„Mozart hat den Sängern in die Kehle geschissen“ (II)
Im zweiten Teil unseren Gesprächs mit Insa Pijanka erzählt die Intendantin der Südwestdeutschen Philharmonie von ihrem Werdegang und macht sich Gedanken über Götter im Olymp und OrchestermusikerInnen und deren unablässiges hartes Training. …weiterlesen »
„Mozart hat den Sängern in die Kehle geschissen“ (I)
Mozart: Der mit dem Musenkuss. Beethoven: Der Schwerhörige. Bach: Ein ganz schlimmer Finger. Stimmt das? Lesen Sie bloß nicht weiter, wenn Sie ein spannendes Gespräch nicht mögen und sich lieber langweilen wollen. Wie meinen und reden wir über Musik, kommt die vom Olymp oder direkt aus dem Herzen? Ein ausgiebiges Gespräch mit Insa Pijanka, der Intendantin der Südwestdeutschen Philharmonie, einem ungewöhnlichen Menschen, die Musik, Politik und Geschichte locker unter einen Hut bringt (wo sie ja auch hingehören). …weiterlesen »
Der Klimacamp-Blog (35): Auch der Bürgermeister zweifelt
Gemäß dem Beschluss zum Klimanotstand berichtet die Stadt Konstanz halbjährlich über den Stand der Dinge beim Klimaschutz. Der fünfte dieser Klimaschutzberichte wurde am vergangenen Donnerstag in der Gemeinderatssitzung vorgestellt. Im Folgenden ein paar wesentliche Punkte des Berichts und Kommentare dazu. …weiterlesen »
Auflösung: Wer wars? (44)
Am vergangenen Freitag fragten wir nach dem uruguayischen Ex-Präsidenten José „Pepe“ Mujica (*1935). 1989 gründete er den Movimiento de Participación Popular MPP. Dieser ist heute ein Teil des linken Parteienbündnisses Frente Amplio, das derzeit die größte Fraktion im Abgeordnetenhaus und im Senat stellt. Mujica war von 2009 bis 2015 Staatsoberhaupt. Gewählt wurde er von einer politisch wachen und aktiven Bevölkerung, die per Volksabstimmung unter anderem die Privatisierung der Elektrizitätswerke, der Telekommunikation und des Wassers verhinderte. Seine Frau ist die langjährige Tupamara, Senatorin und Vizepräsidentin Uruguays, Lucía Topolansky. Auf die Frage, ob in Lateinamerika die Diktaturen zurückkehren, antwortete Mujica 2016: „Es mag den einen oder anderen Rückfall geben, aber kein diktatorisches Zeitalter mehr wie in den 1960er- bis 1980er-Jahren. (…) Die Diktaturen wurden früher oft von Wirtschaftsinteressen gestützt. Heute aber braucht die Wirtschaft sie nicht mehr. Für sie sind die heutigen Demokratien viel sinnvoller, denn in ihnen haben Unternehmer und Lobbyisten viel Einfluss.“ brm
Wandern für den guten Zweck
Seit zwei Wochen sind Casey Hautzinger und Celine Hodler auf großer Wanderschaft und überqueren trotz Pandemie europäische Grenzen. Mit ihrem Projekt „Walk your talk – En marche“ sammelt das Paar Spenden für das „Kinderhaus Bodensee e.V.“ und für die „Innocence Lost Foundation“ und läuft dafür von Gibraltar in Südspanien bis zum Nordkap in Norwegen – 9.500 Kilometer. …weiterlesen »
Ausflüge gegen das Vergessen (33): Das KZ Natzweiler-Struthof
Das KZ Natzweiler-Struthof war das einzige deutsche Konzentrationslager auf französischem Boden. Im von den Deutschen annektierten Elsass mussten ab 1941 vor allem politisch verfolgte Nazigegner und Widerstandskämpfer aus vielen Ländern Europas Schwerstarbeit leisten. Struthof war Schauplatz von bestialischen pseudowissenschaftlichen Menschenversuchen und zentrale Exekutionsstätte der Region. Auch nach der Räumung des KZ im Herbst 1944 bestand es der Form nach als Stammlager für die zahlreichen Außenlager auf deutschem Boden fort; die meisten davon befanden sich im heutigen Baden-Württemberg. …weiterlesen »
Engagiert und widerspenstig: Wer wars? (44)
Der populäre Blumenzüchter
„Bleiben Sie lange?“, fragte der Wachsoldat den unrasierten Mann mit den abgewetzten Jeans und wollte ihn schon auf den Hintereingang verweisen. „Wenn Sie mich lassen, fünf Jahre“, antwortete der. Als frisch gewählter Abgeordneter war er nämlich gerade auf dem Weg zu seiner ersten Parlamentssitzung. Das war 1994, und an seinem Dresscode hat sich seither nicht viel geändert. Selbst als erster Mann im Staate trug er nur selten Anzug (wenn doch, dann ohne „Lappen“ um den Hals). Er weigerte sich auch, im Präsidentenpalast zu wohnen, und fuhr weiter in seinem alten VW-Käfer herum. Die Menschen lieben ihn dafür. …weiterlesen »
Der Klimacamp-Blog (34): Wenn der Frühling im Januar beginnt
Wer Anfang Januar die milden Temperaturen für ausgedehnte Spaziergänge in der Natur genutzt hat, hat vielleicht festgestellt, dass schätzungsweise 90% der Bäume und Sträucher schon am Knospen waren. Zumindest ging es mir so. Und weil ich danach einigermaßen stutzig war, habe ich mich ein bisschen mit dem Frühlingsanfang auseinandergesetzt. Hier mal eine Zusammenfassung. …weiterlesen »
Radikalenerlass: Ein schändlicher Jahrestag
Dieser Tage jährt sich zum 50. Mal die Verkündung des sogenannten Radikalenerlasses. Beschlossen von Willy Brandt (SPD) und den Chefs der Landesregierungen, darunter auch Nazi-Marinerichter Hans Filbinger, der von 1966 bis 1978 Ministerpräsident Baden-Württembergs war. Die Baden-Württembergische Landesregierung war besonders gnadenlos in der Verfolgung von links orientierten DemokratInnen. Auch Konstanz spielte damals eine wichtige Rolle. Ein Rückblick.
