Das säkulare Jahrzehnt
2022 wird der Bevölkerungsanteil der Katholiken und Protestanten erstmals unter 50 Prozent fallen, spätestens 2032 werden die konfessionsfreien Menschen die absolute Mehrheit in Deutschland stellen. In seiner Neujahrsansprache hat gbs-Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon ausgeführt, welche politischen Veränderungen mit diesem gesellschaftlichen Wandel einhergehen sollten.
„Fritz Bauer – oder Auschwitz vor Gericht“
Anlässlich des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus kommt der Fritz-Bauer-Biograf Ronen Steinke am 27. Januar 2022 nach Konstanz. Er spricht im Kulturzentrum am Münster über den Mann, der strafrechtliche Ermittlungen gegen eine große Zahl von einstigen NS-Funktionären in Gang setzte und als hessischer Generalstaatsanwalt den Frankfurter Auschwitz-Prozess erstritt. …weiterlesen »
Debatte: Das Märchen von der autofreien Innenstadt
Beharrlich und seit Jahren wird von Seiten der Konstanzer Verwaltung erklärt, dass beispielsweise das geplante C-Konzept zu einer autofreien Innenstadt führe. Das wird leider nicht der Fall sein. Nun nimmt sich das Stadttheater das Thema vor und startet damit die Reihe: „Lasst uns reinen Tisch machen!“ Jenseits der virtuellen Echokammern des Internets will man gemeinsam die sachliche Debatte üben und relevante Themen diskutieren. In der ersten Ausgabe der Reihe widmet sich das Theater am 24.1.2022 ab 19 Uhr im Foyer der Spiegelhalle dem wohl meist diskutierten Thema in Konstanz, der autofreien Innenstadt. Seit 2013 polarisiert diese Debatte die Stadt, passiert ist bisher wenig. Können wir da mal bitte reinen Tisch machen?
Aktuelle Info: Wg Corona muss der Termin leider verschoben werden. Wir informieren beizeiten.
Die kannibalische Ordnung
Er ist wohl einer der bekanntesten Kritiker der bestehenden Machtverhältnisse und genießt international viel Ansehen. Also beschloss der Bildungsverein seemoz e.v., den Schweizer Soziologen Jean Ziegler zu einem Vortrag nach Konstanz einzuladen, um über die wachsende soziale Ungleichheit in diesen Krisenzeiten zu referieren. Aus Zeitgründen kann der 2006 mit dem Heckerhut der Konstanzer SPD ausgezeichnete Politiker und Autor nun leider nicht kommen – dafür schickte er sein jüngstes Buch. …weiterlesen »
Cervelat und Zigarette
In der Schweiz geht’s um die Wurst – könnte man meinen wenn man derzeit die Abstimmungsplakate im Nachbarland sieht. Sollen die SchweizerInnen etwa alle VeganerInnen werden? Nein. Kein Kinder- und Jugendauge soll Tabakwerbung sehen können – das ist das Ziel einer Volksinitiative. Was dann die Bratwurst dann auf dem Plakaten soll? Das weiss nur das Komitee, das sich gegen die Volksinitiative wehrt.
Sind Millionenzuschüsse für ein Luxushaus noch angemessen?
Die aktuelle Haushaltslage ist auch im reichen Konstanz nicht mehr die beste. Grund genug, dass sich viele fragen, ob man sich das Bodenseeforum überhaupt noch leisten kann, denn es verschlingt jährlich rund 2,5 Millionen Euro. Kann man das noch guten Gewissens vertreten? Seemoz hat bei verschiedenen RätInnen nachgefragt. Den Auftakt machte Anne Mühlhäußer von der FGL. Hier nun die Stellungnahme des Jungen Forums Konstanz (JFK), das vier Sitze im Konstanzer Stadtparlament hat.
