Naturzerstörung am Sternenplatz
Einmal mehr mussten in Konstanz Bäume fallen, weil sie städtischer Bauplanung im Weg waren. Freitagmorgen rückten am Sternenplatz Mitarbeiter einer Baumpflegefirma an, um in einem Gehölz am Rande von Musikschule und Archäologischem Landesmuseum mit der Kettensäge Platz für die Rekonstruktion der ehemaligen Klosterkirche zu schaffen. Doch vor Ort wurden sie schon erwartet: Zwei AktivistInnen von Extinction Rebellion blockierten die Fällungen. Erst nach Stunden konnte man ans Werk gehen – die Stadtverwaltung bereinigte die Situation wie gewöhnlich mit Hilfe der Polizei. …weiterlesen »
Allweiler: Protest gegen „Sterben auf Raten“
Rund 350 Beschäftigte des Radolfzeller Pumpenherstellers versammelten sich am Mittwoch zur Mittagszeit vor dem Betriebsgelände in der Schützenstraße zu einer Kundgebung, um ein Zeichen gegen den im Werk geplanten Stellenabbau zu setzen. Mit der von der IG Metall Singen angemeldeten Protestaktion wollten sie den großen Unmut bei Allweiler auch nach außen sichtbar machen. …weiterlesen »
Wohnen zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Studierende wohnen schon immer in WGs, das ist einfach so – und was soll die laufende Pandemie da schon großartig ändern? Eine Umfrage der Soziologie an der Uni Konstanz zur Wohnsituation von Studierenden während Corona erlaubt erstaunliche, wenn auch nicht unerwartete Reflexionen und Schlüsse zum Konstanzer Wohnungsmarkt und der damit verbundenen Politik. Denn auch für Studierende ist die Situation eine Belastung, da es zu wenige Wohnungen gibt und die Mieten teils astronomisch hoch sind. …weiterlesen »
Gedenktafel für Martin Katschker kommt
Erstaunlich kontrovers wurde im Gemeinderat über die Gedenktafel für Martin Katschker debattiert, der am 29. August 1970 am Blätzeplatz Opfer des „Gammlermordes“ wurde, nachdem es zuvor massive Hetze gegen alternative junge Menschen gegeben hatte und die Verwaltung abgetaucht war. Der damalige OB Bruno Helmle, selbst Ex-Nazi, könnte gar die NPD zum Aufstellen einer Bürgerwehr ermutigt haben. An die Tat und ihren historischen Hintergrund soll durch eine geeignete Gedenkstätte erinnert werden. …weiterlesen »
Landtagswahl-Debatte: Druck auf den Südkurier wächst
Nicht nur bei eingefleischten seemoz-LeserInnen hat die Entscheidung der hiesigen Tageszeitung, für eine Podiumsdiskussion nur KandidatInnen einzuladen, deren Parteien bereits im Landtag vertreten sind, also auch die AfD, für Empörung gesorgt. Somit bleiben die KandidatInnen von Linkspartei und Klimaliste außen vor. Wir haben bei den Bewerbern der anderen Parteien nachgefragt, was sie von diesem Vorgehen halten. …weiterlesen »
FfF zu Klimamaßnahmen: Zu langsam, zu wenig
Der Klimaschutz war gewiss das gewichtigste Thema, mit dem sich die RätInnen gleich bei der ersten Sitzung des Konstanzer Gemeinderats im neuen Jahr beschäftigten (seemoz berichtete). Vor Ort verfolgte auch eine corona-konform kleine Delegation von Fridays for Future die Debatte. Die KlimaschutzaktivistInnen hatten mit Massendemonstrationen vor zwei Jahren dafür gesorgt, dass die hiesige Honoratioren-Riege sich endlich mal ernsthaft mit dem lebenswichtigen Thema auseinandersetzte. Mit dem ernüchternden Stand der Dinge sind sie ebenso unzufrieden wie mit den am Donnerstag im Rat verkündeten Maßnahmen, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. …weiterlesen »
Seebrücke-Protest gegen Abschottungspolitik
Gut 80 Menschen folgten am späten Samstagnachmittag dem Aufruf der „Konstanzer Seebrücke“ zu einer Mahnwache im Herosé-Park anlässlich des bundesweiten Aktionstags „Aufnahme statt Abschottung. Kein Pushback ist legal.“ Die Demonstrantinnen und Demonstranten wollten damit ein Zeichen setzen für einen menschenwürdigen Umgang mit Geflüchteten. …weiterlesen »
An den Grenzen des Wachstums
Der Konstanzer Gemeinderat befand jetzt über die ersten methodischen Vorüberlegungen und konkreten Maßnahmen in Sachen Klimaschutz. Alle Fraktionen waren sich darüber herzlich einig, dass mehr Klimaschutz dringend not tut. Differenzen zwischen den üblichen ideologischen Lagern gab es aber in der Frage, wie viel Geld dafür in die Hand genommen werden soll. Star des Tages war der städtische Klimaschutzmanager Lorenz Heublein, der es schaffte, die schwierige Thematik souverän aufzubereiten. …weiterlesen »
Auflösung: Wer wars? (21)
Am vergangenen Freitag fragten wir nach der deutschen Grafikerin, Malerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz (1867–1945). Ihr Vater, Carl Schmidt, war eigentlich Jurist, hatte aus politischen Gründen aber auf Maurer umgesattelt und seine Baufirma später in eine Genossenschaft umgewandelt. Ihren Bruder Konrad, ein Ökonom, hielt Friedrich Engels für einen adäquaten Weiterentwickler der Marx’schen Theorien. Käthe Kollwitz gründete einige Vereinigungen, um die Benachteiligung von Künstlerinnen bei der Ausbildung und bei den Ausstellungschancen zu beseitigen. …weiterlesen »
Südkurier: Kandidierenden-Runde ohne Linke?
