„Am Wasser“ heißt das Auftragswerk von Annalena Küspert, das Nicola Bremer gerade in der Spiegelhalle inszeniert. Thema ist die Rüstungsproduktion am beschaulichen Bodensee, die in anderen Teilen der Welt Grausamkeit und Mord befeuert – sprichwörtlich ein Sujet mit Sprengstoff wie schon die Vorbereitungen zeigten. Unsere Berichterstatterin hat das Stück kritisch unter die Lupe genommen und dabei Stärken und Schwächen entdeckt. Weiterlesen »
„Wind of Change – Zeit zu handeln“ war Motto der Naturschutztage 2020 in Radolfzell. Und ein Luftzug von Aufbruchstimmung war irgendwie wirklich in den Räumen des Milchwerk-Tagungszentrums zu spüren. Mit 1.500 TeilnehmerInnen war diese 44. Fortbildungs- und Informationsveranstaltung von BUND und NABU auch die bestbesuchte – und wohl die seit Langem politischste. NaturschützerInnen können und machen also durchaus mehr als etwa nur Frösche zählen und Vogelhäuschen aufhängen. Weiterlesen »
Die Vorort-Idylle trügt, ist unser Kolumnist überzeugt: Die dörflich geprägten Konstanzer Teilorte stehen vor großen Herausforderungen, bedingt vor allem durch die demografische Entwicklung. Gerade in Litzelstetten, Dettingen oder Wallhausen droht deswegen etwa das Wegbrechen wichtiger Infrastruktureinrichtungen, gleichzeitig erwachsen aus der sich verändernden Alterspyramide neue Aufgaben. Ein Plädoyer für eine vorausschauende Kommunalpolitik, die, statt auf das Kurzzeitgedächtnis des Wahlvolks zu bauen, BürgerInnenbeteiligung ermuntert und sich eine nachhaltige Dorfentwicklung zum Ziel nimmt. Weiterlesen »
Kommentare deaktiviert für „Für die Vororte geht es um existenzielle Fragen …“AktivistInnen von Fridays for Future (FfF) mobilisieren am kommenden Freitag in Konstanz zu einer Mahnwache vor dem Siemens-Gebäude in der Lilienthalstraße. Sie schließen sich damit den bundesweit in bisher über 20 Städten geplanten Protestaktionen gegen das Großunternehmen an. Anlass dafür ist die von Siemens geplante Beteiligung am Bau der Adani-Carmichael-Kohlemine in Australien. Der Konzern soll die Signaltechnik für die Eisenbahntrasse liefern, die für den Transport der abgebauten Kohle nötig ist. Weiterlesen »
Kommentare deaktiviert für Protest gegen Siemens-Beteiligung an KohlemineMit seiner bundesweiten Kampagne „Mehr Platz fürs Rad“ macht der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) auf die Platzdebatte im Straßenraum aufmerksam – und trifft damit den Nerv der Zeit. Symbolische Aktionen vor Ort zeigen auch in Baden-Württemberg, dass eine Umverteilung des Raumes sinnvoll und notwendig ist. 2020 geht die Kampagne weiter und mit ihr die Forderungen des Landesverbandes nach einem neuen Mobilitätskonzept. Weiterlesen »
In der Konstanzer Tirolergasse entdecken aufmerksam Flanierende ein altes gemaltes Ladenschild „Kolonialwaren“. Was heute eher einen Hauch verwehter Exotik vermittelt, hatte um 1900 einen handfesten Hintergrund. Die gnadenlose Ausbeutung von Menschen in fremden Ländern wurde damals für skrupellose Unternehmer zum Grundstock extremen Reichtums. Im Digitalen Lindauer Geschichtsbuch ist jetzt ein lesenswerter Text erschienen, der zeigt, wie auch Lindauer vom brutalen Kolonialismus profitierten. Weiterlesen »
Mindestens 691 PatientInnen der Ravensburger „Heilanstalt Weißenau” wurden ab Mai 1940 mit Bussen in Tötungsanstalten deportiert und dort vergast, zumeist in Grafeneck. Die „Grauen Busse” sind zum Gedenk-Symbol der NS-„Euthanasie”-Aktion geworden. Seit dem Jahr 2007 versperrt am Zentrum für Psychiatrie (ZfP) ein in Beton gegossenes Abbild dieser Busse die historische Pforte der ehemaligen Heilanstalt – eingemeißelt darin die überlieferte Frage eines der Opfer vor dem Abtransport: „Wohin bringt Ihr uns?” Weiterlesen »
In Kooperation mit verschiedenen ReferentInnen, KünstlerInnen und Gruppen veranstaltet die Café Mondial-Hochschulgruppe vom 13. bis 26. Januar 2020 an verschiedenen Veranstaltungsorten der Stadt zum zweiten Mal die „Tage der Vielfalt“. Neben musikalischen Darbietungen und einer Party präsentieren sich etwa der Flüchtlingsrat sowie die Initiative „Exit“ mit Veranstaltungen gegen rechts. Ein weiterer Schwerpunkt widmet sich der geschlechtlichen Selbstbestimmung. Weiterlesen »
Kommentare (1)Wenn ja, dann wäre es angebracht, sich kommenden Sonntag zu einer Matinee ins Literaturhaus Thurgau nach Gottlieben zu begeben. Der Publizist und Philosoph Ludwig Hasler präsentiert dort sein neuestes Werk „Für ein Alter, das noch was vorhat“. Gute medizinische Versorgung und Ernährung führen dazu, dass wir alt werden. Schön. Und jetzt? Das fragen sich viele Alte und werden hektisch, denn eigentlich wollten sie nur alt werden, nicht alt sein. Weiterlesen »
