Ja zur Hilfe für die Menschen in der Ukraine! Nein zu Waffenlieferungen!
Die „Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen“ (DFG-VK) kritisiert die geplante Lieferung von Panzern an die Ukraine: „Statt endlich die zivile Hilfe auszuweiten, werden immer mehr und immer größere Waffensysteme in den Krieg geliefert. Damit wird die Eskalationsspirale anngeheizt und der Krieg ausgeweitet“, kritisiert der DFG-VK-Bundessprecher Jürgen Grässlin, Experte für Waffenexporte: „Deutschland muss mit aller Kraft zivil helfen!
Nachdem Frankreich und die USA angekündigt haben, die Ukraine mit leichten Kampfpanzern zu beliefern, beabsichtigt nun auch die Bundesregierung weitere Waffen zu liefern, allen voran Marder-Schützenpanzer und Patriot-Flugabwehrsysteme. Die Ausbildung der ukrainischen Soldat*innen an den Waffen soll auf Truppenübungsplätzen der Bundeswehr stattfinden.
Seit Beginn des völkerrechtswidrigen russischen Angriffs hat Deutschland bereits MARS-Raketenwerfer, Panzerhaubitzen 2000 und Gepard-Luftabwehrgeschütze an die Ukraine exportiert. Dazu kommen noch 900 Panzerfaust 3 mit insgesamt 3.000 Patronen, 500 Flugabwehrraketen Stinger, 100.000 Handgranaten, 30.000 Schuss Munition für 40mm Granatwerfer, 13.500 Schuss 155 mm Artilleriemunition, 100 Maschinengewehre und vieles Kriegsgerät mehr. Alsbald sollen nun auch noch Marder- und Patriot-Waffensysteme folgen.
„Diese Waffenlieferungen folgen der immens gefährlichen Militärlogik beider Seiten, dass dieser Krieg militärisch zu gewinnen sei. Doch statt Öl ins Feuer zu gießen, sollte Deutschland endlich Friedensmacht werden“, so Jürgen Grässlin. Er kritisiert dabei die eklatante Vernachlässigung ziviler Hilfen durch die Ampelkoalition in Berlin: „In der Ukraine fehlt es an so vielem: Warum liefert die Bundesregierung nicht hunderte von Kranken- oder Feuerwehrfahrzeugen sowie Transporter und Material für den Wiederaufbau, sondern immer nur weitere Kriegswaffen?“
Das Bruttoinlandsprodukt der Ukraine ist im Jahr 2022 wegen des russischen Einmarschs um 30,4 Prozent gesunken. Die Infrastruktur des Landes wird von den russischen Angreifern zusammengebombt: „Wichtig wäre, auf dem Verhandlungsweg einen sofortigen Waffenstillstand zu vereinbaren und unter der Ägide der Vereinten Nationen ernsthafte Friedensverhandlungen aufzunehmen. Stattdessen spielt die Bundesregierung mit dem Feuer: Sie hat bisher nicht erklärt, wie lange und wofür die Ukraine die Waffen nutzen darf“, so Grässlin.
Die DFG-VK bemängelt zudem, dass es Männern im wehrfähigen Alter noch immer verboten ist, die Ukraine zu verlassen. „Das Recht, den Kriegsdienst zu verweigern, ist ein Menschenrecht“, macht Michael Schulze von Glaßer, politischer Geschäftsführer der DFG-VK aufmerksam: „Es braucht Schutz und Asyl für alle Menschen, die sich in den drei direkt am Krieg beteiligten Ländern Russland, Belarus und Ukraine dem Militärdienst entziehen!“ Weder die Bundesregierung noch die EU-Kommission hätten dafür ausreichende Schritte unternommen. Schulze von Glaßer verweist darauf, dass die Friedensorganisationen bereits 8.000 Euro zur Unterstützung russischer Kriegsdienstverweigerer*innen an eine finnische Partnerorganisation gespendet hat. Auch mit Kriegsgegner*innen aus Belarus und der Ukraine arbeitet die DFG-VK zusammen.
Jürgen Grässlin: „Mit den weiteren Waffenexporten wird der Krieg weiter eskalieren, das Kriegsende wird auf Jahre hinausgeschoben, zehntausende weiterer Menschen werden sterben, weite Landstriche der Ukraine werden zerstört und auf lange Zeit unbewohnbar.“ Die DFG-VK fordert daher den Stopp der deutschen Waffenexporte ins Kriegsgebiet zu Gunsten einer deutlichen Ausweitung der zivilen Hilfsmaßnahmen: „Wir stehen an der Seite aller, die sich dem Krieg verweigern. Wir begrüßen alle Aktionen der Sozialen Verteidigung. Und wir fordern den immensen Ausbau der zivilen Hilfe“, sagt Grässlin.
Für das Wochenende vom 24. bis 26. Februar 2023, an dem sich der völkerrechtswidrige Angriff Russlands auf die Ukraine jährt, plant die DFG-VK gemeinsam mit vielen weiteren Friedensgruppen Protestaktionen unter dem Motto „Stoppt das Töten in der Ukraine“.
Weitere Infos: https://stoppt-das-toeten.dfg-vk.de
Text: Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen
Symbolbild: Pixabay
@Helmut Reinhardt
Krieg ist eine hochdynamische Situation. Da sind Einschätzungen immer schwierig.
