Schon immer fragwürdig: Kirchenmänner und ihre Immobilien

Dass Kirchenmänner schon immer ein eigenes Verhältnis zu „ihren“ Immobilien pflegten, lehrt die Geschichte – Klosterareale überlebten die Säkularisierung, Klostergärten werden noch heute abgeschottet, Miethäuser lässt man verrotten. Dass auch Seeufer-Grundstücke gekrallt wurden, um sie vor dem schnöden Pöbel zu schützen, belegt unter anderem dieser Bericht aus dem „Nebelhorn“ vor 30 Jahren über das Verbot der Naturfreunde

Vor 80 Jahren: Die Zerschlagung der Arbeiterbewegung am Beispiel der Naturfreunde

Aus „Nebelhorn“ Nr.23, 1983

Als am 27. Februar 1933 in Berlin der Reichstag in Flammen aufging, zogen die Nazis einen Tag später ihre be­rüchtigte „Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze von Volk und Staat“ aus der Schublade her­vor. Sie bot die gesetzliche Grundlage für die Zerschlagung der organisierten Arbeiterbewegung und ihrer auch bei uns in Baden bestehenden „Spitzenverbände, Gaue, Kreise, Bezirksleitungen der marxistischen Turn-, Sport- und Kulturvereine sowie (der) örtlichen Kartelle und sämtlichen Ortsgruppen dieser Verbände und sämtlicher marxistischer Wehr- und Jugendverbände ein­schließlich ihrer Hilfs- und Nebenorganisationen“ (1).

Mit dem Verbot verfiel gleichzeitig auch das gesamte Vermögen dieser Vereine und Organisationen entschädigungslos: was Generatio­nen von Arbeitern in mühsamer Initiative und Eigenleistung, mit eisernem Sparwillen und solidarisch geschaffen hatten, verfiel nun als „volks- und staatsfeindliches Vermögen“ (!) einem sog. „Treuhänder für das marxistische Vermögen“ (2). Dazu gehör­ten Immobilien wie Vereinsheime und feste Einrichtungen der Organisationen, Turnhallen und Sportplätze, Turngeräte und Fahrräder der Radfahrerbünde, Musikalien und teure Instrumen­te, Liederbücher und ganze Bibliotheken, Schränke und Fahnen, Akten und Mitgliederlisten. Allein im Bezirk Konstanz umfasst die Liste der aufgelösten Parteien und Vereine über 60 Organisa­tionen. Unsere (vermutlich noch nicht einmal vollständige) Liste, gibt zugleich einen Eindruck von der heute kaum mehr vorstell­baren Vielfalt und Lebendigkeit der Arbeiterkultur am Ende der Weimarer Republik.

Neben den in dieser Liste genannten Naturfreunde-Orts­gruppen Konstanz, Radolfzell, Singen und Reichenau-Wollmatingen hatte es am Ende der Weimarer Republik im zuständigen Gau Donau-Bodensee noch weitere in Möhringen, Engen und Gottmatingen gegeben. Der Wunsch nach einem eigenen Kulturheim war schon früh aufgetaucht, aber we­der die Gespräche mit der Prinz Max’schen Domänenverwaltung über die Überlassung eines Geländes noch die Bemühungen der Konstanzer Genossen um ein Baugebiet auf dem Bodanrück hat­ten Erfolg. Eine Zwischenlösung bot sich mit der Eröffnung ei­nes Hauses durch die Engener Genossen 1923 an. Da schaltete sich endlich 1927 die Gauversammlung in Durlach ein, um den Oberbadenern zu einem eigenen Heim zu verhelfen, aber auch ihr stellten sich schier unüberwindbare Schwierigkeiten. Vor al­lem waren es die klerikalen Vorurteile, die ihr zu schaffen mach­ten — so wollten beispielsweise weder der Pfarrer von Horn noch jener von Allensbach zulassen, dass die sittenlosen Genossen ein Haus mit Badestrand errichteten. Es gibt ein einzigartiges sozial­geschichtliches Dokument aus unserer Gegend, das den Besuch dreier Singener Naturfreunde beim Pfarrer von Horn dokumen­tiert. Auch wenn das Gespräch stilisiert erscheint und sich die Schlagabtausche kaum so konziliant ereignet haben dürften, gibt es doch die Positionen beider Seiten lebendig und anschaulich wieder. Das Gespräch wurde geführt am 23. Oktober 1927 (4).

