aus: Nebelhorn Nr. 28, September 1983, von Jochen Kelter

Das ist mal ein Sommer gewesen, nicht wahr? Der hat es in sich gehabt. Und ich spreche gar nicht nur allein vom Wetter. Franz Josef Strauß ist heimlich in die SPD eingetreten, François Mitterand in die Fußstapfen seiner Amtsvorgänger, und die Amerikaner haben – weniger heimlich –  mit ein paar neuen Kriegsvorbereitungen begonnen. Offene Worte sind jede Menge gefallen. Gerd Appenzeller hat im „Südkurier“ gemeint, Mittelamerika dürfe kein zweites Vietnam werden, ‚Frauen für den Frieden‘ haben aufgerufen, Bundeskanzler Kohl bei der Durchsetzung deutscher Friedensinteressen im Weißen Haus zu unterstützen, und die Amerikaner haben wiederum verlauten lassen, sie dächten gar nicht daran, Truppen in den Tschad-Krieg zu schicken, schließlich sei das eine französische Kolonie gewesen … Weiterlesen »

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In der gestrigen Gemeinderatssitzung scheiterte der Antrag auf eine Verlängerung des Vertrages von Christoph Nix in nichtöffentlicher Sitzung denkbar knapp mit 17:17 Stimmen. Der sichtlich getroffene Nix erklärte daraufhin, dass damit auch die Theatertage in Konstanz gestorben seien. Außerdem wurden zwei Gemeinderäte für zwei Jahrzehnte Ratsarbeit geehrt. Einer davon gab sich betont kämpferisch. Weiterlesen »

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Über 1500 Unterschriften, darunter Zweidrittel allein aus Konstanz, überreichte Stefan Postius gestern zwei Stunden vor der entscheidenden Gemeinderatssitzung an Oberbürgermeister Uli Burchardt. So viele Theaterfreunde hatten seine Online-Petition „Konstanz braucht seinen Theater-Inten­danten Christoph Nix für ein zusätzliches Jahr“ in wenigen Tagen unterschrieben. Aber die Petition bleibt weiter im Netz und kann noch bis Ende März gezeichnet werden. Weiterlesen »

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Kurdinnen und Kurden aus der Bodenseeregion rufen für Samstag, 24.2, zu einer Demonstration in Konstanz gegen den Krieg der Türkei gegen die Menschen in Afrin auf. Unterstützt wird die Aktion vom Konstanzer Kreisverband der Partei die Linke. Weiterlesen »

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Was bedeutet es, in Konstanz, einer der teuersten Städte in Deutschland, zu wohnen? Das städtische „Handlungsprogramm Wohnen“ möchte die Wohnungskrise mit einem Neubauprogramm lösen, setzt dabei aber zu sehr auf private Investoren. Was für Verdrängungsmechanismen finden dabei statt und wie können die aufgehalten werden? Darüber informiert eine Veranstaltungs­reihe der Gruppe input erstmals heute im Café Mondial. Weiterlesen »

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(red) Bei Stimmengleichheit wurde der Antrag auf eine sechsmonatige Vertragsverlängerung für Theaterintendanten Christoph Nix soeben vom Konstanzer Gemeinderat abgelehnt – ein LLK-Antrag, den Vertrag sogar um elf Monate zu verlängern, hatte zuvor ganz knapp keine Mehrheit gefunden. Mehr dazu morgen an dieser Stelle.

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Im Technischen und Umweltausschuss wurden einige entscheidende Entwicklungen der Konstanzer Stadtplanung debattiert. So geht der Umbau des Siemens-Areals in die nächste Runde, und im Industriegebiet wird ein sozialer Brennpunkt für Flüchtlinge geschaffen. Außerdem fordern die Kon­stan­zer beherzt Verbesserungen der Verkehrs­infra­struktur – von den Schweizern. Weiterlesen »

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In der neuen Produktion des Micha Stuhl­mann Ensembles „Beine baumeln himmel­wärts“ ist bereits im Titel implementiert, dass es um Standpunkte und Blickwinkel geht. Was wir in einem Moment wahrnehmen und wie wir es wahrnehmen, hängt mit unserem Blickwinkel, dem Ort und der Situation, dem Befinden zusammen. Im Stück werden starre Sichtweisen aufgelöst und uns unser eigenes alltägliches Sozialverhalten wie in einer Laborsituation vorgeführt. Am 24. und 25. Februar ist es in der Konstanzer Spiegelhalle zu sehen. Weiterlesen »