Natürlich lagen da auch andere Experten falsch. Bei Herrn Vad ist es aber ein durchgängiges Muster. Er hatte bisher noch keinen Glückstreffer ;).
Daher unterstelle ich ihm durchaus nicht objektiv auf Grundlage seiner Expertise als Militär zu handeln.
Dazu kommt noch, er polemisiert ganz gerne. Er nimmt gerne die Angst machenden Argumente der russischen Propaganda auf. Ist auch wieder an dem hier geposteten Emma Artikel gut nachvollziehbar.
So sagt er dort:
„Man muss sich nur allein die numerische Überlegenheit der Russen gegenüber der Ukraine vor Augen führen. Russland kann bis zu zwei Millionen Reservisten mobil machen.“
Ja, kann Russland. Aber von einem General erwarte ich das hier dann noch eine Lageeinschätzung dazu kommt. Denn sonst ist die Aussage nur als Angsmache zu werten.
Zwei Millionen Reservisten zu mobilisieren ist das eine. Sie Auszurüsten das andere. Wir alle haben gesehen, wie schwer sich Russland alleine schon bei der Mobilmachung von 300.000 Soldaten getan hat. Wir haben gesehen, dass sie selbst hier schon nicht in der Lage waren diese entsprechend auszustatten. Dazu kommt, bei der ersten Mobilmachung sind schon viele Männer ins Ausland geflüchtet. Dies dürfte bei einer Generalmobilmachung der gesamten Reserve noch einmal eine Fluchtwelle auslösen.
Dazu kommt, dass diese Männer dem russischen Arbeitsmarkt fehlen. Was die wirtschaftlichen Probleme Russlands noch erhöhen wird.
Die Angstmache mit der Nuklearmacht Russland darf bei Herrn Vad auch immer nicht fehlen. So sagt er dazu:
„Und die alles entscheidende Frage ist doch, wie man einen derartigen Konflikt mit einer kriegerischen Nuklearmacht – wohlbemerkt der stärksten Nuklearmacht der Welt! – durchstehen will, ohne in einen Dritten Weltkrieg zu gehen.“
Interessant ist es wie er zu der Einschätzung kommt, dass Russland die stärkste Nuklearmacht der Welt sei. Geht er von den absoluten Zahlen der Sprengköpfen aus. Hier hat Russland geringfügig mehr als die USA, aber insgesamt weniger als die NATO.
Weiter stellt sich die Frage wie Einsatzbereit die russischen Nuklearwaffen tatsächlich sind. Dies sind nämlich sehr wartungsintensiv, Und wenn man den Wartungszustand des russischen Kriegsgeräts, was in der Ukraine zum Einsatz kommt, sieht dürfte es um die Atomwaffen auch nicht allzugut bestellt sein.
Aber genau mit solchen Aussagen will Herr Vad bewusst Ängste schüren gerade im Hinblick auf seine vermeintliche Kompetenz als General.
Gerade von jemanden mit Fachkompetenz erwarte ich eine Einordnung und Erklärung der Sachverhalte und keine plumpe Polemik.
Mit einem hat er recht. Wie geht man mit einer wild gewordenen Nuklearmacht um?
Russland versucht im Moment unter dem Schirm der Nuklearenabschreckung die Grenzen in Europa mit Gewalt zu verschieben.
Gibt man einfach auf und lässt Russland gewähren, werden unser Kinder wohl eines Tages von Lissabon bis Wladiwostok russisch sprechen.
Verhandlungen mit einem Mann wie Putin sind schwierig. Hat man in der Vergangenheit gesehen. An Verhandlungsergebnisse hat er sich nur so lange gehalten wie sie zu seinem Nutzen waren.
Putin ist ein Straßenschläger er wurde mit Gewalt sozialisiert. Er kennt nur das Recht des Stärkeren. Daher wird der einzige Weg sein in zu Stoppen eine militärische Niederlage seiner Streitkräfte in der Ukraine.
Damit die Ukraine hier Erfolgreich ist, muss sie von Westen unterstützt werden.
Leute wie ein Herr Vad, die ihre vermeintliche Fachexpertise dazu nutzen Stimmung zu machen anstatt die Dinge zu Erklären und Einzuordnen sind hierbei nicht hilfreich.
