Mehr Druck auf die Verantwortlichen für Wohnraumleerstand
Auch in Konstanz stehen trotz eklatanten Wohnungsmangels zahlreiche Häuser und Wohnungen leer. Dagegen findet jetzt zum dritten Mal eine Fahrraddemo statt, die zu einigen besonders markanten Objekten in der Stadt führt. Hier eine Einladung der VeranstalterInnen.
Deshalb rufen wir am 9. Juli um 15.00 Uhr erneut zur Teilnahme an einer Fahrraddemo gegen Wohnraumleerstand auf. Wir treffen uns am Münsterplatz und besuchen auf unserer Route durch Innenstadt, Paradies, Musikerviertel und Petershausen Leerstandsobjekte, die seit Jahren, ja teilweise sogar Jahrzehnten bestehen und prangern diese Orte der Schande öffentlich an.
Am 9. Juli demonstrieren wir nicht nur in Konstanz gegen Wohnraumleerstand. Aktionen finden erstmals zeitgleich in einigen Städten in Baden-Württemberg statt.
Nach zwei Fahrraddemos gegen Wohnraumleerstand im vergangenen Jahr hat sich zwar einiges, aber längst noch nicht genug getan. Aktuell beschloss der Gemeinderat eine Verschärfung der Zweckentfremdungssatzung, die z.B. eine Registrierungspflicht für Wohnraum umfasst, der als Ferienwohnung oder sonst wie zur Fremdbeherbergung genutzt werden soll und damit dem herkömmlichen Wohnungsmarkt entzogen wird.
Für zu viele Konstanzerinnen und Konstanzer gehört die hoffnungslose Wohnungssuche zum bitteren Alltag. Die wenigen Angebote sind bereits für Durchschnittsverdiener unbezahlbar. Alleinerziehende, Studierende oder RentnerInnen haben kaum eine Chance. Obwohl sich mit jeder Wohnung viel Geld verdienen lässt, stehen in unserer Stadt Wohnungen leer, teilweise bereits seit vielen Jahren.
Wer angesichts unserer Wohnungsnot Wohnraum ungenutzt vergammeln lässt, handelt nicht nur höchst unsozial. Die Satzung der Stadt gegen Zweckentfremdung von Wohnraum verbietet es sogar, Wohnungen länger als sechs Monate leer stehen zu lassen.
Dennoch sind der Verwaltung gegen einige angesehene Bürger unserer Stadt die Hände gebunden. Die Rechtsgrundlage für die städtische Satzung enthält nämlich ein Schlupfloch und die zuständige grün-schwarze Landesregierung weigert sich, etwas dagegen zu unternehmen. Dabei kennt sie sogar die Häuser und Wohnungen, um die es nicht nur in unserer Stadt geht.
Am 9. Juli wollen wir in Konstanz, Stuttgart und weiteren Städten des Landes gegen den Leerstand von Wohnungen und für eine wirksame Bekämpfung der Zweckentfremdung von Wohnraum demonstrieren. Damit zeigen wir: Wir wehren uns gemeinsam gegen jede Form der Spekulation mit Wohnungen.
Macht mit! Je mehr sich an unserer Aktion beteiligen desto wirksamer kann unser Protest sein.
Das Aktionsbündnis gegen Immobilienspekulation, Mietwucher und Wohnraumleerstand hat sich mit jeder der drei Fahrraddemos vergrößert. Weitere Fahrraddemos sind geplant. Und weitere Initiativen sind herzlich eingeladen mitzumachen, unser Bündnis noch größer und wirksamer werden zu lassen.
Mehr Informationen zur Zweckentfremdung von Wohnraum finden Sie hier.
Text: MM/red, Bild: Winfried Kropp