Auf digitalen Holzwegen
Hurra! Wir haben es doch schon immer geahnt, auch wenn uns die Wissenschaft seit Kopernikus und Galilei, ja vielleicht sogar seit den alten Griechen oder gar Chinesen etwas anderes weismachen wollte: die Welt ist eine Scheibe. Genauer gesagt: ein Bildschirm. Der Bildschirm ist dort, wo in Büros in Sessel gepupst wird, zum zentralen Kommunikationsort geworden. Menschen – das sind Wesen, die einander als Echtzeitfilmchen auf diesen Bildschirmen begegnen… oder, sagen wir besser: sehen und hören.
Der Klimacamp-Blog (32): Planetare Grenzen
„In der Wissenschaft herrscht weitgehende Übereinstimmung, dass bei Überschreiten der Erderwärmung um 2 Grad Celsius die menschliche Zivilisation, wie wir sie heute kennen, nicht mehr existieren kann.“ Dieser bemerkenswerte – und leider zutreffende – Satz steht in der Konstanzer Klimaschutzstrategie. Aber können wir dieses düstere Szenario noch abwenden? Die Zeit dafür ist fast vorbei. …weiterlesen »
Freie Fahrt am Bahnhof
Manche Probleme scheinen LaiInnen auf den ersten Blick unlösbar zu sein. Wie lässt sich die gefährliche und unübersichtliche Engstelle des Radweges am Bahnhof Wollmatingen zwischen Bahngleisen und einem Gebäude beseitigen? Die Lösung könnte diese Woche auf den Weg gebracht werden: Der Haupt- und Finanzausschuss entscheidet am Donnerstag über einen Grundstückstausch und den damit verbundenen Abriss des Gebäudes. …weiterlesen »
Bodenseeforum: Pfeife im Walde, selbst wenn die Wölfe heulen (Teil II)
Am Donnerstag tagt der Betriebsausschuss Bodenseeforum Konstanz und wird die neusten Vorstellungen der Verwaltung zur Kenntnis nehmen. Doch wie soll es mit dem Millionengrab am Seerhein nach der Pandemie tatsächlich weitergehen? Klar, die Bremser aus allen Lagern des Gemeinderates tragen aus Sicht von Uli Burchardt die Schuld am Millionendesaster, der OB hingegen möchte Gas geben. …weiterlesen »
Der Russe ist einer, der Birken liebt
Zu jedem Vollmond bringt das Theater Konstanz in seinem Late-Night-Format „vollMond“ nicht nur für Mondsüchtige Ungewöhnliches und Unterhaltsames von und mit dem Schauspielensemble auf die Bretter der Spiegelhalle. Zuletzt im Dezember, als in Kooperation mit der Fachgruppe Slavistik der Universität Konstanz ein literarisch-musikalischer Abend die BesucherInnen ins weite, winterliche Russland entführte. Die offensichtlich vergnügliche Veranstaltung veranlasste Fynn Beckmann, Literatur-Kunst-Medien-Student an der hiesigen Universität, zu folgenden Zeilen, die wir unseren theateraffinen LeserInnen nicht vorenthalten wollen:
Nicht knusprig, aber bekömmlich
Macht Geld des Staates Medien auf jeden Fall zu Sprachrohren des Staates? Darüber wird bis zur Abstimmung am 13. Februar in der Schweiz gestritten, denn der Bund will die Medienförderung um rund 150 Millionen Franken auf 286 Millionen ausbauen. Die Zuschüsse sollen aus Steuermitteln und aus den Fernsehgebühren bezahlt werden.
BewerberInnen für Jugendvertretung: Anmeldeschluss
JugendvertreterInnen der Stadt Konstanz setzen sich für die Interessen ihrer Generation ein und leihen der Konstanzer Jugend ihre Stimme. Wer Teil der Jugendvertretung werden möchte, kann sich noch bis 24. Januar um 17 Uhr bewerben.
