Was sind wir Euch wert? seemoz lädt zur öffentlichen Diskussion

Seit rund dreieinhalb Jahren bereichert seemoz die hiesige Medienlandschaft und hält beharrlich dagegen. seemoz, die widerborstige Internetpublikation aus Konstanz, sei unverzichtbar geworden für die politische Kultur am See und erfülle eine wichtige Funktion. So hören wir es immer wieder. Stimmt das überhaupt oder unterliegen wir nicht eher einer Fehleinschätzung, die den klaren Blick auf die tatsächlichen Verhältnisse nachhaltig vernebelt? Das alles und noch viel mehr wollen wir am 15.12. zur Debatte stellen.

Aufmerksame seemoz-LeserInnen werden über diese Einladung leise schmunzeln. Mehrmals schon haben wir angekündigt, das Projekt seemoz einer öffentlichen Diskussion zu unterziehen. Nun,  nach mehreren Anläufen, steht der Termin: 15.12.2010, VHS, Astoria-Saal, 19.30 Uhr. Wir hoffen auf rege Beteiligung.

Wir werden in aller Kürze die Entwicklung von seemoz umreißen, ohne mit allzuvielen Zahlen um uns zu werfen. Uns beschäftigt eher die Frage, ob unser Internetauftritt tatsächlich gehobenen Ansprüchen genügt, ohne abgehoben zu wirken. Wir wollen wissen, ob seemoz als lokale, aber auch regionale Informationsquelle in den Augen der KonsumentInnen taugt. Uns beschäftigt, wo unsere LeserInnen inhaltliche und andere Lücken sehen, die es zu schließen gilt.

Desweiteren würden wir gerne darüber reden, ob sich genug Leute finden, dieses offensichtlich für viele wichtige Medium auch finanziell über Wasser zu halten. Denn der Selbstausbeutungscharakter der wenigen Macher bewegt sich mittlerweile auf einem unangenehm hohen Niveau und hat Ausmaße angenommen, die mit dem Begriff sittenwidrig noch moderat umschrieben sind. Die Frage an unsere LeserInnen und SympathisantInnen könnte auch lauten: Was sind wir Euch wert?

Könnte ein seemoz-Freundeskreis eine Möglichkeit sein, das Projekt zumindest mittelfristig abzusichern? Sind wir in der Lage, rasch etwa 300 Leute dazu zu bewegen, sich mit monatlich fünf Euro Mindesteinsatz einzubringen? Wie steht es mit einer auch für potentielle Sponsoren durchaus interessanten Gemeinnützigkeit? Gibt es Finanztöpfe, die wir für unsere auch grenzüberschreitende Initiative anzapfen könnten?

Oder aber nimmt man uns bei der täglichen Informationsbeschaffung eben einfach mal so mit?  Würde unsere Auflösung bestenfalls ein bedauerndes Schulterzucken verursachen, mehr aber nicht? Das können und wollen wir uns nicht vorstellen. Es scheint wohl eher so zu sein, dass seemoz, ohne seine Identität zu verleugnen, über eine linke Nischenexistenz längst hinaus gekommen ist und seit geraumer Zeit auch in bürgerlich-liberalen Kreisen wahrgenommen wird. Die gestiegenen Rückmeldungen und Reaktionen sprechen da eine deutliche Sprache.

Soviel vorab. Wir freuen uns auf Euren Besuch, Eure Ideen und Anregungen. Also hier nochmal der Termin zum Mitschreiben: 15.12.2010 – VHS, Astoria-Saal – 19.30 Uhr. Sehen wir uns?

Autor: Hans-Peter Koch/ Holger Reile