Die Erderhitzung war ein Schwerpunktthema der 44. Naturschutztage von BUND und NABU am vergangenen Wochenende in Radolfzell. So wurde auch der Gerhard Thielcke-Naturschutzpreis an zwei Preisträger verliehen, die den „Klimawandel ins öffentliche Bewusstsein gebracht haben“: an den Umweltjournalisten Werner Eckert und an die Fridays for Future-Gruppe Konstanz. Deren Vortrag „Was passiert, wenn die 1,5-Grad-Grenze überschritten wird?“ machte drastisch deutlich, wie sehr sich die Jugend von der Politik beim Handeln für eine zukunftsfähige Klimapolitik weiterhin im Stich gelassen fühlt. Weiterlesen »
… befürchtet unser Kolumnist Minotti, dem nach jahrelangem Schweigen wieder der Sinn zu stehen scheint nach klarer und auch deftiger Kommentierung diverser Vorkommnisse. Diesmal im Programm: Vor allem der weltweit fortschreitende Klimawandel, den nur noch Zeitgenossen leugnen, die sich – aus welchen Gründen auch immer – der schweigenden Mehrheit zurechnen, aber denen im Grunde genommen eh nicht mehr zu helfen ist. Weiterlesen »
Für Oberbürgermeister Uli Burchardt haben sich die Aussichten auf eine Wiederwahl schlagartig verschlechtert, denn jetzt hat der Traditionskandidat der Herzen, Klaus Frank (ehemals Namenspatron und Gemeinderat der Liste „Frank und Freie, bunte Liste Konstanz“), seinen Hut in den Ring geworfen. In einer Mail an alle Gemeinderatsfraktionen außer der CDU bietet er sich für die OB-Wahl in diesem Jahr als gemeinsamer Gegenkandidat aller zu Uli Burchardt an und verweist auf seinen Wahlerfolg von 2009. Weiterlesen »
… macht seemoz seine Türe über den Jahreswechsel zu: Die Redaktion gönnt sich eine Pause, die nach einem äußerst arbeitsintensiven Jahr auch dringend nötig ist. Weitgehend bleibt der Laden geschlossen, und zwar bis einschließlich 6. Januar 2020. Sollten allerdings Dinge passieren, die unser umgehendes journalistisches Eingreifen erfordern, sind wir schnurstracks an der Tastatur. Ihr kennt uns. Weiterlesen »
„Rudi Rakete ist ganz ohne Zweifel das beste Kind der Welt“. Prinzessin Moa (Sylvana Schneider) eröffnet mit dieser liebevollen Ansage die Aufführung von „Rudi Rakete“ in der Inszenierung von Magdalene Schaefer, die derzeit am Theater Konstanz zu bestaunen ist. Der Anfang des Stücks gleicht dem ersten Satz aus Veronika Fischers Kinderbuch „Rudi Rakete und das Haus am Fluss“, auf dessen Grundlage sie die Bühnenfassung für das Familienstück entwarf. Rudi Rakete (hervorragendes Puppenspiel von Robert Buschbacher) lebt mit Prinzessin Moa auf einem gestrandeten Kahn am Fluss. Am Meer war er noch nie, würde aber gerne mal dort hin. Weiterlesen »
(red) Wie soeben die Fraktion der Freien Grünen Liste (FGL) mitteilte, wird es Anfang 2020 einen Wechsel bei den Grünen geben. Elisa Coccorese, gerade eben gewählt, wird ihr Studium in Neuseeland fortsetzen. Und da das nicht eben um die Ecke liegt, wird für sie Christel Thorbecke ab 1. Februar in den Rat nachrücken. Die aktive Baumschützerin, bekannt geworden durch ihr Engagement beim Pappelfrevel im Tägermoos, schrammte bei der vergangenen Kommunalwahl im Mai wie auch schon bei der Wahl 2014 nur knapp an einem Mandat vorbei. (Foto: FGL)
Als ich eines Morgens erwachte, fand ich mich – nein, nicht wie Gregor Samsa in ein Ungeziefer verwandelt, es kam schlimmer. Ich konnte mich keine zwei Zentimeter mehr rühren, ohne in Schmerzensgeheul auszubrechen. Ein Arzt konstatierte: „Wir haben Rücken“ und jagte mir ein Weizenglas voll Diclo ins Kreuz. Das wäre ein unbedeutendes Schicksal unter Tausenden, wenn es sich nicht ausgerechnet um meinen Rücken gehandelt hätte. Die beste Krankheit ist ja nichts wert, wenn sie nicht ein andrer hat. Weiterlesen »
Kommentare (5)„Hier ruht der letzte Jude des Dorfes“, steht auf dem Grabstein von Dr. Nathan Wolf (siehe nebenstehendes Bild), der in Wangen auf der Höri Ende Dezember 1970 im Alter von 88 Jahren gestorben ist. Nathan Wolf war Arzt in Wangen, wurde 1938 von den Nationalsozialisten ins KZ Dachau verschleppt, emigrierte später in die Schweiz und kehrte 1945 nach Wangen zurück. Mit dem Text „Weißes Blut“ von Gerd Zahner, wird im Theater Zeller Kultur an das Schicksal von Nathan Wolf und die Geschichte seiner Familie erinnert. Weiterlesen »