seemoz macht Urlaub
Wie jedes Jahr machen wir auch diesmal unseren kleinen Laden eine Weile dicht. Wenn die Metereologen richtig liegen, dann beschert uns der verbleibende August Sonne pur. Zeit also, um sich dem sommerlichen Müßiggang hinzugeben. Am 31.8. sind wir dann wieder auf Sendung. Was aber nicht heißt, dass wir uns völlig abmelden. Sollte es nötig sein, dann sind wir ganz schnell an der Tastatur und mischen uns ein: informativ und kritisch, unterhaltsam und auch bissig.
Das wäre der Fall, wenn beispielsweise Oberbürgermeister Uli Burchardt den zögerlichen Umbau des Centrotherm stoppen und das geplante Veranstaltungshaus zur Flüchtlingsunterkunft erklären würde. Als Anschlussunterbringung käme auch das sogenannte „Kompetenzzentrum“ in Frage, dort ist immer noch sehr viel Platz. Hausmeister Schaal hätte sicher nichts dagegen, wenn es in den leeren Bürofluren etwas lebendiger zuginge. Seinen neuen Job dürfte er sich dann mit Michael Maugé teilen, der als Interimsmanager im Veranstaltungshaus nichts mehr zu tun hätte und anderweitig eingesetzt werden könnte. Das wäre in der Tat eine ganz fette Eilmeldung wert. Oder wenn Kulturbürgermeister Andreas Osner wg. Burn-out zurückträte und fortan seine Brötchen als Kulissenschieber und Kartenabreißer im Stadttheater verdiente. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen, denn Konstanz ist immer für eine Überraschung gut. Den kargen Rest – Wo gibt es das beste Eis? Wie warm ist der Bodensee? Können Haubentaucher schwitzen? – überlassen wir getrost den investigativen MitarbeiterInnen der örtlichen Tagespresse.
Ein Wort noch in eigener Sache. Wie die meisten unserer LeserInnen wissen, finanziert sich seemoz über Werbebanner und Spenden. Um klar zu machen, was der Betrieb von seemoz im Detail bedeutet und wie viel Arbeit dahinter steckt, nehmen wir uns den Juli vor. Vom 1. bis zum 31.7. waren auf unserer Seite 81 Texte zu lesen. Zwei Redakteure und zwei PraktikantInnen – letztere recherchieren und schreiben gratis für uns wie auch die Journalisten-Kollegen, die Artikel beisteuern – kümmerten sich um die Inhalte und kamen auf insgesamt rund 250 Arbeitsstunden. Für die Redakteure blieben pro Kopf – kein Witz – rund 350 Euro, für unseren Webmaster etwa ebenso viel. Wer da von Nasenwasser spricht, bringt es auf den Punkt.
Es ist schon etwas länger her, da starteten wir ein Finanzierungsprojekt, das lautete: „200 x 5“. Sollte bedeuten: Wenn sich 200 Leute finden, die uns monatlich fünf Euro (es darf auch gerne mehr sein) überweisen, sähe es mit unseren Finanzen besser aus. Wir würden uns freuen, wenn diese Möglichkeit des LeserInnenfinanzierten Journalismus wieder mehr Beachtung fände. Wer mehr erfahren möchte, klicke auf unserer Startseite rechts oben auf die unterschiedlichen Bereiche: „Über uns“, „Inserieren“, „Spenden“ und „seemoz-Förderkreis“. Allerhand Vorschläge also, wie man unserem Medienprojekt unter die Arme greifen kann.
Wir sind da immer noch sehr optimistisch, denn verstärkt hören wir gerade in letzter Zeit ständig und aus mittlerweile völlig unterschiedlichen Ecken, dass seemoz vor allem für die Stadt Konstanz unverzichtbar geworden sei. Ein schönes Kompliment, aber alleine damit lässt sich eine journalistische Initiative, die tief in den Niederungen der Selbstausbeutung steckt, eben nicht auf Dauer betreiben. Danke vorab für Eure/Ihre Unterstützung.
Wir wünschen Ihnen/Euch einen schönen Restsommer. Man liest sich.
Hans-Peter Koch
Holger Reile
– also Urlaub – und hoffentlich wie gewünscht gutes Wetter! Eine verlässliche Wettervorhersage für 14 Tage hat in Deutschland freilich noch keine(r) geschafft, selbst „Jean Paul“ nicht, jener in Pressezirkeln am See scheint’s unvergessene französische (Sport-)Philosoph und leidenschaftliche Wetterdeuter, der auch schon lange tot ist. Schade. Aber nicht verzagen – bleiben immer noch der Glaube, die Liebe und die Hoffnung! – Wird schon mit dem guten Wetter – sonst eben richtige Kleidung…
Vierzehn Tage ohne seemoz – das heißt also auch vierzehn Tage bangen, wie es mit dem Trampolin auf dem Hörnle weitergeht!? Ob der bekannte Tausendsassa Christoph Nix in seiner Theater-Freizeit schon an effektiven Rechtsmitteln feilt, um wenigstens die Blickachse in Richtung Hagnau (Genossenschaftsbewegung – vorwärts und nicht vergessen!) freizupauken? – Ditt‘ wär‘ en Ding!
Wir Leser, geplagt von übergroßer Hitz‘, harren indes des Herbsts, wenn endlich wieder alles „rnd“ geht, mit einem weiteren Top-Literaten zu schlußvollgern, nämlich dem australischen ja sogar „Tri-Top“- (prost!) Dramatiker „Ernst Jandl“! – Erholsame Ferien!