Naturfreunde: Entschuldigen Sie, Herr Pfarrer, wenn wir Sie et­liche Minuten beim Mittagessen stören, könnten wir vielleicht ei­nige Worte mit Ihnen sprechen?

Pfarrer: Bitte, meine Herren! (führt die Naturfreunde in das schön ausgestattete, mollig geheizte Empfangszimmer). Was wünschen die Herren?

Naturfreunde: Wir sind nämlich die Leute, die wegen dem Kauf einiger Grundstücke, besonders das des Landwirtes Josef Graf, heute hierher gekommen sind, um die Käufe zu tätigen. Nun er­fuhren wir zu unserem Erstaunen, daß Sie, Herr Pfarrer, für das Hauptgrundstück ebenfalls Interesse haben sollten und daselbe für jeden Preis kaufen wollen. Außerdem sollen Sie die anderen Verkäufer abspenstig gemacht haben, uns ihre Grundstücke zu verkaufen.

Pfarrer: Ja, meine Herren, das stimmt, ich habe ebenfalls Inte­resse an der Wiese der Frau Graf und habe sie schon gekauft. Es ist schon alles so weit gemacht, dass Sie nichts mehr daran än­dern können, die Wiese gehört mir und bleibt mir. Sie können dafür bieten, was Sie wollen, ich gehe mit.

Naturfreunde: Aus welchen Gründen haben Sie uns dieses Un­recht angetan?

Pfarrer: Meine Herren, ich bin unterrichtet über alles.

Naturfreunde: Über was wollen Sie unterrichtet sein und von wem?

Pfarrer: Ein Herr aus Allensbach hat mich über den Allensbacher Fall unterrichtet, wo Sie doch auch Grundstücke kaufen wollten — und das sich hingezogen hat, bis vor kurzen. Auch sonst noch von einigen anderen Stellen bin ich genau informiert, was Sie wollen. Sie dürfen mir glauben, als ich es am letzten Donnerstag erfuhr, habe ich die ganze Nacht nicht geschlafen, ich musste im­mer darüber nachdenken, was kann ich tun, um dies zu verhin­dern?

Naturfreunde: Ja, über was sind Sie denn informiert, glauben Sie, dass wir etwas Unrechtes getan haben oder tun wollen?

Pfarrer: Sie wollen doch ein Strandbad da unten errichten!

Naturfreunde: Jawohl, ein Ferienheim mit einem schönen großen Strandbad für unsere Mitlgieder wollen wir errichten.

Pfarrer: Sehen Sie, also geben Sie das selbst zu, ein Strandbad. Das Wort Strandbad ist bei uns Katholiken verpönt… Sehen Sie, ich habe schon viel gelesen vom Karlsruher Gemeindeparlament, dort ist auch ein sogen. Strandbad und wenn dort die jeweiligen Mittel dazu genehmigt werden sollen, dann gibt es immer die heftigsten Kämpfe unter den Parteien. Hier begegnen sich eben zwei Weltanschauungen.

Naturfreunde: Jawohl, eine alte und eine neue. Wir wollen hel­fen, die Volksgesundheit, die sehr darniederliegt, zu heben. Die Arbeiter und Angestellten von den Alkohol- und Nikotinstätten fernzuhalten und sie hinauszuführen in die Natur, damit sie sich Kraft und Gesundheit holen! Mit einem Wort, wir wollen die Volkswohlfahrt heben und Sie wollen sie unterbinden.

Pfarrer: Das ist alles recht und schön, ich bin selbst Alkoholgeg­ner schon 28 Jahre, aber als ich von diesem Strandbad hörte, da fühlte ich mich als Seelsorger verpflichtet, dagegen zu tun, was in meinen Kräften steht, und wenn ich das nicht täte, dann wür­de ich mein Gewissen ungeheuer belasten. Ich werde also nicht mehr zurückgehen. Es hat gar keinen Wert, dass wir uns da lange darüber unterhalten, es hat wirklich keinen Wert. Mein Gewissen sagt mir, dass ich richtig gehandelt habe! Die Wiese gehört mir und da können Sie versuchen, was Sie wollen! Ich zahle jeden Preis! Das musste ich tun, da bin ich als Seelsorger dazu ver­pflichtet. Sie werden ja wohl die Sachen von Berlin auch ken­nen. Ich habe nämlich die „Germania“ von Berlin und da bin ich auch unterrichtet, was in Berlin vorgeht, wo doch auch Ihre Or­ganisation einen Strand an einem See gekauft, dort ein sogen. Strandbad errichtet hat und denn nackend gebadet wurde. Das kann man einfach doch nicht zugeben!