@Stefan Elmson
Fehleinschätzungen gibt es ständig in diesem Krieg, vermutlich auf allen Seiten, auch von vorgeblich gut informierten. Der österreichische Oberst Markus Reisner zeigt dies in seinem Vortrag ab Min.16:20 am Beispiel des britischen Nachrichtendienstes Defence Intelligence (DI). https://www.youtube.com/watch?v=EnVMJGrNqAY
Ein Zitat von Emmanuel Todd aus dem vorher erwähnten Figaro-Interview:
„Putin hat schon früh einen großen Fehler gemacht, nämlich [dass] am Vorabend des Krieges [jeder die Ukraine] nicht als eine junge Demokratie, sondern als eine Gesellschaft im Verfall und einen „gescheiterten Staat“ im Entstehen sah. […] Ich glaube, das Kalkül des Kremls war, dass diese zerfallende Gesellschaft beim ersten Schock zusammenbrechen würde. Aber wir haben im Gegenteil entdeckt, dass eine Gesellschaft, die sich im Zerfall befindet, wenn sie von externen finanziellen und militärischen Ressourcen genährt wird, im Krieg eine neue Art von Gleichgewicht und sogar einen Horizont, eine Hoffnung finden kann.“
Ohne diese Fehleinschätzung hätte keine erfahrene Militärführung eine Invasion mit den relativ geringen Kräften von 150 000 bis 200 000 Soldaten gewagt – «man nimmt an, dass die ukrainischen Streitkräfte zu Beginn des Krieges die quantitativ stärksten Streitkräfte Europas waren» Oberst Reisner im Video oben ab Min.9:30. *
(Die USA griff 2003 den offensichtlich unterlegenen Irak mit rund 300 000 regulären Soldaten der «Koalition der Willigen» an)
*Auch ein guter Teil Russlands gehört zu Europa. «Die Wolga entspringt in Europa», ist der Titel des leider vergriffenen Buches von Curzio Malaparte über den Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion, den er 1941 als allzu kritischer und deshalb bald mit Schreibverbot belegter «embedded» Journalist des Corriere della Sera erlebt. Er hatte diesen Krieg und seinen Verlauf schon zu Beginn ziemlich zutreffend eingeschätzt.
https://taz.de/Wir-siegen-uns-zu-Tode/!1783849/
@ Helmut Reinhardt
Vor dem Beginn hatten viele die Stärke der russischen Armee falsch eingeschätzt.
Der Unterschied ist allerdings das Vad bis heute ständig daneben liegt. Teilweise ist er in Interviews nicht mal auf dem neuesten Stand und spekulierte über seit Tage bestätigte Sachverhalte.
Das diskreditiert natürlich seine Reputation als Offizier.
@Stefan Elmson
Nun auch General Mark A. Milley, Vorsitzender der Joint Chiefs of Staff der Vereinigten Staaten, hatte zu oder vor Kriegsbeginn die gleiche Fehleinschätzung wie Vad, und der ist bestimmt nicht auf der Brennsuppe daher (oder dahin) geschwommen.
«Shortly before Russian President Vladimir Putin launched his latest invasion of Ukraine, the Chairman of the Joint Chiefs of Staff, Gen. Mark Milley, reportedly told congressional leaders meeting in closed session that the smaller country would „fall in 72 hours…
So how did the principal military advisor to the president of the United States get it so wrong?
Perhaps, Milley forgot the most important military adage of all: „No plan survives contact with the enemy.“»
https://www.heritage.org/defense/commentary/why-gen-milleys-ukraine-war-prediction-missed-mile
(Ich gehe mal davon aus, dass dies eine seriöse Quelle ist, soll die konservative Heritage Foundation in den USA doch sehr einflussreich sein)
General Milley plädierte übrigens nach dem Rückzug der Russen vom orographisch rechten Dnjepr-Ufer für Verhandlungen mit Russland.
Nun bin ich kein Fan von Vad, versuche aber ein möglichst realistisches Bild vom Kriegsverlauf zu erhalten und mich an Belegbarem zu orientieren.
Der französische Anthropologe und Historiker Emanuel Todd
geht in einem, leider hinter einer paywall geschalteten, Interview mit dem Figaro davon aus, dass die russische Staatsführung dem gleichen gewaltigen Irrtum unterlag und deshalb die Invasion wagte.
https://www.lefigaro.fr/vox/monde/emmanuel-todd-la-troisieme-guerre-mondiale-a-commence-20230112
@Herr Stribl nach ihrem letzten Beitrag erübrigt sich ab jetzt jegliche weitere Diskussion meinerseits mit Ihnen.
@Stefan Elmson
„Wäre es ihnen lieber, Russland hätte militärisch Erfolg gehabt in der Ukraine?“
Ich hätte es begrüßt, wenn Russland die Kontrolle über den Donbass erreicht hätte.
Stichworte
Schutzverantwortung (14.00 Tote)
NATO-Ost-Erweiterungen
Brzezinskis Strategien
Rückweisung der Gier nach Ressourcen zum Wodka-Kurs Jelzins.
@Herr Stribl
den ersten Tweet den sie zitieren, ist ein Beispiel aus den sozialen Medien, in denen sich inzwischen über die Fehleinschätzungen des Herrn Vad lustig gemacht wird.
Die restlichen Beiträge sind Aussagen von Herrn Vad die durch die angegebenen Quellen geprüft werden können. Natürlich hat Herr Vad auch Aussagen vor der Lieferung schwerer Waffen getätigt. Dennoch gehen seine Fehleinschätzung nach den Waffenlieferungen weiter.
z.B: Im November 2022
„Die Russen haben sich auch in Cherson zur Verteidigung eingerichtet, 25 bis 30.000 Mann, das ist nicht wenig. Und sollten die Ukrainer angreifen, auch Richtung Cherson, wird es da zu wochenlangen erbitterten Kämpfen kommen. Also, mit einem schnellen Durchmarsch ist da nicht zu rechnen.“
Erich Vad im Interview mit ntv, 7. November 2022 – zwei Tage später kündigte Russland den Abzug seiner Truppen aus Cherson an.
Gerade hier zeigt sich wie wenig militärische Verständnis die Herr Vad hat. Jeder der sich eine Karte zur Hand nimmt, erkannte, dass Russland die Truppen in der Stadt niemals hätte weiter mit Nachschub versorgen können.