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Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in der Schweiz wird bekämpft, die Verlage fusionieren wie wild und auf der Strecke bleibt der Journalismus, meint „Kontext“ in seiner aktuellen Ausgabe. Und ein weiteres Journalisten-Thema spielt eine Rolle in der Film-Besprechung „6:3 für die Pressefreiheit“. Weiterlesen »

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Zum Unwillen mancher Anwohner und Flaneure im Herosépark setzt die Verwaltung dort auch weiterhin auf ein friedliches, rücksichtsvolles Miteinander von Radlern, Fußgängern und Vierbeinern statt auf eine Sperrung für den Radverkehr. Für spätere Jahre sind allerdings bauliche Verbes­serun­gen für den Radverkehr am Seerhein nicht ausgeschlossen. Das ergab die gestrige Sitzung des Technischen und Umweltausschusses. Weiterlesen »

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Ohne die befürchteten Störungen verlief gestern die Stolperstein-Verlegung für Ernst, Rosa und Irma Thälmann, verheiratete Vester, in Singen. Drei vermutlich rechte Jugendliche fielen nur durch angestrengtes Telefonieren auf – die zahlreichen Polizisten in Zivil hatten sie wohl im Auge. Dennoch hatten die Querelen im Vorfeld dazu geführt, dass über 60 Menschen, deutlich mehr als üblich, die feierliche Verlegung begleiteten. Weiterlesen »

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Wirtschaftsfragen als Theaterthemen – geht das? Regisseur Mark Zurmühle und Miriam Fehlker, Dramaturgin vom Konstanzer Theater, meinen ja. Und Ayad Akhtar hilft: Der US-amerikanische Autor pakistanischer Herkunft kleidet in seinem Stück nämlich solche Fragen in eine Thriller-Story – am nächsten Freitag hat „Die unsichtbare Hand“ Premiere im Stadttheater. Man darf gespannt sein. Weiterlesen »

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Stefan Postius, Initiator der Online-Petition „Konstanz braucht seinen Theater-Intendanten Christoph Nix für ein zusätzliches Jahr“, der kommenden Donnerstag um 14 Uhr die über 1400 Unterschriften übergeben wird, teilt heute Abend mit: „Herr Oberbürgermeister Uli Burchhardt wünscht, dass nur ich alleine ihm die Petition in seinem Büro übergebe. Selbstverständlich war nie geplant, dass alle Interessenten mit in das Büro hineingehen. Daher bitte ich alle Angeschriebenen, die kommen möchten, sich nur vor dem Rathaus zu treffen – einfach um zu zeigen, dass das öffentliche Interesse groß ist. Mit freundlichen Grüßen, Stefan Postius“

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Neuer Streit unter Nachbarn steht ins Haus: Die Stadtverwaltung fordert von der Schweiz einen zweispurigen Ausbau der Fahrspuren an der Gemeinschaftszollanlage Kreuzlingen/ Tägerwilen – nur so könne der alltägliche Stau in der Konstanzer Innenstadt vermieden werden. Irrtum, meint das Schweizer Grenz­wachtkorps und empfiehlt die Einführung einer Bagatellgrenze bei den „grünen Zetteln“. Der Streit ist Thema auf der heutigen TUA-Sitzung. Weiterlesen »

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Während am letzten Wochenende am Rande der „Un-Sicherheitskonferenz“ in München demonstriert wurde, trafen sich bereits am Vortag gut 100 Demonstranten vor der MTU-Hauptverwaltung in Friedrichshafen. Haupt­rednerin der Demo – organisiert von „Keine Waffen vom Bodensee e.V.“ – war Claudia Haydt, Vorstandsmitglied der Europäischen Linken. Wir dokumentieren diese Rede der gebürtigen Friedrichs­hafenerin – nur leicht redaktionell bearbeitet. Weiterlesen »

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Auf der Studiobühne des Unitheaters in Konstanz UTK war das Stück „Weißalles und Dickendumm“ zu sehen. Im Rahmen einer Liebeskomödie werden Themen wie der Dualismus von Körper und Geist, aber auch verschiedene Formen der Liebe behandelt. Mit einem zu Unrecht selten inszenierten Stück gibt Regisseurin Anna Hertz ihren Auftakt als neue Leitung am UTK und wird mit donnerndem Applaus belohnt. Weiterlesen »

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Was wollen die Theaterleute in Konstanz? Jetzt und in Zukunft? Wie gehen sie mit dem aktuellen Konflikt um? Antworten versuchten sie in einer nachdenklichen, streckenweise aber auch hitzigen Diskussion am letzten Freitag in der überfüllten Spiegelhalle: Drei Stunden lang Analyse und Aufklärung, dazu noch Adorno – vor allem aber Fragen nach dem Sinn von Theater und Macht und Politik. Weiterlesen »

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