Alles in Ordnung in der Arbeitswelt?

Miserabel bezahlte Leiharbeit, schikanöse Firmenchefs, Mobbing am Arbeitsplatz, Ausbeutung durch Werkverträge und Scheinselbständigkeit – das gibt es überall. Auch im Landkreis Konstanz? Eine kleine Umfrage von seemoz mit der Bitte um Mithilfe

Das ist schon vielen passiert: Der Chef überschreitet seine Befugnisse, schimpft auf die Leute ein, hält sich nicht an Arbeitsgesetze und droht mit Abmahnung und Kündigung. Oder: Der Personalvorstand ignoriert Mitbestimmungsrechte, versucht die Gründung eines Betriebsrats zu blockieren und stellt Beschäftigten, die er loswerden will, eine Falle. Auch Arbeit auf Abruf, Stundenlöhne für fünf oder sechs Euro oder unzulässige Kündigungen sind keine Seltenheit.

Da wird, wie im Konstanzer Maultaschenfall, einer Altenpflegerin fristlos gekündigt, weil sie ein paar Maultaschen auf die Seite gelegt hat, die ansonsten in den Abfall gewandert wären. Da werden, wie im Fall des Konstanzer Terra-Verlags, alle Betriebsratsmitglieder so lange schikaniert, bis sie entnervt das Unternehmen verlassen. Da werden MitarbeiterInnen plötzlich neue Arbeitsverträge vorgelegt, die eine deutliche Lohnkürzung vorsehen, oder Azubis – wie beim früheren Tweer-Hotel – nicht in der Berufsschule angemeldet. All diese Fälle hat das Konstanzer Maultaschen-Komitee auf seiner Website (http://www.konstanzer-maultaschen.de) dokumentiert.

Das sind nur krasse Ausnahmen, ein paar bedauerliche Einzelfälle, mögen da manche sagen. Aber ist das wirklich so? Hatte nicht sogar die Konstanzer Stadtverwaltung mit Zustimmung des Gemeinderats einen Chefarzt gefeuert, weil der einen Protestbrief der Belegschaft nicht verhinderte? Werden alle Beschäftigten in der Region gut behandelt und anständig entlohnt? Gelten in allen Betrieben die gesetzlichen Mindestanforderungen hinsichtlich Arbeitsschutz und Betriebsverfassungsgesetz? Gibt es keine Chefs mehr, die auf dem Rücken der Lohnabhängigen Kasse machen?

seemoz will das genauer wissen – und bittet um Mithilfe. Wer selber unter Schikanen leidet oder von skandalösen Arbeitsverhältnissen weiß, wende sich telefonisch oder per Mail bitte an die seemoz-Redaktion. Alle Informationen werden vertraulich behandelt. Niemand erfährt davon – außer dem Maultaschen-Komitee, das die Geschehnisse nur nach einer genauen Prüfung und nach Rücksprache mit den Betroffenen publizieren wird.