Naturfreunde: Ja, Herr Pfarrer, da werden Sie wohl falsch infor­miert worden sein (…) In unseren Strandbädern sind Ordner, die für peinlichste Ordnung Sorge zu tragen haben, damit nichts sitt­lich Anstößiges vorkommt. (…) Solche Behauptungen müssen wir uns also verbitten. Oder können Sie uns auch nur im Gering­sten etwas beweisen?

Pfarrer: Nein, es ist mir eben zugetragen worden und — wie ge­sagt — habe ich schon viel gelesen von Karlsruhe, Berlin und auch von anderen Großstädten.

Naturfreunde: Wir glaubten, dass Sie als Pfarrer es mit der Wahr­heit genauer nehmen würden und nicht nur aufs Hörensagen und Vermutungen aufbauen.

Pfarrer: Aber hören Sie mal, Sie sind doch die Naturfreunde, der Touristenverein?

Naturfreunde: Jawohl!

Pfarrer: Und das sind doch lauter Sozialisten!

Naturfreunde: Jawohl, und darauf sind wir sehr stolz, dass wir das sind.

Pfarrer: Na also!

Naturfreunde: Aber, Herr Pfarrer, nun erlauben Sie mir eine Be­merkung: der wahre Grund, weshalb Sie uns hier in Horn nicht haben wollen, ist wohl nicht das Strandbad, sondern, weil wir Sozialisten sind.

Pfarrer: Ach nein.

Naturfreunde: Aber, Herr Pfarrer, die Sozialisten und das Zen­trum sitzen doch in den Regierungen auch beisammen und ar­beiten dort gemeinsam, warum soll das hier nicht auch gehen?

Pfarrer: Ja, sehen Sie, das sind eben Kompromisse, aber sonst bekämpfen die Sozialisten das Christentum, wo sie nur können und freiwillig machen sie ihm keine Zugeständnisse! Ausge­schlossen! (…) Ich sehe, Sie sind ziemlich aufgeklärt. Aber an meinem Entschluss halte ich fest! Ich gebe die Wiese nicht heraus und koste es, was es wolle!

Naturfreunde: Herr Pfarrer, Jesus Christus hat die Wucherer, Ge­schäftmacher und Pharisäer mit einem Knüppel zum Tempel hi­nausgehauen. Wenn Sie jeden Preis für die Wiese bezahlen wol­len, dann ist das auch Wucher!

Pfarrer: Sie sind jetzt aus der Rolle gefallen. Sie haben jetzt die erste unanständige Bemerkung gemacht: Noch eine solche, dann werde ich in meinem Entschluss noch mehr bestärkt, dass mein Verhalten das richtige ist. Also, meine Herren, es ist also wirk­lich nichts zu machen! Ich beibe dabei, Sie können machen, was Sie wollen, ich mache mit!

Naturfreunde: Nun, Herr Pfarrer, wir wollen Sie auch gar nicht mehr umstimmen, wir wollen Ihnen zum Schluss nur noch ein­mal sagen: „Wir kommen und bauen uns ein Strandbad!“ Da können Sie machen, was Sie wollen. Wir kommen. Guten Tag, Herr Pfarrer!

Pfarrer: Grüß Gott, Ihr Herren!