Die JugendvertreterInnen sollten zwischen 14 und 19 Jahre alt sein. Außerdem sollten sie in Konstanz wohnhaft gemeldet sein, hier zur (Hoch-) Schule gehen oder in Konstanz arbeiten. Die Bewerbung muss folgende Angaben enthalten: Vor- und Nachnamen, Geburtsdatum, Anschrift, Kontaktdaten (Telefonnummer oder E-Mail-Adresse), besuchte Schule/Hochschule/FSJ-Stelle/Ausbildungs- oder Arbeitsstelle oder Berufsbezeichnung, Mitglied Verband/KSP/ etc. sowie die eigenhändige Unterschrift. Die Bewerbung kann per Post an Stadt Konstanz – PG Wahlen, Untere Laube 24, 78462 Konstanz gesendet werden, oder per E-Mail an Jugendvertretung@konstanz.de.
Die erste Wahl zur Jugendvertretung der Stadt Konstanz findet am 24. März 2022 statt. Gewählt werden zwölf JugendvertreterInnen. Die übliche Amtszeit beträgt zwei Jahre. Weitere Infos zur Wahl unter www.konstanz.de/jugendvertretung oder telefonisch bei der Fachstelle Kinder- und Jugendbeteiligung: 07531/802095.
Bodenseeforum: Pfeife im Walde, selbst wenn die Wölfe heulen (Teil I)
Am Donnerstag tagt der Betriebsausschuss Bodenseeforum Konstanz und wird die neusten Vorstellungen der Verwaltung zur Kenntnis nehmen. Natürlich hat Corona viele dicke Striche durch mancherlei Rechnungen gemacht. Aber das Bodenseeforum war auch schon vor der Seuche ein Millionengrab und wird es auch nach der Seuche bleiben – das gesteht die Verwaltung mittlerweile unverblümt ein, übt sich aber wacker in neuen Milchmädchenrechnungen und schiebt die Schuld dem Gemeinderat zu. …weiterlesen »
Der Klimacamp-Blog (31): Über die Notwendigkeit von Klimagerechtigkeit
Am Dienstag, 18. Januar, veranstaltet Amnesty International um 18 Uhr auf dem Münsterplatz eine Mahnwache zu den Themen Klimawandel und Klimagerechtigkeit. Aber was heißt das: Klimagerechtigkeit? Kann es das überhaupt geben? Und was wäre nötig, um die ethischen und sozialen Herausforderungen zu bewältigen, die mit der Klimaerhitzung einhergehen? …weiterlesen »
Auflösung: Wer wars? (43)
Am vergangenen Freitag fragten wir nach der Wegbereiterin der österreichischen proletarischen Frauenbewegung Adelheid Popp (1869–1939). Die Publizistin und Politikerin war 1898 Mitbegründerin und Vorsitzende des Frauenzentralkomitees, das bis 1918 außerhalb der SDAP die Arbeiterinnenbewegung voranbrachte. Sie saß von 1918 bis 1923 für die Partei im Wiener Gemeinderat und zudem bis 1934 im österreichischen Parlament. Ihr zu Ehren trägt eine der großen Gemeindebauten Wiens den Namen Adelheid-Popp-Hof. 1909 erschien – zunächst anonym – ihre Autobiografie „Jugend einer Arbeiterin“, die innerhalb kurzer Zeit zum Bestseller wurde. Popp war die profilierteste sozialdemokratische Politikerin Österreichs und gehörte beim Treffen der Sozialistischen Bodensee-Internationale 1930 in Konstanz zu den Ehrengästen. 1934 legte sie ihre Ämter niederlegte und entging, schwer erkrankt im Krankenhaus liegend, nach Errichtung der faschistischen Ständestaats, ihrer Verhaftung. brm
Bodensee-Motive auf dem Klo
Über Jahrzehnte hinweg ruckelten auf der Bahnstrecke Ulm-Friedrichshafen (und weiter bis Lindau) nur Dieselloks. Seit Mitte Dezember aber hat die sogenannte Südbahn eine Oberleitung – mit fast hundert Jahren Verspätung. Bei diesem Tempo könnte die längst überfällige Elektrifizierung der Strecke Friedrichshafen-Radolfzell am nördlichen Seeufer noch mal so lange dauern. Und vollends unerschwinglich werden. …weiterlesen »