Viele andere Militärexperten haben den Rückzug Russlands auch Cherson vorhergesehen.
Teilweise scheint er auch nicht auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen zu sein:
z.B. hier
„Man muss vorsichtig sein bei der Bewertung, wer das hier jetzt zu verantworten hat. Die Russen sagen, es waren Brandschutzregeln, die nicht beachtet wurden, also man muss schauen. Wahrscheinlicher ist aus meiner Sicht auch ein ukrainischer Angriff.“
Erich Vad bei ntv über den Angriff auf eine russische Marinebasis auf der Krim, 10. August 2022. Zu diesem Zeitpunkt hatte die ukrainische Armee bereits seit Tagen den Angriff eingeräumt.
Wie darf ich diesen Satz von Ihnen werten?
„Daß der Krieg noch andauert, hat seinen Grund wohl auch in der Unterstützung durch Waffen aus dem Westen.“
Wäre es ihnen lieber, Russland hätte militärisch Erfolg gehabt in der Ukraine?
Der Erfolg der Ukraine liegt an zwei Faktoren. Zum einen haben sie ihre militärischen Strukturen und vor allem ihre Taktik weiter entwickelt hin zu modernen Taktiken wie jene der NATO. Und natürlich spielen auch die Waffenlieferungen eine Rolle.
@Stefan Elmson
Vielleicht bringen Sie Verständnis dafür auf, daß nach Lektüre der ersten Zeilen die Sache für mich erledigt war:
„Seit Monaten fällt Vad immer wieder durch spektakuläre Falschprognosen auf – so sehr, dass daraus schon ein Meme entstanden ist:
„Der Krieg wird in wenigen Tagen vorbei sein“
Erich Vad, 1338 kurz nach Ausbruch des Hundertjährigen Krieges
pic.twitter.com/8j9tZiugmD“
Daß der Krieg noch andauert, hat seinen Grund wohl auch in der Unterstützung durch Waffen aus dem Westen. Vad hat einige seiner Aussagen vor dieser Unterstützung getätigt.
Nebenbei scheint es nicht so einfach zu sein, alle 80 oder 100 Jahre einen GröFaZ aus dem Ärmel zu schütteln. Um im Stil der „Übermedien“ fortzufahren, wenn auch amateurhaft dilettantisch.
@Stribl
Oh Stribl…
Sehr gerne Herr Stribl
hier gibt es eine Sammlung von falschen Einschätzungen des Herrn Vad
https://uebermedien.de/79357/und-fuer-fehleinschaetzungen-zum-ukraine-krieg-befragen-wir-jetzt-wieder-erich-vad/
Wer die sozialen Medien verfolg hat schon einmal gelesen, dass Fehleinschätzungen inzwischen schon Vadismen genannt werden.
Hier schon einmal zwei Vadismen zum warm werden.
„Die Russen greifen aus der Krim heraus derzeit Richtung Odessa an. Ich denke, die Stadt wird auch in Kürze genommen werden.“
Erich Vad im „heute journal“, 1. März 2022.
Odessa ist bis heute nicht von Russland eingenommen.
„Diese ukrainische Offensive sehe ich ehrlich gesagt nicht. Einige kleinere Geländegewinne bei Kiew sind noch keine Gegenoffensive.“
Erich Vad am 25. März 2022 im Interview mit dem „Focus“ – wenige Tage, bevor die Nordfront der russischen Armee zusammenbricht.
@Remark, @Elmson
„…wie Herr Vad seit Kriegsbeginn mit seinen militärischen Einschätzungen konsequent daneben lag und auch jetzt immer noch daneben liegt.“
Sie verfügen mit Gewißheit über eine Zusammenstellung dieses Danebenliegens. Wäre nett, wenn Sie die der Allgemeinheit zugänglich machen würden.
@Franz-Josef Stiele-Werdermann
Erwähnenswert ist aber auch wie Herr Vad seit Kriegsbeginn mit seinen militärischen Einschätzungen konsequent daneben lag und auch jetzt immer noch daneben liegt.
Ich habe nie in der Bundeswehr gedient und weiß daher nicht wie dort die Maßstäbe für den Offiziersdienst sind.
In Schweden, wo ich meinen Wehrdienst geleistet habe, hätte es der Herr mit diesem taktischen Verständnis nicht zum Offizier geschafft.
„Wenn Journalisten die Kriegstrommeln schlagen und Generäle den Frieden fordern, läuft irgendwas komplett falsch“
https://www.nachdenkseiten.de/?p=92557
Futter für die NATO-Trolle. Weil es garantiert Kritik hagelt an der Quelle. Wie kann man nur…
Es ist ein Kreuz mit der Realität – einige Schlaglichter: «Mehr Soldaten verweigern den Dienst. Die Zahl der Kriegsdienstverweigerer in der Bundeswehr ist 2022 sprunghaft gestiegen. Viele begründen das mit Russlands Krieg in der Ukraine…Viele der heutigen Bundeswehr-Angehörigen würden mit Werbeversprechungen in die Armee gelockt, die mit der Realität nichts zu tun hätten» https://taz.de/Bundeswehr-und-Ukraine-Krieg/!5907122/
Mit «Gute Freunde, strenge Rechnung? Wie die Ukraine für ihre Waffen zahlen soll. Seit Monaten übertreffen die westlichen Verbündeten der Ukraine einander mit Hilfszusagen. Kann ein Staat am Rande des Ruins das je zurück zahlen?» wird in einem lesenswerten Artikel des österreichischen «Der Standard» eine fast unangemessene und sonst peinlich vermiedene Frage gestellt.
