Seit kurzem erinnert am Blätzleplatz eine Gedenktafel an den Tod von Martin Katschker. Der 17-Jährige wurde im August 1970 Opfer eines Verbrechens, zu dem den Täter rechte Hetze angestachelt hatte. Unser Autor, zu der Zeit Schüler in Konstanz, beschäftigt sich in seinem Beitrag mit den Ursachen der Bluttat und geht der Frage nach, welche Rolle damals die Verwaltungsspitze und die Polizeiführung spielten. Weiterlesen »
Spaß muss sein, aber Ordnung noch ein bisschen mehr, zumindest, wenn es um die Wohngegenden der Bessergestellten geht. In diesem Sinne wurde mit knapper Mehrheit die Aufstockung des Kommunalen Ordnungsdienstes beschlossen – trotz der Stellenvermehrungssperre. Wenn es um die Nachtruhe an der Konstanzer Croisette geht, ist der Ratsmehrheit und ihrem OB nichts zu teuer, und es gibt neue Stellen wie sonst nur für Feuerwehr, Kitas und ähnlich überlebenswichtige Dinge. Weiterlesen »
Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di in Südbaden schlägt Alarm: Als Folge der Pandemie droht ein Loch in zweistelliger Milliardenhöhe in den Kassen der gesetzlichen Krankenkassen. Der ver.di-Vorstand fordert, die Corona-Kosten fair zu verteilen, über eine Entlastung der Kassen mit Steuergeldern. Insbesondere die Reichen im Land müssten jetzt Verantwortung zeigen und das Gemeinwesen finanziell absichern, verlangen die GewerkschafterInnen. Weiterlesen »
Kommentare deaktiviert für Corona-Kosten fair verteilenDie Grünen können den erwarteten Wahlsieg bei der Landtagswahl feiern, auch in der Region. Mit 42,11 Prozent zieht Nese Erikli als Direktkandidatin für den Konstanzer Wahlkreis 56 wieder in den Landtag ein, gegenüber 2016 legte sie prozentual um 2,47 Punkte. zu. Dorothea Wehinger kam im Singener Wahlkreis 57 auf 32,09 Prozent und durfte sich damit gar über ein Plus von 3,34 Prozentpunkten freuen. Weiterlesen »
Der Konstanzer Gemeinderat hat die kommunalen Klimaziele ausgiebig diskutiert. Das von der Stadt beauftragte Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) stellte sein Szenario Klima plus vor, das es als äußerst ambitioniert und vorbildlich bezeichnete. Allerdings wird damit dem Ziel, bis 2030 klimaneutral zu werden, eine Absage erteilt, man hofft, bestenfalls unter 1,75 Grad Erwärmung zu bleiben, und das bis ca. 2035. Fridays for Future kritisierte die städtischen Ziele als ungerecht. Weiterlesen »
Am vergangenen Freitag fragten wir nach dem Wegbereiter des Deutschen Bauernkriegs Jodocus „Joß“ Fritz (ca. 1470–?). Er war verheiratet mit Else Schmid aus Nenzingen. Der Bundschuh genannte bäuerliche Schnürschuh wurde um 1500 zum Symbol für Verschwörung und Revolte. Der Schwaben- bzw. Schweizerkrieg fand 1499 statt. Danach traten Schaffhausen und Basel der Eidgenossenschaft bei, Konstanz bat vergeblich um Aufnahme. Dass es auch in der Schweiz Ständeunterschiede und ein großes soziales Gefälle gab, sahen die BäuerInnen im Kaiserreich nicht. Empfohlene Lektüre: Thomas Adam, „Joß Fritz. Das verborgene Feuer der Revolution“, Verlag Regionalkultur. brm
Wie die Landtagswahl am Sonntag ausgeht, kann nicht nur Folgen für die Politik im Südwesten haben. Eine neue Regierungskonstellation würde womöglich auch die Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat ändern. Der spricht auch in Bundesangelegenheiten mit und entscheidet bald etwa über CETA, das Handelsabkommen zwischen der EU und Kanada. Grund genug für das lokale Bündnis für gerechten Welthandel, die Kandidierenden der beiden Wahlkreise im Landkreis nach ihrer Position zu fragen. Weiterlesen »
Kommentare deaktiviert für KandidatInnen zu CETA: Grünes HerumeiernAntje Behler, Konstanzer Wahlkreiskandidatin der Partei DIE LINKE, hat es abgelehnt, an einer Online-Podiumsveranstaltung des Südkurier teilzunehmen. Der ebenfalls eingeladene Kandidat der KlimalisteBW, Jared Schiffer, schloss sich Behler an. Ausschlaggebend für die Entscheidung, sich an diesem sogenannten Kleinen Podium nicht zu beteiligen, sei das Verhalten der Zeitung im Wahlkampf, schreibt Behler an die zuständige Redakteurin, das eine „eindeutige Tendenz nach rechts“ erkennen lasse. Weiterlesen »
Mit Hetze, Antisemitismus und Verschwörungsmythen dürfe es keinen Wahlkampf geben, schreibt die Kreisvereinigung Konstanz der VVN-BdA mit Blick auf die Südkurier und Singener Wochenblatt beigelegte AfD-Wahlpropaganda. Die Antifa-Organisation wirft den Verantwortlichen in einer Pressemitteilung vor, zu einer von Faschisten und der AfD angestrebten Spaltung der Gesellschaft beizutragen. Eine öffentliche Entschuldigung und das Spenden der Erlöse sei angemessen. Weiterlesen »
Der ausdauernde Konspirateur
Die Eidgenossen würden ihnen zu Hilfe kommen. Ganz bestimmt. Diese hatten ja gerade wieder vorgemacht, wie man sich gegen Obrigkeiten wehrt, und den Habsburger Kaiser Maximilian I. im Schwabenkrieg besiegt. „Freisein wie ein Schweizer“, raunten sich die südwestdeutschen BäuerInnen zu. Zum Aufstand fehlte nur noch der Funke.
