Dreht der Südkurier jetzt völlig durch?
Das muss man sich ernsthaft fragen, wenn man auf Südkurier Online erneut „Kommentare“ liest, die an Widerwärtigkeit nicht mehr zu überbieten sind. Mehrere Hasstiraden, ausnahmslos gegen Flüchtlinge gerichtet, wurden letzte Woche nach längerem Zögern nachträglich gelöscht, aber Anfang dieser Woche ging das menschenverachtende Treiben munter weiter und erreichte einen beschämenden Höhepunkt.
Von „kosovarischen Sozialtouristen“ und „afrikanischen Wirtschaftsreisenden“ war mehrmals in den zurückliegenden Wochen die Rede, ausschließlich verfasst von anonymen Absendern. seemoz berichtete ausführlich. Roma kämen nur zu uns, „um uns auszurauben“, an den Deutschen würde ein „Genozid“ vollzogen, eine „Umvolkung“ sei im Gange und die bei uns ankommenden Flüchtlinge hätten eh nur im Sinn „unsere Sozialsysteme zu plündern“.
Die Liste an rassistischen Hetztiraden wurde lang und länger und die verantwortlichen Südkurier-RedakteurInnen schritten nicht ein. Erst nach mehreren Protesten gegen diese Veröffentlichungen löschte die Online-Redaktion einige der schlimmsten Zuschriften. Wer nun glaubte, damit habe die unerträgliche Stimmungsmache gegen Flüchtlinge, die bei uns Schutz suchen, ein Ende, wurde Anfang dieser Woche eines Schlechteren belehrt.
Am Montag schaltete die Redaktion folgendes frei. Wir veröffentlichen den Text teilweise, obwohl einem speiübel werden kann, wenn man ihn liest: „(…) Zwei Afrikaner vergewaltigten eine Frau, kriminelle 68-er Richter sperren sie nicht ein, sondern lassen sie auf die Bevölkerung wieder los und natürlich machen sie weiter und vergewaltigen wieder. (…) Wenn man weiß, dass in vielen Teilen Afrikas Vergewaltigung Volkssport ist, ist es Krieg gegen die eigene Bevölkerung, wenn die Regierung solche Leute auf uns los lässt (…)“. Rund zehn lange Stunden ließ die Redaktion diese skandalöse Äußerung, versehen mit einem Link auf Pegida, auf ihrer Seite stehen, erst dann wurde sie gelöscht. Reichlich spät, denn bis dahin hatten sie vermutlich Tausende gelesen.
Wir finden, damit ist das Maß übervoll. Deshalb haben wir uns entschieden, über unseren Anwalt einen Strafantrag wegen Verleumdung, Beleidigung und Volksverhetzung bei der Konstanzer Staatsanwaltschaft einzureichen. Er liegt dort seit drei Tagen auf dem Tisch. Über den Fortgang des Verfahrens werden wir berichten.
Holger Reile
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Mir fällt heute bei der Sonderbeilage zum 70Jährigen auf, wie unpolitisch die Reportagen sind. Zudem ist Herr Rau der Meinung, dass „Agnus Dei“ auf dem Frauenberg in Bodman immer noch auf die Anerkennung durch die katholische Kirche hofft . . .
Lieber Rainer Rothe,
Da sortiert offensichtlich kaum jemand, vor allem auf SK-online treibt sich fast nur noch braunes Gelichter rum. Neulich wurde sogar ein „Kommentar“ frei geschaltet, in dem die Waffen-SS verherrlicht wurde. Erst Stunden später wurde der Fascho-Müll gelöscht. Die Online-RedakteurInnen sollten ganz ernsthaft über ihr Berufsbild nachdenken und der Verlag ist gefordert, derlei Propaganda der rechtsradikalen Hetzer zu unterbinden.
Beste Grüße
Holger Reile
Mir fiel schon öfters auf, dass immer wieder Leserbriefe von zwei, drei gewissen Individuen aus der Region im Print-SK abgedruckt werden, die allesamt durch ziemlich deutlich rechte Aussagen auffallen. Wie üblich verweist der SK auf sein Recht, Leserbriefe zu kürzen oder überhaupt nicht zu drucken … Dennoch erscheinen die Auswüchse dieser Leute immer wieder. Wer sortiert da eigentlich?