https://twitter.com/seemoz3/status/1614614004416274433
Österreichische Medien und Quellen zeigen, es kann auch seriöser und weniger beschönigend berichtet werden als hierzulande – so wie es der Innsbrucker Wissenschaftler Gerhard Mangott mit seinen politischen Analysen vorführt – https://twitter.com/gerhard_mangott oder der österreichische Historiker und Militär Markus Reisner – vorausgesetzt man will sich mit dieser elendigen, eskalierenden, deshalb möglichst schnell zu beendenden, Gegebenheit auseinandersetzen. Eine aktuelle, fast buchhalterische, Bestandsaufnahme macht Reisner hier «Ukrainekrieg – Erste Ableitungen aus 2022 und Ausblick 2023» https://www.youtube.com/watch?v=EnVMJGrNqAY
@Werdermann
Alice Schwarzer hat zusammen mit Ex-Brigade-General Erich Vad und allen sonstigen Unterzeichner*Innen ihres Offenen Briefes an Kanzler Olaf Scholz soeben via EMMA verlauten lassen, dass alle Frauen, die von ihren eigenen und sonstigen Männern angegriffen, geschlagen und vergewaltigt werden, erst einmal auf Verhandlungen mit ihren Peinigern setzen sollten. Schließlich hätten diese ja auch ihre eigenen Interessen, die es zu respektieren gelte. Sollten Verhandlungen nichts bringen, solle man sich um des „LIEBEN“ Friedens willen halt seinem Schicksal ergeben. Sarkasmus Ende.
Ein hochinteressantes Interview, das Pflichtlektüre für ALLE sein sollte:
https://www.emma.de/artikel/erich-vad-was-sind-die-kriegsziele-340045
Vermutlich ist der Tag nicht mehr fern, an dem Willy Brandt als „Russenversteher“ posthum aus der SPD ausgeschlossen wird…
„Sieht so aus, als wären Teile der Öffentlichkeit gerade dabei, Willy Brandt auf den Platz von Adolf Hitler zu schubsen und umgekehrt“
https://martinsonneborn.de/
…
„Sieht so aus, als wären Teile der Öffentlichkeit gerade dabei, Willy Brandt auf den Platz von Adolf Hitler zu schubsen und umgekehrt“
https://martinsonneborn.de/
Schon irre, welche (Sumpf-)Blüten ein geschichtsvergessener Pazifismus allerorten und inzwischen auch auf seemoz so treibt. Die Argumente und Vorschläge der Sofapazifisten erinnern mich u.a. jedenfalls stark an einen Begriff, der im Zusammenhang mit dem Treiben eines gewissen Adolf Hitler (unter spezieller Berücksichtigung seines Einmarsches in Polen) als „Appeasement-Politik“ in die Geschichtsschreibung eingegangen ist. Wikipedia klärt auf.
Herr Elmson,
ja, die Überlegenheit der westlichen Waffensysteme ist in der Tat der Schlüssel zum militärischen Erfolg für die Ukraine. Die Aufstockung mit Kampfpanzer muss nur sehr bald gelingen. Das lassen sowohl der britische, als auch der US Geheimdienst durchblicken und die liegen in ihrer Einschätzung meist richtig.
Bezogen auf unsere heruntergewirtschaftete und massiv ausgedünnte Bundeswehr hoffe ich auf eine umgehende Umkehr der bestehenden Verhältnisse, damit das jährliche 2%-Ziel im Sinne einer effizienten Landesverteidigung erreicht bzw. umgesetzt wird. Wir sollten endlich die Realität einer signifikant angestiegenen Bedrohung/Kriegsgefahr akzeptieren und uns darauf konzentrieren, unser Land für einen möglichen Verteidigungsfall bestens vorzubereiten.
@Stefan Elmson,
wie aus den genannten Brzeziński, Nuland, Hunter Biden, USA und die NATO Mythen werden, bleibt gerne Ihr Geheimnis.
Mein Schlußpunkt unter eine obskure Unterhaltung, die auf der Gegenseite nichts als Ignoranz aufweist. Manes Sperbers „Stufen der praktikablen Unwissenheit“ lassen grüßen.
@Thomas Martin Da haben sie recht. Wir sehen die Überlegenheit der westlichen Waffe. Nur sie sind der Schlüssel dafür, dass die Ukraine die russischen Truppen aus dem Land jagen kann.
Das Vereinigte Königreich will wohl, wenn man den Presseberichten glauben mag, als erstes Land moderne Kampfpanzer liefern. Polen versucht eine Allianz für Leopard Kampfpanzer schmieden. Hoffentlich zögert Kanzler Scholz dieses Mal nicht so lange.
Aber es ist noch ein langer Weg, denn solange das Regime Putin an der Macht ist, wird es wohl keinen wirklichen Frieden geben.
@Peter Stribl danke für die erneute Ausführung ihrer Mythen, dies bestätig die Annahme aus meinem vorherigen Beitrag. Dafür bekommen Sie ein freundliches q. e. d. Vielen Dank!