Dass die Naturfreunde am See dennoch zu einem eigenen Heim kamen, war nach solchen aussichtlosen Versu­chen ein reiner Glücksfall. Als in Markelfingen das lan­ge gewünschte Haus endlich eingeweiht werden konnte, erschien eine kleine Festschrift (Zeitungsbeilage), die jenen Zu­fall so ausdrückte: „Doch fand sich noch im Spätjahr ein Mann mit hohen Idealen, welcher mit Freuden seinen Besitz der All­gemeinheit zurückgeben wollte. Gerade die Naturfreunde er­schienen ihm als die würdigsten Erben seines prächtigen Anwe­sens. Es war unser jetziges Mitglied, Regierungsrat a.D. Weber, welcher am 3. Dezember 1927 mit einem Genossen der Bezirks­leitung vor dem Notariat in Konstanz den Kaufvertrag unter­zeichnete. Am 19. Dezember erfolgte der Eintrag ins Grund­buch. Damit waren die badischen Naturfreunde Besitzer eines Unterkunftshauses mit einem 450 m langen Badestrand, letz­terer bekannt als einer der schönsten am Untersee“.

Ostern 1928 konnte das Haus eingeweiht werden. Der Singener Arbeiterdichter Max Porzig verfasste zu die­sem Anlasse in Gedicht (6), das beispielhaft den fast symbolischen Wert dieses Anlasses hervorhob:

Genossin! Genossen! — Seid herzlich willkommen!
Wir sind der Enge der Städte entfloh’n!
Wir haben vom Alltag Abschied genommen,
Vergessen Fabrik und drückende Fron —
Nun hat uns die Freude in ihrem Bann
Und der Stolz, dass das herrliche Werk gelungen,
Dass Junge und Mädel und Weib und Mann
Doch schließlich die Tücke des Gegners bezwungen!
Hier sind wir als Freie auf freiem Grund,
Sind Brüder und Schwestern im Weg und im Ziel!
Uns alle umschließt ja ein herrlicher Bund,
vereinigt im Kampf uns, beim Wandern, beim Spiel!
Es grüßen die Berge, es lockt der See,
Der Wald und das Feld, die blumige Au,
Die Dörfer und Städte, die sonnige Höh‘ —
Und alles zu eigen — dir Mann, und dir Frau!

„Zu eigen“ war das Naturfreundehaus Markelfingen (7) den Ge­nossen gerade fünf Jahre, dann vervielfachte sich für sie jene „drückende Fron“, der sie ein Stück weit entronnen zu sein glaubten. Nachdem bereits am 18. März eine erfolglose Haus­durchsuchung stattgefunden hatte, meldete am 23. März die Gendarmerie Radolfzell dem Konstanzer Bezirksamt die vollzo­gene Schließung des Naturfreundehauses.

Nicht nur jede politische Betätigung, auch schon der ein­fache organisatorische Zusammenhalt war ab sofort un­ter Strafe gestellt und verboten. Dennoch wurde er — unter vielfältigen konspirativen Formen — gesucht und verwirklicht. Es waren vielfach Naturfreunde, die bedrohte Ge­nossen in die Sicherheit des Schweizer Exils brachten, so u.a. auch Willi Bleicher, der über seine Flucht aus Deutschland im Mai 1933 schreibt: „Es war kein Spaziergang, für mich selbst ein Wagnis und für meine zwei Begleiter gleichsam ein Opfergang. Morgens um vier Uhr fuhren wir nach Engen, begleitet von ei­nem Naturfreund, der den Grenzverlauf genau kannte, ebenso wie die Stunde, in der die SA abgelöst wurde.“ (10)

Vielfach wurden Naturfreunde in Schutzhaft genom­men oder auf sonst eine Art verfolgt. Aus den Reihen der Singener Arbeiterbewegung sei an zwei Naturfreun­de erinnert, die mit der Entstehung und dem Aufbau des Markelfinger Naturfreundehauses aufs engste verbunden sind – Heinrich Weber und Friedrich Vallendor. Beide gehörten zu einer Gruppe von Singener Antifaschisten, die im Zuge der Akti­on Gitter zusammen mit anderen Genossen aus Singen, Radolf­zell und Konstanz am 22. August 1944 verhaftet und in die Konzentrationslager Natzweiler und Dachau bzw. Mauthausen verschleppt wurden. Max Porzig, der ebenfalls zu den Verhafteten gehört, hat unter dem Titel „Schulung“ (Singen 1945) über die­se Aktion eine Broschüre veröffentlicht. Weber hatte 1918 am Kieler Matrosenaufstand teilgenommen, war später für die SPD im Singener Bürgerausschuss und wurde nach der Evakuierung des KZ Natzweiler nach Mauthausen deportiert, wo er am 25. September 1944 starb. Friedrich Vallendor war einer der Mit­gründer des Markelfinger Naturfreundehauses und kam von Natzweiler aus nach Dachau. Dort starb er an den Folgen der Haft am 17. Oktober 1944. An Weber und Vallendor erinnern in Sin­gen heute Straßen- bzw. Siedlungsnamen (11).