Kommentare deaktiviert für Engagiert und widerspenstig: Wer wars? (24)Prognosen sehen die AfD bei den Wahlen am Sonntag bei 12 Prozent. Damit würde die rechtsextreme Partei zwar schlechter als vor fünf Jahren abschneiden, aber womöglich immer noch als drittstärktste Fraktion in den Stuttgarter Landtag einziehen. Nicht alle, die AfD wählen, seien Nazis, sagt der Wahl- und Demokratieforscher Horst Kahrs im Interview. Sicher sei aber, dass Nazis heute bevorzugt AfD wählen. Für ihn stellt sich also die Frage, warum Leute eine Partei wählen, von der bekannt ist, dass sie Tummelplatz von Nazis ist, rassistische Positionen vertritt und Grundsäulen des demokratischen Systems ablehnt. Weiterlesen »
Vor einem Jahr berichtete der Humanistische Pressedienst, dass der Betroffenenverband „JW Opfer Hilfe“ über zwei Jahre mehr als 50 Meldungen zu mutmaßlichen Fällen sexuellen Kindesmissbrauchs innerhalb der Sekte erhalten hatte. Der Verein forderte von den Zeugen Jehovas Aufarbeitung. Aus anderen Ländern war bereits von Missbrauchsfällen berichtet worden. Seit Juli letzten Jahres gibt es eine offizielle Untersuchung der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs, bei der Ende November ein Expertengespräch stattfand. Weiterlesen »
Morgen soll der Konstanzer Gemeinderat den Haushaltsplan für 2021 beschließen, der deutliche Einschränkungen mit pauschalen Minderausgaben um 10 Prozent vorsieht. Natürlich sorgt Corona bei den HaushaltsplanerInnen für eine gewisse Panik, und derzeit weiß niemand genau, wie sich die wirtschaftliche Situation der Stadt in den nächsten Monaten entwickeln wird, aber der Haushalt zeigt deutlich auf, wo auch im nächsten Jahr die Schwerpunkte der städtischen Politik liegen werden – und wo eben nicht. Weiterlesen »
Kommentare deaktiviert für Es geht bergabNoch bevor die quälend langandauernden Bauarbeiten beendet sind, bietet Vonovia jetzt erste Wohnungen in der Konstanzer Schwaketenstraße zur Vermietung feil. Keine wirkliche Überraschung: Der bundesweit für Abzocke bekannte Immobilienkonzern langt bei den Mieten deftig hin. Weiterlesen »
Fast heimelig ist ein Spaziergang durch Konstanz so kurz vor der Wahl. Überall schauen uns – sattsam bekannte wie vertraut unbekannte – Gesichter von irgendwelchen Plakaten freundlich an und versprechen uns das Paradies auf Erden, zumindest aber in BaWü. Aber nur eine Partei tut dies glaubhaft, nämlich die FDP. Offenkundig ist sie auf ein bewusstseinserweiterndes Mittel gestoßen, das sie zur gedankenschnellsten aller Parteien macht, obwohl es eigentlich viel zu klebrig für Männerhände ist. Weiterlesen »
Kommentare (1)(red) Heftiger Gegenwind bläst dem Südkurier ins Gesicht, seit die Verlagsleitung der AfD mittels einer Beilage Wahlkampfhilfe leistete. Eine von den Geschäftsführern des Medienhauses als Reaktion veröffentlichte Stellungnahme konnte die Wogen nicht glätten, im Gegenteil. Wird doch darin etwa fälschlich behauptet, die Zeitung sei aus Gründen einer herbeiphantasierten Neutralitätspflicht quasi verpflichtet, auch Wahlwerbung Rechtsextremer zu veröffentlichen. Der dreiste Rechtfertigungsversuch hat unsere Autorin Franziska Spanner bewegt, den Verantwortlichen zu schreiben. Weiterlesen »
Kommentare (1)Neben Südkurier und Konstanzer Anzeiger hat sich auch das Radolfzeller Wochenblatt nur bedingt mit Ruhm bekleckert und das bereits im seemoz besprochene Hetzblättchen der AfD zur anstehenden Landtagswahl beigelegt. Dafür ist, wie bei derlei Werbung üblich, auch Geld geflossen. Verleger und Redaktion des Wochenblatts wollen jetzt die Einnahmen für wohltätige Zwecke spenden. Und schalten weiter fröhlich irreführende AfD-Werbung. Weiterlesen »