@Stefan Elmson,
so matraartig ihre Mythen gegenüber Verschwörungsmythen, „Antiamerikanismus“ und „Putin Kollaboratoren“ auch vorgetragen werden, geht es doch im Kern um pure US-Interessen, verkörpert durch Brzeziński, Nuland und Hunter Biden. Denen und der NATO werden Sie doch nicht allen Ernstes „Antiamerikanismus“ unterstellen.
Antiamerikanismus deshalb unter Anführung, weil es nicht nur die USA auf dem betreffenden Kontinent gibt.
Herr Elmson,
Ich stimme allen Ihren Ausführungen zu.
Ich möchte noch hinzufügen, dass durch das zögerliche Verhalten der Bundesregierung bei der Lieferung von Kampfpanzern, schwerer Artillerie sowie Luftverteidigungssystemen im Wesentlichen den russischen Angriffsaggressoren geholfen wird. Aufgrund der viel größeren Ressourcen zur Rekrutierung neuer Soldaten und der viel größeren Zahlen an bewaffneten Drohnen kann die russische Armee ihre Kräfte besser erholen und bei Zeitgewinn immer wieder neu formieren. Deshalb ist auf lange Sicht – und darauf zielt der russische Angriffskrieg ja ab, wie man in Frontberichten lesen kann – Russland militärisch gesehen, klar im Vorteil.
Nur durch baldige Durchbrüche der ukrainischen Armee an mehreren Frontabschnitten kann dieser Krieg abgekürzt, kann das Putin- Regime oder dessen Nachfolger an den Verhandlungstisch gezwungen werden. Und dafür braucht die Ukraine die notwendigen Werkzeuge.
@Peter Stribl auch wenn Sie noch so oft matraartig ihre Mythen herunter beten, werde ich nicht mit Ihnen darüber diskutieren. Ich habe es aufgegeben, mit Menschen aus dem Dunstkreis von Verschwörungsmythen, Antiamerikanismus und Putin Kollaboratoren zu diskutieren, da dies zu nichts führt.
Ich werde ihnen nur von meinem Recht auf freie Meinungsäußerung gebrauch machen, und Ihnen sagen, dass ich nicht von ihren Mythen halte.
@Stefan Elmson
Daß Sie mich in den Vordergrund schieben, wo doch Zbigniew Brzeziński, Victoria Nuland und Hunter Biden die relevanten Punkte meiner Betrachtung sind, zeigt, wes Geistes Kind
Sie sind.
Auf diese Art können Sie dezent vertuschen, wer die Gewinner, wer die Verlierer dieser Angelegenheit sind. Die USA und die NATO dürfen sich freuen, während die EU unter Energiepreisen und Belastungen durch Flüchtlinge stöhnt. Ganz zu schweigen von den Ukrainern und Russen, die das „Feld der Ehre“ mit ihren Leichen dekorieren.
@Maik Schluroff: Ich habe nicht wörtlich zitiert. Er schränkt sein ja, aber gleich mit einem Ja aber wieder ein. Denn, und das wird in dem Artikel auch beschriebe, wenn er es bejaht, stellt er alles, wofür er kämpft, in Frage. Ein ja bedeutet die Legitimation der Waffenproduktion und den Einsatz selbiger. Daher ist das zögerliche ja unglaubwürdig.
Zu Herrn Stribl werde ich mich jeden Kommentars enthalten, sein Beitrag spricht hier für sich, wessen Geistes Kind er ist.
@Stefan Elmson
Ich kann Ihnen nur zustimmen. Danke für Ihre Beiträge!
@Stefan Elmson
Sie schreiben, Jürgen Grässlin habe im „Spiegel“ 1/2023 gesagt: „… es war richtig, dass die niederländischen UN-Soldaten beim Massaker von Srebrenica nicht eingegriffen hätten. Dadurch starben 8000 Menschen.“
Das ist ein Falschzitat. In dem betreffenden Artikel heisst es wörtlich: „Wird Grässlin gefragt, ob die niederländischen Soldaten, 1995 in Srebrenica stationiert, den Tod von über 8000 Männern und Jungen durch Waffengewalt hätten verhindern sollen, antwortet Grässlin mit einem zögerlichen Ja.“
Wie fast immer, wird die Entstehung des Konflikts beiseite geschoben in Berichten wie auch Kommentaren. Um das zu vermeiden, beginne man mit den Strategie-Entwürfen Zbigniew Brzezińskis, lese die Äußerungen Victoria Nulands und betrachte die Aktivitäten Hunter Bidens.
Lehrreich auch die Beziehung der Ukraine zur €U. Die €U hat der Angehörigkeit der Ukraine zu einer eurasischen Handelszone eine kategorische Absage erteilt.
Nicht zuletzt sind die diversen Osterweiterungen der NATO zu berücksichtigen. Daß Jelzins Verscherbeln des Staatsvermögens mit Putin ein Ende fand, schließt den Kreis zu den Kriegsgründen. Und ja, Minsk II ist vor dem Hintergrund der Geschehnisse im Donbass durchaus erwähnenswert. 14.000 Tote, eine exzessive Steigerung des Beschusses vor dem Beginn der Intervention – im Jugoslawienkrieg wurde aus ähnlichen Fakten eine Schutzverantwortung abgeleitet. Merkwürdig, daß die Russland nicht zustehen soll.
