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Richtig erfasst, vor genau 3 Jahren war seemoz erstmals online zu lesen. Seitdem wurden rund 1700 Beiträge veröffentlicht und für viele im Landkreis Konstanz und auch im angrenzenden Thurgau ist seemoz eine unverzichtbare Informationsquelle geworden, die man nicht mehr missen möchte. Das soll auch so bleiben

Das Positive zuerst: seemoz konnte vor allem in den vergangenen Monaten nochmal kräftig zulegen und hat sich nachweislich völlig neue Leserschichten erschlossen. Die relevanten Zugriffsraten (Dateien, Besucher, unterschiedliche PC´s, Anfragen) haben sich von Januar bis April 2010 teilweise verdreifacht. Vor allem im März war dieser Zuwachs auch der Diskussion um das heftig umstrittene KKH auf Klein-Venedig zuzuschreiben, die über lange Zeit Hauptthema bei seemoz war. Das hat sich offenbar ausgezahlt.

Wer in diesen brodelnden Wochen seine Informationen über Sinn und Unsinn des KKH ausschließlich über den „Südkurier“ bezog, war ein ausgesprochen armer Tropf, da ihm nahezu täglich erklärt wurde, dass Konstanz ohne das KKH zum Brachland verkümmern würde. Diese Schmalspurberichterstattung war den meisten zu mager. Kein Wunder also, dass das Interesse an seemoz täglich stieg und sich bis heute nahezu unverändert gehalten hat. Ich gebe im Nachhinein gerne zu, dass mich persönlich der überwältigende Erfolg des Bürgerentscheids völlig überrascht hat. Diesen klaren Sieg über Ton-Angeber und elitäre Traumtänzer hatte ich in dieser Deutlichkeit nie und nimmer erwartet.

seemoz hat zweifellos seinen Anteil an diesem höchst erfreulichen Ergebnis. Doch Wachsamkeit ist angesagt, denn einige der abgelederten KKH-Ja-Sager wollen partout nicht einsehen, dass das Großprojekt an diesem Standort mausetot ist. Kälter kann eine Leiche kaum sein. Eine seltsame Schicksalsgemeinschaft, die Schwierigkeiten zu haben scheint, diese demokratische Entscheidung zu akzeptieren, übt sich neuerdings darin, die von den BürgerInnen verordnete Totenruhe auf Klein-Venedig nachhaltig zu stören. Bizarre Vorschläge kursieren, darunter einige, die, das ist jetzt schon klar, in meinem Kuriositätenordner 2010 viel Raum einnehmen werden. Darüber mehr in den nächsten Tagen.

seemoz-LeserInnen werden seit exakt drei Jahren täglich mit aktuellen Informationen, Kulturterminen, Porträts, Debattenbeiträgen, Hintergrundberichten und sauber recherchierten Reportagen von namhaften AutorInnen aus dem In- und Ausland versorgt. Dazu mit Glossen, schrillen und schrägen Geschichten, die zur Unterhaltung beitragen sollen. Keine Frage: Da waren und sind auch Absonderungen dabei, die nicht jedermanns Geschmack getroffen haben. Ein Vorschlag in Güte: Ein Click genügt, denn die Rubrik „Lesermeinung“ steht Tag und Nacht all jenen offen, denen zuweilen schier die Zornesader zu platzen droht. Um gesteigerten Gebrauch dieser Möglichkeit, seemoz mal deutlich die Meinung zu geigen, wird gebeten. Kommen wohlmeinende Kommentare, ist´s auch in Ordnung.

seemoz im vierten Jahr. Wohin segelt dieser zusammengenagelte Freibeuterkahn? Ob er noch mehr Fahrt aufnehmen wird, hängt von vielen Faktoren ab. Weiterhin schweift der Blick vom Mastkorb aus über die Strände des Schwabenteichs, um potentielle Mitsegler aufzuspüren. Und ja, natürlich hat die Schatztruhe an Bord diese Bezeichnung nicht verdient. Ein halbwegs fröhlicher Kassenwart sieht anders aus.

Klartext: Es fehlt an Geld, um auch nur bescheidenste Honorare anbieten zu können. seemoz gibt es per Mausclick und gratis rund um die Uhr. Die Anzahl der Werbebanner steigt leicht, lässt aber keine großen Sprünge zu und deckt gerade die anfallenden Kosten. Nur brachiale Selbstausbeutung hält die Fregatte über Wasser. Die Tageszeitung am See hat es da nachweislich besser. Geld verdienen lässt sich, das kann man täglich nachlesen, immer noch passabel mit aufrüttelnden Reportagen wie: „Hund beißt Fahrrad“, oder „Warum im Winter mit Kälte zu rechnen ist“. Auch die Stadt Konstanz überweist, gesetzlich (noch) dazu verpflichtet, eine nicht unerhebliche Summe an den Zeitungsverlag. Alleine der Abdruck amtlicher Bekanntmachungen und anderer städtischer Mitteilungen spült dem „Südkurier“ jährlich rund 100 000 Euro in die Kassen. Ein sattes Zubrot, über dessen zukünftige Aufteilung im Online-Zeitalter in Bälde zu reden sein wird.

Soweit ein kleiner Vorab-Wink mit dem Zaunpfahl. Ansonsten soll Harmonie den heutigen seemoz-Geburtstag prägen. Wer sein Glas oder was auch immer erheben möchte auf das widerborstige Internetmagazin vor Ort, der lasse die Korken knallen. Wer darüber hinaus zusätzlich Gutes tun will, damit seemoz noch ein wenig älter wird und auch in Zukunft die magersüchtige Presselandschaft bereichert, bemühe seinen Überweisungsträger. Die jeweiligen Daten sind per Click dem seemoz-Impressum zu entnehmen.

Herzlichen Dank vorab

Prosit und Tusch!

Foto: © Stephan A. Lütgert / PIXELIO
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