Auszug aus der Liste der verbotenen Arbeitervereine

Beschlagnahmt wurde Geld, sprich Vereinsguthaben, aber auch Arbeits- und Sportgeräte und zur Aufbewahrung entweder im Rathaus oder bei der Gestapo gelagert.

K.P. D. Ortsgruppe Konstanz
S. P.D. Ortsgruppe Konstanz
Reichsbanner Konstanz
Arb. Radf. Bund „Solid.“ Ortsgruppe Konstanz
Arb. Radf. Bund „Solid.“ Ortsgruppe Wollmatingen
Turnverein Bahnfrei Konstanz
Arbeiterturnverein Dettingen
Arbeiterturnverein 1907 Wollmatingen
Arbeiterschützenverein Konstanz
Radfahrerverein Frischauf Konstanz
Soz. Sport- und Kulturgemeinschaft Konstanz
Touristenverein Die Naturfreunde Ortsgruppe Konstanz
Touristenverein Die Naturfreunde Ortsgruppe Reichenau-Wollmatingen Gesangverein „Vorwärts“ Konstanz
Gesangverein Freiheit Wollmatingen
Arbeiterschachklub Konstanz
Rote Hilfe Ortsgruppe Konstanz
Internationale Arbeiterhilfe Konstanz
Arbeitersamariterbund Konstanz
Deutscher Freidenkerverband Konstanz
Kampfbund gegen Faschismus Konstanz
Internat. Bund der Opfer des Krieges und der Arbeit Konstanz
Verband der Bekleidungsarbeiter Konstanz
Arbeitergesangverein Wollmatingen
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Anmerkungen:

(1) Das Bad. Bezirksamt Konstanz am 31. März 1933 an die Herren
Bürgermeister des Bezirks. Hier: Stadtarchiv Radolfzell Akten
XIII.1/31 1933 – 1935.

(2) Dieser schanzte es entweder umsonst oder gegen Gebot Nazi-Organisationen zu. Nichtveräußerliches — wie Traditionsfahnen, Lieder­bücher, Noten, linke Literatur — wurde vernichtet oder einem Fundus zugeführt, aus dem eine Propagandaschau über den „über wundenen Marxismus“ zusammengestellt werden sollte.

(3) Generallandesarchiv Karlsruhe 359 Zug. 1958/54 Fasz. 6

(4) Es ist enthalten in der „Festschrift zur Einweihung des Natur­freundehauses in Markelfingen am Bodensee am 26. August 1928“ die aus einer Zeitungsseite besteht und vermutlich einer Arbeiter­ zeitung beilag. („Volkswille“?) Vorhanden im Nachlaß des Arbei­terdichters Max Porzig, Singen.

(5) Zu Max Porzig siehe ausführlich: Manfred Bosch, Nicht Herr – Nicht Knecht. Ein Gedenkblatt.auf M. P. In: Singener Jahrbuch 1980, Singen 1982.

(6) Enthalten in der genannten Festschrift.

(7) Lt. Bürgermeisteramt Markelfingen hatte das Naturfreundehaus ei­nen Schätzwert von 38.600 RM. Mitteilung vom 14. Mai 1935, in: Generallandesarchiv Karlsruhe 395 Zugang 1958 Nr 54 Fasz. 8

(8) Das Protokoll über die Durchsuchung in : Generallandesarchiv Karlsruhe 359 Zugnag 1958/54 Fasz. 1 S. 73 f.

(9) Enthalten in ebenda.

(10) W. Bleicher, Stationen des Kampfes. In: Werkkreis Literatur der Arbeitswelt (Hrsg): Die Kinder des roten Großvaters erzählen, Frankfurt 1976, S. 60

(11) Die Informationen über Vallendor und Weber verdanke ich Kate Weicks „Verfolgung und Widerstand in Singen“, Singen 1982, S. 252 f.

Autor: Manfred Bosch