Es ist unglaublich, daß die Pazifisten von damals die Pflugscharen zu Panzern umschmieden. Ohne auch nur eine Überlegung anzustellen, wie Kriege entstehen. Nämlich durch die konsequent mörderische Verfolgung der Interessen von Oligarchen, die auch noch den Blutzoll für ihre Freiheit als unausweichlich hinstellen. Die Freiheit der „kleinen Leute“ gipfelt im schlimmsten Fall darin, für die Freiheit der Herrschenden zu verrecken.
Was soll man noch sagen an all die Sofastrategen dort draußen. Es ist einfach aus dem friedlichen Deutschland heraus den gewaltlosen Widerstand zu fordern. Ebenso ist es einfach Verhandlungen zu fordern. Nur ist niemand da der verhandeln möchte und selbst wenn ist es nicht das Papier wert auf dem es steht.
Man hat ja am Minsk 2 abkommen gesehen was Putin von Verhandlungen und Vereinbarungen hält. Kurz nach der Unterzeichnung wurde diese bereits von russischen Truppen wieder gebrochen.
Inzwischen hat sich, auf Grund der Erfahrungen der letzten Jahrzehnte und des Krieges sogar die Stimmung in meinem Geburtsland Schweden gedreht und einen Antrag auf eine Nato Mitgliedschaft gestellt.
Seit beginn des Krieges war ich bereit drei Mal in der Ukraine, davon zwei Mal an der Front. Ich habe gesehen zu was die russischen Truppen fähig sind. Trotz eindeutiger Kennzeichnung als Krankentransport mit Rotem Kreuz wurden wir beschossen. Und dies nicht aus Versehen, sondern mit voller Absicht.
Jeder der es selbst gesehen hat, mit welcher Kaltblütigkeit und Grausamkeit die russischen Truppen vorgehen, wird die Forderungen unterstützen nach einer militärischen Lösung des Krieges.
Eine Besatzung der Ukraine wird sehr grausame Folgen für das ganze Land nach sich ziehen.
Daher unterstützte ich die Waffenlieferungen.
Es seht jedem frei, humanitäre Hilfe vor Ort zu leisten. Ich bin gespannt was sie sagen, wenn sie wieder zurück kommen.
Der Erkenntnisgewinn des Kommentars von Herrn Elmson ist begrenzt. Das übliche Narrativ.
Doch halt, der Schlusssatz ist neu: «Auch wenn es pathetisch klingen mag, die Freiheit wurde schon immer mit Blut bezahlt.“ Das ist wohl die reale Perspektive.
Sind alle Panzer geliefert und wenig später zerstört, wird Blut gefordert. Nicht als Konserve, sondern als deutsche Soldaten. Dann erzählen uns Gauck, Strack-Zimmermann Baerbock, Habeck und der Hofreiter-Toni bei Lanz und Konsorten, statt „frieren für den Frieden“, „bluten für den Frieden“.
Allen, die heute schon eine Fahrkarte nach Kiew buchen wollen, damit sie nicht zu spät zum Einsatz kommen (Kiew einfach – bitte), sei dieses Lied mit auf den Weg gegeben.
Es ist an der Zeit – Hannes Wader & Konstantin Wecker & Reinhard Mey
Weit in der Champagne im Mittsommergrün
Dort wo zwischen Grabkreuzen Mohnblumen blüh’n
Da flüstern die Gräser und wiegen sich leicht
Im Wind, der sanft über das Gräberfeld streicht
Auf deinem Kreuz finde ich toter Soldat
deinen Namen nicht, nur Ziffern und jemand hat
Die Zahl neunzehnhundertundsechzehn gemalt
Und du warst nicht einmal neunzehn Jahre alt
Ja, auch dich haben sie schon genauso belogen
So wie sie es mit uns heute immer noch tun
Und du hast ihnen alles gegeben:
deine Kraft, deine Jugend, dein Leben
Hast du, toter Soldat, mal ein Mädchen geliebt?
Sicher nicht, denn nur dort, wo es Frieden gibt
Können Zärtlichkeit und Vertrauen gedeien
Warst Soldat, um zu sterben, nicht um jung zu sein
Vielleicht dachtest du dir, ich falle schon bald
Nehme mir mein Vergnügen, wie es kommt, mit Gewalt
Dazu warst du entschlossen, hast dich aber dann
Vor dir selber geschämt und es doch nie getan
Ja, auch dich haben sie schon genauso belogen
So wie sie es mit uns heute immer noch tun
Und du hast ihnen alles gegeben:
deine Kraft, deine Jugend, dein Leben
Soldat, gingst du gläubig und gern in den Tod?
Oder hast zu verzweifelt, verbittert, verroht
deinen wirklichen Feind nicht erkannt bis zum Schluss?
Ich hoffe, es traf dich ein sauberer Schuss
Oder hat ein Geschoß dir die Glieder zerfetzt
Hast du nach deiner Mutter geschrien bis zuletzt
Bist du auf deinen Beinstümpfen weitergerannt
Und dein Grab, birgt es mehr als ein Bein, eine Hand?
