präsentiert und anschließend mit BürgerInnen und Offiziellen diskutiert. Vom 4. bis 16. April gibt es weitere Vorführungen hier in der Gegend. …weiterlesen »
Stehende Ovationen für Patricks Trick
Am vergangenen Samstag feierte Miriam Dolds Inszenierung des Jugendstücks „Patricks Trick“ (10+), aus der Feder von Kristo Šagor, auf der Werkstattbühne Premiere. Der Regisseurin und vor allem den beiden jungen Darstellern, Dan Glazer und Tomasz Robak, gelingt es, ein schwieriges Thema kindgerecht, aber auf keinen Fall nur für Kinder, auf die Bühne zu bringen. …weiterlesen »
Wie waren eigentlich die wilden 68er?
Im Seniorenzentrum „Bildung + Kultur“ an der Oberen Laube 38 findet heute um 18 Uhr, die Premiere des Theaterprojekts „Sex, Drugs & Rock’n‘ Roll“ statt. Die Theatergruppe hat das Stück unter Leitung von Anna Hertz und aufgrund von eigenen Erfahrungen und Erlebnissen selbst entwickelt. Die Premiere ist bereits ausverkauft, fürs Wochenende gibt es aber noch ein paar Karten. …weiterlesen »
Mit dem Teufel im Bunde
Die Gitarre spielt in der E-Musik keine große Rolle, nur in der Zeit direkt nach den Weltkriegen genoss sie bei den Anhängern klassischer Musik größere Beliebtheit, weil sie hervorragend zum Beheizen des Konzertsaals taugt. Am nächsten Sonntagmittag aber ist sie die Klammer eines Programms „Bella Italia“ mit vor allem italienischer Musik. Zu hören gibt es seltenere Werke aus den letzten zweihundert Jahren, und dabei lässt sich auch etwas lernen: Selbst Teufelsgeiger konnten Gitarre spielen. …weiterlesen »
Hannes Heer mit „Mein 68“ in Konstanz
Der Historiker, Publizist und Ausstellungsmacher Hannes Heer ist auf unsere Einladung wieder zu Gast in Konstanz. Heer, dem es als Leiter der ersten Wehrmachtsausstellung maßgeblich zu verdanken ist, dass der Mythos der „sauberen Wehrmacht“ zerstört werden konnte, führt am 3. April 2019 im Foyer der Spiegelhalle mit Vortrag und Film in die 68er-Revolte und den Aufstand gegen die Nazigeneration ein und stellt das historische Erbe dieser Freiheitsbewegung zur Debatte. …weiterlesen »
So war die Film-Premiere
(red) Am Sonntag feierte (im wahrsten Sinne des Wortes) Douglas Wolfspergers Film „Scala Adieu! – Von Windeln verweht“ im Stadttheater seine Konstanzer Uraufführung. Das Haus war brechend voll, und Film wie Filmemacher wurden einhellig bejubelt. Die anschließende Diskussion zeigte die alten Frontlinien: Konstanz ist gespalten. Die einen haben Macht & Geld, und die anderen fragen sich, wem die Stadt eigentlich gehört. Wolfspergers Poem ließ nur wenige unberührt – hier die Bilder von der Premiere. …weiterlesen »
Flattermann muss sterben!
Bibliotheken sind magische Örter. Nirgendwo sonst riecht es wie hier, an keinem anderen Ort (außer vielleicht dem Stillen Örtchen) geraten Menschen beim Lesen in einen derartigen Zustand der Verzückung – und von praktisch niemandem sonst auf dieser Welt wird man/frau derart begeistert, aufopferungsvoll und mit ungeheuchelter Begeisterung und Herzenswärme beraten und betüddelt wie von BibliothekarInnen. All dies gilt natürlich auch für die schnuckelige Stadt
büchereibibliothek Konstanz. …weiterlesen »
Neun Stockwerke neues Deutschland?
Ein Hochhaus in Gladbeck. Die eine Hälfte Deutsche, die andere Hälfte Migranten aus zehn Nationen. Verschiedene Sprachen, Kulturen und Lebenswirklichkeiten treffen aufeinander, wobei manches aus dem Ruder zu laufen droht. Das Hochhaus als Mikrokosmos und Modell eines durch Geflüchtete und Arbeitsimmigranten sich wandelnden Deutschlands? …weiterlesen »
Die Faszination für Macht
Das Theater Konstanz zeigt aktuell das neueste Stück der niederländischen Autorin Lot Vekemans „Momentum“ in der Inszenierung von Claudia Meyer. Schon das Plakat, mit dem das Stück beworben wird und auf dem ein umgekehrtes Kartenhaus zu sehen ist, lässt auf den Inhalt des Stücks schließen: ein Politiker im Kampf um den Machterhalt – nicht nur mit dem Plakat gefährlich nah an der Handlung der erfolgreichen Netflix-Serie „House of Cards“. …weiterlesen »
Auch Heterosexualität ist heilbar
Im Zebra Kino läuft vom 15. bis 27. März zum 32. Mal das Festival „Queergestreift“ mit einem vielfältigen, herausfordernden Programm – so queer wie noch nie (behaupten zumindest die Veranstalter). Neben 36 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmterminen gibt es ein Rahmenprogramm à la carte: Neben zahlreichen Filmgesprächen und Diskussionsrunden mit RegisseurInnen, WissenschaftlerInnen und AktivistInnen zählen dazu zum ersten Mal auch drei Lesungen. …weiterlesen »
Erinnerung an Bruno Ganz
Am 13. März zeigt das Filmforum Kreuzlingen und Konstanz KuK (KulturUniKonstanz) anlässlich des Todes von Bruno Ganz einen der über 100 Filme, in denen Ganz neben seinen großen Theaterrollen mitgewirkt und die er mit seiner Schauspielkunst geprägt hat. Das Filmforum möchte damit einen Schauspieler würdigen, der seine Rollen immer äußerst feinsinnig und nuancenreich verkörperte. …weiterlesen »
Das liebe Geld
Die Budgets mancher Hollywood-Filme reichen aus, äquatornahe Kleinstaaten samt ihrer notorisch kleptokratischen Diktatorenfamilien zu sanieren, und die luxuriöse Lebensweise vieler Filmmogule ist legendär. Daher sprechen wir im letzten Teil unserer Interviewreihe mit dem Filmemacher Douglas Wolfsperger über seine Finanzen. Wie und wo verbrät er die Millionen für seinen neuen Film? In welchem seiner 23 güldenen Schlafzimmer hat er heute sein Verdauungsschläfchen gehalten – und mit wem?