Mit Befremden hat Antje Behler, Landtagskandidatin der Linken im Wahlkreis Konstanz-Radolfzell, auf die Mitteilung reagiert, der Südkurier plane die Konstanzer Podiumsrunde zur Landtagswahl ohne die Vertreterin der Linken. Zu Wort kommen sollen bei der corona-bedingt online veranstalteten Diskussionsrunde lediglich Kandidat:innen von schon im Landtag vertretenen Parteien, so der Bescheid an Behler aus Redaktionskreisen. …weiterlesen »
Engagiert und widerspenstig: Wer wars? (21)
Die empathische Handwerkertochter
„Manche Nasen sollten sich vor der Hoheit dieser großen Frau tief verneigen, denn auf deutschen Thronen sitzt keine ebenbürtige“, schrieb der Publizist Alfred Kerr an die Adresse des Kaisers, als wieder einmal eines ihrer Ausstellungsplakate verboten wurde. Zuvor schon hatte Wilhelm II. sich geweigert, sie – eine Frau! – für ihr Können mit einer Medaille zu prämieren; das käme „einer Herabwürdigung jeder hohen Auszeichnung gleich“, meinte er. In der sich neu formierenden Kunstszene der Jahrhundertwende galt die kaiserliche Ablehnung jedoch als Adelung: Die „große“ Frau, in Wahrheit klein und zierlich, war mit einem Schlag bekannt. …weiterlesen »
Kita-Öffnungen: Verbindliche Regeln gefordert
Seit Monaten klagen Eltern und PädagogInnen gleichermaßen über den Schlingerkurs der Landesregierung bei Kitas und Grundschulen. Am Mittwoch vertagte Stuttgart die eigentlich für kommenden Montag geplante schrittweise Öffnung von Kitas und Grundschulen – wieder einmal. Eltern- und Beschäftigtenverbänden fehlten ohnehin verbindliche Regelungen des Kultusministeriums für diesen Schritt. Anlass für die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ein 10-Punkte-Programm vorzustellen, das dem Chaos entgegenwirken soll. …weiterlesen »
Unis im digitalen Neuland
Eine bundesweite Studie des DZHW und der Uni Konstanz hat die pandemiebedingte Digitalisierung der Lehre an Universitäten und Hochschulen untersucht. Dabei haben die verschiedenen Lehrformate unterschiedliche Auswirkungen auf den Erfolg der Lehre. Spoiler: Videokonferenzen sind nicht so gut wie Seminare in Präsenz, aber allemal besser als Aufgabenblätter. Und über Videomitschnitte von Veranstaltungen könnte man auch mal für nach der Pandemie nachdenken, die lassen sich nämlich zurückspulen. …weiterlesen »
Zieht Euch warm an, die Temperaturen steigen
Morgen im Gemeinderat geht es mal wieder ums Ganze: Ums Klima nämlich. Nachdem die Stadt Konstanz mit dem Ausrufen des Klimanotstands ebenso spektakulär wie medienwirksam vorgeprescht ist, müsste sie jetzt liefern. Das will oder kann sie aber nicht, zumindest nicht so schnell, wie es nötig wäre, um durch Klimaneutralität bis 2030 wenigstens noch das Schlimmste zu verhindern, denn 2050 ist es unstrittig zu spät. Der 3. Klimaschutzbericht jedenfalls ist das Dokument eines Scheiterns mit Ansage. …weiterlesen »
Mitsprechen, Mitmachen, Mitentscheiden
Der Verein „Mehr Demokratie“ organisiert am 29. Januar eine digitale Podiumsdiskussion mit den Landtagswahl-KandidatInnen. Unter dem Titel „Mitsprechen, Mitmachen, Mitentscheiden – Wie offen ist unsere Demokratie für die Bürgerinnen und Bürger?“ diskutieren Nese Erikli (Grüne), Levin Eisenmann (CDU), Petra Rietzler (SPD), Jürgen Keck (FDP) und Antje Behler (Linke). Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen und sich aktiv mit ihren Fragen und Ideen einzubringen. …weiterlesen »
Atomwaffen sind völkerrechtlich geächtet!
Es gibt auch gute Nachrichten: Seit dem 22. Januar 2021 sind Atomwaffen völkerrechtlich geächtet. Verboten sind Entwicklung, Produktion, Test, Erwerb, Lagerung, Transport, Stationierung und der Einsatz von Kernwaffen sowie die Drohung damit, so ist es im Atomwaffenverbotsvertrag der UNO festgelegt. 50 Staaten haben den Vertrag bislang ratifiziert, während die offiziellen und De-facto-Atommächte und die NATO-Staaten mit Ausnahme der Niederlande den Vertrag nicht unterzeichnet haben. …weiterlesen »
Lockdown: Linke-Kandidat für späteren Wahltermin
Eine Verschiebung der Landtagswahl am 14. März fordert Franz Segbers, Landtagskandidat der Linken für den Wahlkreis Singen-Stockach. Das mache die Entscheidung von Bund und Ländern nötig, den Corona-Lockdown noch bis mindestens zum 14. Februar beizubehalten. „Die Verlängerung der Maßnahmen hat massiven Einfluss auf die Chancengleichheit der Parteien, die zur Landtagswahl antreten“, erklärt Segbers laut einer Medienmitteilung der Partei. …weiterlesen »