Ja, auch dich haben sie schon genauso belogen
So wie sie es mit uns heute immer noch tun
Und du hast ihnen alles gegeben:
deine Kraft, deine Jugend, dein Leben
Es blieb nur das Kreuz als die einzige Spur
Von deinem Leben, doch hör‘ meinen Schwur
Für den Frieden zu kämpfen und wachsam zu sein:
Fällt die Menschheit noch einmal auf Lügen herein
Dann kann es gescheh’n, daß bald niemand mehr lebt
Niemand, der die Milliarden von Toten begräbt
Doch finden sich mehr und mehr Menschen bereit
Diesen Krieg zu verhindern, es ist an der Zeit
Ja, auch dich haben sie schon genauso belogen
So wie sie es mit uns heute immer noch tun
Und du hast ihnen alles gegeben:
deine Kraft, deine Jugend, dein Leben
So bemerkenswert die Arbeit von Herrn Grässlin ist, liegt er im Ukraine Krieg mit einigen Schlussfolgerungen meiner Ansicht nach falsch.
Seine Grundannahme jeder Konflikt wäre gewaltfrei zu lösen, stößt bis Weilen an seine Grenzen. Wenn das Gegenüber grundsätzlich gewalttätig ist, so wird es leider auch nur mit Gewalt zu stoppen sein.
Wir sehen, dass große Teile der russischen Bevölkerung den Krieg mittragen. Weiter ist bekannt, dass die russischen Soldaten mit Gewalt sozialisiert werden.
Das gewalttätige Vorgehen der russischen Armee ist bekannt. Sieh nur die Tschetschenien und Georgien Kriege.
In der Spiegel Ausgabe 1/2023 vom 29.12.2022 ist ein Porträt von Herrn Grässlin zu lesen. Dort sagt er z.B es war richtig, dass die niederländischen UN-Soldaten beim Massaker von Srebrenica nicht eingegriffen hätten. Dadurch starben 8000 Menschen.
Für ihn bedeutet Gewaltlosigkeit: alles egal wie viele Menschen dadurch sterben.
Aber zum Inhalt, er sagt:
„Diese Waffenlieferungen folgen der immens gefährlichen Militärlogik beider Seiten, dass dieser Krieg militärisch zu gewinnen sei.“
Es geht darum, die territoriale Integrität der Ukraine wieder herzustellen und dies ist mit der Lieferung westlicher Waffen möglich.
Solange Putin noch eine Chance sieht, militärisch Erfolg zu haben, wird er sich nicht auf Verhandlungen einlassen. Geschweige denn, das annektierte Gebiet freiwillig verlassen.
Dazu sei erwähnt, dass die meisten Kriege nicht mit Verhandlungen enden, sondern mit dem militärischen Sieg einer Seite. Beispiele: Zweiter Weltkrieg, Vietnam Krieg, russische Intervention in Afghanistan. Hingegen Kriege die mit Verhandlungen enden, oftmals zu sehr langen schwelenden Konflikten führen. Beispiel: Koreakrieg
„In der Ukraine fehlt es an so vielem: Warum liefert die Bundesregierung nicht hunderte von Kranken- oder Feuerwehrfahrzeuge sowie Transporter und Material für den Wiederaufbau, sondern immer nur weitere Kriegswaffen?“
Hier bedient er sich leider billiger Polemik. Deutschland hilft der Ukraine nicht nur mit Waffen. Es werden auch Hilfsgüter und Gelder für die Zivilbevölkerung bereitgestellt. Das THW hat jüngst 470 Stromaggregate geliefert.
Sonstige Hilfe sieh hier: https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/krieg-in-der-ukraine/hilfe-fuer-ukraine-winter-2149002
„Wichtig wäre, auf dem Verhandlungsweg einen sofortigen Waffenstillstand zu vereinbaren und unter der Ägide der Vereinten Nationen ernsthafte Friedensverhandlungen aufzunehmen.
Hier verkennt er die Realität. Einen Waffenstillstand würde Russland lediglich dazu nutzen seine Truppen neu zu ordnen und zu verstärken. Wir haben es mit Putin mit einem Menschen zu tun, der sich mit Gewalt nimmt, was er will. Er kann nur gestoppt werden, indem er militärisch nicht mehr weiterkommt.
„Mit den weiteren Waffenexporten wird der Krieg weiter eskalieren, das Kriegsende wird auf Jahre hinausgeschoben, […]“
Diese Annahme teile ich nicht. Ja, der Krieg wird noch etwas andauern, aber mit konsequenter militärischer Hilfe des Westens, wird es die Ukraine schaffen, ihre territoriale Integrität wieder herzustellen.
Bei Verhandlungen und dem damit einhergehenden einfrieren des Staus Quo, würden wir in einigen Jahren einen noch schlimmeren Krieg erleben. Beiden Seiten würden die Zeit nutzen, um massiv aufzurüsten.
So lobenswert die Absichten von Herrn Grässlin auch sind, so verkennen sie doch in diesem Fall meiner Meinung nach die Realität. An seiner Aussage zu Srebrenica wird deutlich für ihn heißt er Gewaltlosigkeit um jeden Preis, egal wie viele Menschleben es kostet.
Der Krieg in der Ukraine kostet Menschenleben, eine Besatzung durch Russland aber genauso. Es würde aber eine Schreckensherrschaft über einen nicht absehbaren Zeitraum bedeuten. Daher kann ich es verstehen, dass sich die Ukraine entschlossen hat sich zu Verteidigen.
Auch wenn es pathetisch klingen mag, die Freiheit wurde schon immer mit Blut bezahlt.