Unitheater Konstanz mit neuer Leitung
Das Unitheater Konstanz (UTK) bekommt eine neue Leitung. Im Sommersemester 2022 wird Cecilia Amann mit Studierenden der Universität Konstanz die erste Inszenierung erarbeiten. Die Schauspielerin und Kulturmanagerin ist seit langem mit dem Unitheater Konstanz verbunden, an dem sie vor allem als Schauspielerin mitgewirkt hat. Bekannt wurde Cecilia Amann in der deutsch-schweizer Region auch durch die Künstlergruppe „crucible“. Die derzeit in Berlin lebende Künstlerin wird künftig an der Universität Konstanz jeweils eine Theaterproduktion pro Semester entwickeln.
Corona-Demos müssen ab sofort angemeldet sein
Die Linke Liste Konstanz (LLK) fordert in einer Pressemitteilung, dass in Zukunft auch die „Spaziergänge“ der Impfgegner wie andere Demonstrationen auch vorher angemeldet werden müssen. Außerdem sollen sich die „Spaziergänger“ an Abstands- und Maskenregeln halten. …weiterlesen »
Nicht Unwort, sondern Untat
Jüngst wurde die bestehende Liste der Unworte des Jahres um den Begriff „Pushback“ ergänzt, der nun in einer erlauchten Reihe mit Gutmensch, Volksverräter, alternative Fakten und Anti-Abschiebe-Industrie steht. Zwar ist die Motivation der Jury letztendlich unbestreitbar richtig, gleichwohl passen Pushbacks nicht in die Ordnung des Registers. Kurzum ist nicht das Wort problematisch, sondern seine Praxis.
Was das Bürgerbudget 2019 bewirkte
Seit drei Jahren bestimmt der „Konstanzer BürgerInnenrat“ über die Verteilung des sogenannten Bürgerbudgets, in der Regel 100.000 Euro pro Jahr für konkrete Projekte von Vereinen und Initiativen. Dieser Baustein der städtischen Bemühungen um mehr Bürgerbeteiligung ist jedenfalls eine konkrete Angelegenheit. Wenn man aber beispielsweise an das Luxus-Hotelprojekt im Büdingen-Park oder den Erhalt des beliebten Filmpalasts „Scala“ an der Marktstätte denkt, fanden die Stimmen der Bürgerschaft eher wenig Gehör. Wie dem auch sei, in einer aktuellen Pressemitteilung zieht die Stadtverwaltung nun eine Bilanz der geförderten Projekte des Jahres 2019.
Was, wenn uns das Wasser bis zum Halse steht?
Im Juli 2020 gab es in West- und Mitteleuropa eine Flutkatastrophe. In Deutschland führte Mitte Juli die Überflutung an der Ahr in Verbindung mit der Unfähigkeit der Obrigkeit zu einer Katastrophe, deren Ausmaß im vermeintlich so gut organisierten Deutschland nicht erwartet worden war. Aber auch uns Anwohnern des Bodensees ist das Wasser nicht fern, deshalb gab es auch hier vor Ort politische Aktivitäten. …weiterlesen »
Der Klimacamp-Blog (33): Aufstand der letzten Generation
Was bewegt junge Leute, ihr Leben für ein Gespräch mit potentiellen Bundeskanzler:innen aufs Spiel zu setzen? Letzten Monat war Henning Jeschke von der Gruppe Aufstand der letzten Generation zu Gast auf dem Konstanzer Klimacamp, der mit anderen Leuten genau das gemacht hat: Um ein Gespräch mit den Kanzlerkandidat:innen zu bekommen, waren sie in einen Hungerstreik gegangen. Aber sind solche Streiks oder – wie jetzt angekündigt – Straßenblockaden wirklich adäquate Formen des Protests? …weiterlesen »
Tierversuche in der Schweiz: Viertes Scheitern?
Nach langer Pause gibt es einen neuen Anlauf, Tierversuche in der Schweiz zu verbieten – dieses Mal verbunden mit einem Importverbot für alles, was mit Tierversuchen entwickelt und/oder hergestellt wurde. Es ist der vierte Versuch, Tierversuche in der Schweiz zu verbieten. Die ersten drei waren erfolglos – der vierte wird es, aller Wahrscheinlichkeit nach, auch sein.
Hochrheinbahn: Bahn musste fast eine halbe Million Strafe zahlen
Fahrgäste auf der Hochrheinbahn zwischen Basel, Singen und am Ende auch Konstanz sind seit einiger Zeit Kummer gewöhnt, denn Verspätungen und überfüllte oder gar ausgefallene Züge machen das Bahnfahren mitunter zu einem Abenteuer, unter dem SchülerInnen und BerufspendlerInnen besonders zu leiden haben. Ist Abhilfe in Sicht? …weiterlesen »